Seite:Album der Sächsischen Industrie Band 1.pdf/300

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die Fabrikation der verschiedenen Artikel wird jedoch außer dem Hause betrieben und zwar theils in Glauchau selbst, theils in der Umgegend, wo beständig eine bedeutende Anzahl Weber von dieser Firma beschäftigt werden.

Besitzer dieses Etablissements sind die Herren

Carl Eduard Götze und
Emil Herrmann Götze.

Das Etablissement selbst ist Anfang dieses Jahrhunderts entstanden und führte damals die Firma Götze Gebrüder bis 1843, wo die jetzige Firma an deren Stelle trat.




Die Damastfabrik, Appretur und Bleiche von Christ. David Wäntig & Söhne in Großschönau.
(Mit Abbildung.)


Uns wieder nach dem gewerbfleißigen Großschönau wendend, wählen wir zu näherer Betrachtung ein Etablissement, welches das älteste der jetzt in jenem Ort existirenden ist, und während der langen Zeit seines Bestehens seinen wohlbegründeten Ruf nicht nur würdig aufrecht erhielt, sondern ihn durch ausdauernd thätiges und umsichtiges Streben auch fortwährend vermehrte. Es sind die Fabrikanlagen

von Christian David Wäntig und Söhne.

Dieses Etablissement besteht aus

einem Geschäftshaus, zugleich Wohnhaus der Herren Besitzer, welches in der Mitte des Dorfes an der Mandau gelegen, das Comptoir, die Waarenniederlagen u.s.w. enthält;
einem Appreturgebäude an der Lausur; dieses enthält:
a) eine Walke für die Bleichwaaren, sogenannter englischer Waschhammer,
b) eine Kastenmangel,
c) zwei Calandermangeln,
d) eine Appreturmaschine für Drell, mit Dampfkessel und Stärkemaschine,
e) Waarenpressen, Niederlagen u.s.w.;
einem Bleichhause mit der Bleicherei mit Dampfbetrieb nach englischem System, für Damast, Leinen und Drells, und
einem Trockenhause für vorstehend genannte Stoffe.

Als Branchen umfaßt das Etablissement

die Fabrikation von leinenen und halbseidenen Damast, Jaquards und Zwillichwaaren, und
die Appretur und Bleicherei.

Die Fabrikation bildet jedoch kein geschlossenes Etablissement, es sind die Stühle vielmehr bei den betreffenden Webern in deren Wohnungen befindlich.

Die Damaste, Jaquards und Zwillichwaaren bilden die Haupterzeugnisse des Etablissements und es finden dieselben nach allen Richtungen, zum Theil auch auf überseeischem Wege ihren Absatz.


Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Album der Sächsischen Industrie Band 1. Louis Oeser, Neusalza 1856, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_S%C3%A4chsischen_Industrie_Band_1.pdf/300&oldid=- (Version vom 9.3.2019)