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an, und beschloss die ehrenvolle Erwähnung. Die Adresse wurde dem Wohlfahrtsausschusse zugewiesen.

Plötzlich, wie durch einen Zauberschlag, sehen wir diese schöne Marquise diese Königin der Salons, die überall vergötterte Frau, diese vergnügungssüchtige Weltdame, in eine Bürgerin, eine Wohltäterin der Armen, in eine Krankenpflegerin, eine strenge Erzieherin verwandelt, ganz dem Dienste der Republik hingegeben. Und dies mit zwanzig Jahren, in der vollen Blüthe ihrer himmlischen Schönheit.

Nach dem Fall der Gironde wollte sich die Marquise v. Fontenay nach Bordeaux begeben, um mit ihrem Vater zusammenzutreffen. Aber war es ihre zu grosse Eile oder war es ihr überhaupt nicht möglich anders zu handeln, kurz, ihre Papiere waren nicht in Ordnung, sie wurde verhaftet und in Bordeaux ins Gefängnis geworfen.

Bordeaux war damals der Schauplatz der unbeugsamen Härte der Bergpartei, die mit Blutdurst die Girondisten verfolgte, die sich in die Mauern dieser Stadt geflüchtet hatten. Dort herrschte derjenige, der als einer der ersten den Kampf gegen die Häupter der Gironde heraufbeschworen hatte, der grausame Prokonsul Tallien. Er war einer der Urheber der Tage vom 31. Mai und 2. Juni, den Tagen, an denen die Gironde durch Gewaltstreiche zu Fall gebracht wurde. Durch seine Mitwirkung dabei hatte er sich bekannt gemacht und verdankte diesem Umstande, dass die revolutionären Ausschüsse ihn mit der Ausübung der furchtbarsten Massregeln betrauten.

Er hatte sich auf dem Platze, wo die Guillottine aufgerichtet war, eingemietet, dort fiel alltäglich sein Blick auf das furchtbare Schauspiel der blutigen Vollstreckung der Todesurteile, die er selbst verhängt hätte. Die Sense des Todes mähte zuerst die politischen Reihen nieder, dann schwebte sie über den Häuptern der reichen Kaufleute.

Während einer Theateraufführung wurden Schauspieler