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c) „Vermeide alles, was die Nerven reizen und schlummernde Begierden wecken kann, also besonders den Genuß geistreicher Getränke, den Anblick nackter Figuren und deines eigenen nackten Körpers, die Lesung nicht blos unzüchtiger, sondern auch solcher Bücher, welche von Liebeleien handeln und die Einbildungskraft mit wollüstigen Bildern, das Herz mit weichlichen Empfindungen erfüllen.“

B. „Hemme die Phantasie augenblicklich, sobald sie, auch ungereizt, sich deiner bemeistern will. Dazu gehören folgende Unterregeln:

a) „Denke auch den an sich unschuldigen Gedanken nicht aus, sobald du nur von fern witterst, daß sein Urenkel ein wollüstiger seyn werde, der schon einmal zu deinem Falle das Seinige mit beitrug.

b) „Noch viel weniger erlaube dir einen Gedanken, der an sich selbst schon Sandbank, oder Klippe, oder Strudel für dich ist. Zu diesen verderblichen und auf alle Weise zu vermeidenden Spielen der Phantasie gehört überhaupt jede Erinnerung an körperliche Schönheiten bei Personen des andern Geschlechts, besonders aber an irgend ein je

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 406. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/418&oldid=- (Version vom 31.7.2018)