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dich selbst am besten. Mache es dir vorerst unmöglich durch allerlei Hindernisse, die du dir erwählst, diese oder jene gefährliche Lage anzunehmen. Gewöhne dich besonders die Hände nie unter, sondern über der Decke zu haben. Man kann die Arme hieran eben so gut, als das Gesicht, gewöhnen. Geh auch nie zu Bett, ehe du müde und schläfrig bist; und das wirst du zu einer bestimmten Zeit leicht werden, wenn du dich angewöhnest, frühe aufzustehen. Ehe du in diese Gewohnheit kommen kannst, mußt du dich durch andere wecken lassen. Auch wird es dir zum geschwinderen Einschlafen überaus dienlich und auch sonst für dich sehr wohlthätig seyn, wenn du dir vornimmst

5) Eine bestimmte körperliche Arbeit täglich zu verrichten. Sieh, wozu du Gelegenheit hast; etwan im Garten oder Felde anfangs eine viertel, nachher eine halbe, dann eine ganze Stunde, endlich auch mehrere Stunden dich täglich müde zu arbeiten. Auf dem Lande ist tausendfache Gelegenheit dazu; in der Stadt weniger. Doch wirst du auch da im Hause manches finden, und andere werden dir dazu behülflich seyn. Bitte deine Eltern, daß sie dir einiges Geräthe und Anweisung zum Drechseln oder Tischlern verschaffen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/421&oldid=- (Version vom 31.7.2018)