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du sehen, die unter den Folgen verübter Laster seufzen. Frohe glückliche Menschen solltest du sehen, um den großen Lohn einer reinen unbefleckten Jugend fühlen zu können. An deinem Bette wäre ich dein Schuzengel, damit du nie als ein Verbrecher einschliefest. Frühe würde ich dich deinem verführerischen Lager entreißen, und die reine Luft sollte deine schwachen Nerven stärken. Mit jedem Tage, den du in Unschuld zubrächtest, würde ich mich mit dir freuen. Jetzt, armer Jüngling! bin ich von dir entfernt, und kann dir nicht so thätig nützen als ich es wünsche. Ich kann dir nur rathen. Merke dir doch also folgendes:

1) Hast du einen Vater, einen Lehrer oder Freund, gegen den du Zutrauen hast, und von dem du überzeugt bist, ein reuvolles Geständniß deines Vergehens werde sein Mitleiden erregen und du könnest von ihm Rath und Beistand erwarten: so entdecke dich ihm. Du wirst dich in deinen Entschließungen dadurch gestärkt fühlen. Du wirst in seiner täglichen Theilnehmung eine große Ermunterung finden, dein Aeusserstes zu thun. Sehr viel wird er auch möglich machen können, was zu deiner Besserung nöthig ist. Besonders, wenn diese unglückliche Gewohnheit schon eine Herrschaft über dich erlangt hat[WS 1], hast du Ursache gegen dich selbst mistrauisch zu seyn, und es auf

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: hast
Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/413&oldid=- (Version vom 31.7.2018)