Seite:Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens 6.pdf/406

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

euren Körper gesund, eure Seele munter und euer Herz von bösen Leidenschaften frei erhalten. Belohnung genug, meine jungen Freunde, für eine kleine Ueberwindung!

Mir ist nun nichts weiter übrig, als alles bisher Gesagte eurer fleißigen Erinnerung und eigenem ernsthaften Nachdenken zu empfehlen. Merkt euch daher nochmals

1. Die Abscheulichkeit der Selbstschwächung und die Gründe, die daraus herfließen, sie zu meiden.

Sie ist ein Laster, eine Sünde, weil sie den Endzwecken Gottes zur Vermehrung und Beglückung des menschlichen Geschlechts gerade entgegen ist. Durch dies Laster werden Triebe gemißbraucht, die der nachkommenden Welt Leben und Daseyn geben sollen. Gottes weise Absichten hindern, ist Sünde. Als Sünde und Laster macht auch die Selbstschändung zeitlich und ewig unglücklich. Sie schwächt alle Kräfte des Geistes und Körpers, macht also zu dem Genuß aller Freuden, wozu Verstand, Gefühl und ein gesunder Körper gehört, unfähig. Auch zu dem Vergnügen, andern Gutes zu erweisen und ihnen durch seine Kräfte zu nützen, macht sie ungeschickt.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/406&oldid=- (Version vom 31.7.2018)