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sündliche Gewohnheit fortsetzest. Gott, der alle unsere guten Entschließungen mit Wohlgefallen sieht, und mit seinem Beistande gern uns zu Hülfe kommt, wenn wir nur selbst von unsern eigenen Kräften einen redlichen Gebrauch machen wollen, der seegne dein Bemühen, einst noch, so viel möglich ist, ein gesunder, nützlicher und froher Mann zu werden.


Hiernächst, meine jungen Freunde, ist das, was euch in eurem jetzigen frühen Alter vor dem Laster der Selbstschwächung schützt, auch das, was euch zu allen Zeiten vor jedem Laster der Unkeuschheit schützen wird. In euren künftigen Jahren werdet ihr noch manche Gelegenheit, ja selbst absichtliche Verführungen von andern zur Unkeuschheit zu vermeiden haben; aber wie leicht wird euch dies werden, wenn ihr jetzt schon im Stande seyd, euch zu beherrschen, wenn ihr mit den Gefahren dieses Lasters, mit den Abhaltungsgründen davon bekannt seyd, euch auch schon so gute Fertigkeiten in vielen nützlichen Dingen erworben habt. Verheelen kann ich es euch nicht, daß ihr einst, in der großen Welt, wie man sagt, viele finden werdet, die mit der unverschämtesten Frechheit Laster der Unzucht ausüben,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/430&oldid=- (Version vom 31.7.2018)