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Lewis Carroll: Alice im Wunderland. Übersetzt von Antonie Zimmermann

gelangt, ich bin von dem Herumschwimmen ganz müde, o Maus!“ (Alice dachte, so würde eine Maus richtig angeredet; sie hatte es zwar noch nie gethan, aber sie erinnerte sich ganz gut, in ihres Bruders lateinischer Grammatik gelesen zu haben „Eine Maus – einer Maus – einer Maus – eine Maus – o Maus!“) Die Maus sah sie etwas neugierig an und schien ihr mit dem einen Auge zu blinzeln; aber sie sagte nichts.

„Vielleicht versteht sie nicht Englisch,“ dachte Alice, „es ist vielleicht eine französische Maus, die mit Wilhelm dem Eroberer herüber gekommen ist“ (denn, trotz ihrer Geschichtskenntniß hatte Alice keinen ganz klaren Begriff, wie lange irgend ein Ereigniß her sei). Sie fing also wieder an: „Où est ma chatte?“ was der erste Satz in ihrem französischen Conversationsbuche war. Die Maus sprang hoch auf aus dem Wasser, und schien vor Angst am ganzen Leibe zu beben. „O, ich bitte um Verzeihung!“ rief Alice schnell, erschrocken, daß sie das arme Thier verletzt habe. „Ich hatte ganz vergessen, daß Sie Katzen nicht mögen.“

„Katzen nicht mögen!“ schrie die Maus mit kreischender, wüthender Stimme. „Würdest du Katzen mögen, wenn du in meiner Stelle wärest?“

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Lewis Carroll: Alice im Wunderland. Übersetzt von Antonie Zimmermann. Johann Friedrich Hartknoch, Leipzig 1869, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Alice%E2%80%99s_Abenteuer_im_Wunderland_023.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)