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den an sich habenden Fehler keinem Arzte offeriren, und dadurch ihre Gesundheit, ja oft das Leben vor der Zeit aufopfern: so wird jenen Personen bekannt gemacht, welche sich vor mir schämen, können zu meiner Frau Compagnistin kommen, oder so es innerlich ist ihren s. v. Urin bringen oder schicken, daraus wird sie ihnen sagen, was sie für Umstände an sich haben, und mit möglichster Hülfe und gutem Rath an die Hand gehen, indem sie bey dieser Kunst erzogen worden; und hat auch schon sehr viele Proben unter göttlichem Beystande nicht nur in hiesiger Gegend, sondern auch in weit entfernten Landschaften an Tage gelegt.

 Ferners führet er den weitberühmten Balsamum Salomonis, welcher nicht allein innerlich, sondern auch äußerlich zu gebrauchen: denn so jemand mit Reißen-Grimmen und Schmerzen des Leibs, Kolik, Dissenterie, Durchlauf, weiß und rother Ruhr geplaget wäre, der nehme 25 Tropfen auf weißem Zucker. Äußerlich dienet dieser Balsam für alle alte faule fistulose, wie auch krebsmäßige Wunden nur solche damit getupfet, und ein feuchtes Flecklein übergelegt, so wird man in kurzem die Probe davon haben.

 Auch hat er einen vornehmen Spiritum Cephalicum oder Haupt- und Fluß-Geist, für Augen und Ohren, wie auch Kopfschmerzen, und schwaches Gedächtniß, und bringet den verlohrnen Geruch

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F. K. [Anonym]: Abermahls ein medicinischer Charlatan in Franken in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 731. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abermahls_ein_medicinischer_Charlatan_in_Franken.pdf/4&oldid=- (Version vom 31.7.2018)