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in diesem Stück geholfen hatte, gab ich ihm keine Arzeneien mehr, als welche seinen Zustand doch nicht verbessern konnten. Er starb nach einigen Wochen im Junius 1757. Sein Körper war allenthalben aufgedunsen.“

Das andere hat der Unglückliche, der es an sich selbst erlebte, eigenhändig beschrieben und es ist durch Hrn. Salzmann mit den eigenen Worten desselben folgendermaaßen bekannt gemacht worden.

„Endlich fiel mir, nur leider um zehn Jahr zu spät! Tissots Buch in die Hände. Ich las, und ward als vom Schlage gerührt. Nun gingen mir die Augen auf, und Schrecken und Entsetzen erfüllten meine ganze Seele. Ich war damals schon ganz entkräftet und abgezehrt, und jedermann sagte: der hat die Schwindsucht im höchsten Grade! Dennoch war ich niemals auf die Vermuthung der wahren Ursache meiner Auszehrung gekommen; nun erfuhr ich mit Entsetzen den Grund derselben. O dachte ich, was sind das für abscheuliche Eltern, Lehrer und Freunde, die dich nicht vor diesem Laster warnten und dir das unabsehbare Elend, in das es stürzt, vor Augen mahlten, oder dir dies Tissotsche Buch in die Hände gaben! Oder vielmehr,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Nöthige Belehrung und Warnung für Jünglinge und solche Knaben, die schon zu einigem Nachdenken gewöhnt sind. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, Heft 6. Schulbuchhandlung, Wolfenbüttel 1787, Seite 365. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Revision_des_gesammten_Schul-_und_Erziehungswesens_6.pdf/377&oldid=- (Version vom 31.7.2018)