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Lewis Carroll: Alice im Wunderland. Übersetzt von Antonie Zimmermann

„überhaupt steht auf der Außenseite gar nichts.“ Es faltete bei diesen Worten das Papier auseinander und sprach weiter: „Es ist übrigens gar kein Brief, es sind Verse.“

„Sind sie in der Handschrift des Gefangenen?“ fragte ein anderer Geschworner.

„Nein, das sind sie nicht,“ sagte das weiße Kaninchen, „und das ist das Merkwürdigste dabei.“ (Die Geschwornen sahen alle ganz verdutzt aus.)

„Er muß eines Andern Handschrift nachgeahmt haben,“ sagte der König. (Die Gesichter der Geschwornen klärten sich auf.)

„Eure Majestät halten zu Gnaden,“ sagte der Bube, „ich habe es nicht geschrieben, und Niemand kann beweisen, daß ich es geschrieben habe, es ist keine Unterschrift darunter.“

„Wenn du es nicht unterschrieben hast,“ sagte der König, „so macht das die Sache nur schlimmer. Du mußt schlechte Absichten dabei gehabt haben, sonst hättest du wie ein ehrlicher Mann deinen Namen darunter gesetzt.“

Hierauf folgte allgemeines Beifallklatschen; es war der erste wirklich kluge Ausspruch, den der König an dem Tage gethan hatte.

Empfohlene Zitierweise:
Lewis Carroll: Alice im Wunderland. Übersetzt von Antonie Zimmermann. Johann Friedrich Hartknoch, Leipzig 1869, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Alice%E2%80%99s_Abenteuer_im_Wunderland_168.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)