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die Leibsschäden auf ganz besondere Art, ohne, als auch mit dem Schnitt zu kuriren.

 Er verfertiget auch durch eigene Hand ganz komode und auf besondere Art Bantage oder Bruchbänder, für beyderley Geschlecht, daß der Schaden nicht mehr ausfallen kann, welche er in Carchau in Ungarn erlernet, wo die Bantage für den stärksten Mann nicht mehr als 8 Loth wieget, und wie eine Degenkuppel zu tragen ist.

 Besitzet er die Wissenschaft den sogenannten Nestel- und Bandelwurm radicaliter samt dem Kopf ohne Schmerzen, in Zeit von 6 Stunden abzuführen, und fodert keine Bezahlung bis nach vollendeter Kur.

 Nicht minder kuriret er auf die neueste Methode ohne Bechpflaster und Schmerzen den s. v. Erbgrind, es sey bey kleinen oder erwachsenen Personen, und zwar also, daß solche nach vollendeter Kur ein schönes Haar, und gesunden Haarboden bekommen.

 Er verfertiget auch ein mineralisches Blech sammt dem dazu gehörigen Balsam, für Personen, welche mit Sood- oder Monathälsen behaftet sind, er heilet solche ohne etwas einzunehmen: doch muß er die Person selbst sehen, weil nicht alle zu kuriren sind.

 Weil auch das weibliche Geschlecht besonders vielen Krankheiten unterworfen ist und durch ihre Schamhaftigkeit solche lang, ja wohl gar hinterhalten,

Empfohlene Zitierweise:
F. K. [Anonym]: Abermahls ein medicinischer Charlatan in Franken in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 730. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abermahls_ein_medicinischer_Charlatan_in_Franken.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)