Seite:Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens 6.pdf/419

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

empfundenes wollüstiges Behagen in dem schlimmern Sinne des Worts.“

„Um aber Gedanken, die gefährlich für mich zu werden droheten, sogleich in ihrer Geburt zu ersticken, wandte ich folgende Mittel an:

a) ich veränderte alsobald den Ort, und suchte, wenn ich einsam war, Gesellschaft; oder

b) ich wählte eine ernste Beschäftigung, die alle meine Denkkräfte schnell in Thätigkeit setzte. War ich dazu eben nicht aufgelegt, so setzte ich

c) Hände und Füße so in Bewegung, sprang und tobte, in der Nacht so gut wie bei Tage, so rasend umher, daß der Phantasie darüber alle Lust vergehen mußte, ihr Spiel fortzusetzen. Versuche dieser letztern Art, mich meiner Absicht gemäß zu zerstreuen, sind mir auch nicht ein einziges mal mislungen..,

Um jede Gelegenheit, deine schon verwöhnte Phantasie von neuem anzuregen, auf das sorgfältigste zu vermeiden, untersuche

4) Den Ort und die Zeit, da du vorzüglich in diese Sünde zu verfallen pflegtest. Sind die Nerven des Körpers und die Einbildungskraft noch nicht ganz zerrüttet, so schränkt sich dies Laster meistens auf einen bestimmten Ort und eine gewisse Zeit ein. Meide diesen Ort, wenn

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/419&oldid=- (Version vom 31.7.2018)