wie daß der Kayser dem Commendanten in Eger / Obristen Leutenannt Cordon ernstlich befohlen / jhme den Friedländer lebendig oder todt liffern solte / dann Ihre Kayserliche Majestät ein grosses Mißtrauen in den Friedländer setzte / als ob er Friedländer mit dem Feind gute Correspondentz hette / derohalben solte der Commendant dahin trachten / daß er Friedland mit etlich wenigem Volck / vnd den Obristen so Kayserlicher Majestät suspect vnd verdächtig weren / in die Stadt Eger brächte / vnter dem Praetext vnd Schein eines Pancquets / oder das er wichtige Sachen halber sich mit jhme zu vnterreden hette / von wegen deß Feinds so sich fast aller fürnehmen Päß der Pfaltz bemächtiget / vnd sich der Stadt Eger sehr nahet / vnd er sampt der Stadt vnd seinen Soldaten in höchster gefahr stünthe / wüste also sich keines Succurs zu getrösten / dann Ihre Fürstlich Gnaden jhn secundirte.
Auff solche weiß wie ich berichtet worden / vnd auff deß Commendanten Bitten vnd Flehen hat der Friedländer mit etlichen Herrn Obristen / als Graf Tertzki / Herrn Kintzki / Obristen Illo / vnd andern Officirern mehr sich auffgemacht / vnd nach Eger begeben / eine Compagnia Reuter / sampt einen Tropp Tragoner mit genommen / Als nun Friedland mit gemeldten Obristen in die Stadt kommen / ist er vom Commendanten gantz Herzlich vnd freundlich
Unbekannt: Copia, Oder Extract-Schreibens / Eines guten Freunds von Bayrreuth auß nach Coburg / Sub dato den 18. Februarii / die schröckliche Mordthat Deß Commendanten in Eger / so er an dem Hertzogen von Friedland und andern Obristen Barbarischer weise verübet. [s.n.], [s.l.] 1634, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:75-705460E_003.jpg&oldid=- (Version vom 15.8.2018)