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„Wenne alle dinc zv genclich sint vnde an menslicher naturen di kein stetekeit ist, so ist daz nutze vnde habin ouch di wisen vns den rat gegebin, daz man alle di rede vnde alle di tat, di man gesprichit oder getut, da craft an ist oder macht, daz man di beschribe zv eime ewiclicheme gedechtnisse vnde zv einer ewigen bewisunge.“

(Anfang der Urkunde vom 16. Oktober 1308 im Ratsarchiv.)




„... quo pia posteritas tempora lapsa legat.“

(Schluß der Widmungsverse der „Chronik des Raths, der Stadt und anderer Begebenheiten" 1623–1702; im Ratsarchiv.)




„In jeder Epoche der Menschheit äußert sich eine bestimmte große Tendenz, und der Fortschritt beruht darauf, daß eine gewisse Bewegung des menschlichen Geistes in jeder Periode sich darstellt...Ihr Wert beruht nicht auf dem, was aus ihr hervorgeht, sondern in ihrer Existenz selbst, in ihrem eigenen Selbst... Das Individuum stirbt; es hat ein endliches Dasein, die Menschheit dagegen ein unendliches.

Der Rückblick auf die Erfahrungen der Vergangenheit erweckt die Hoffnung, daß aus den größten Gährungen und Gefahren, in denen zu leben, geschweige denn zu regieren, einen hohen Grad von Energie und Umsicht erheischt, wieder vernünftigere Zustände hervorgehen werden.“

(Ranke im 1. und 19. Vortrag vor Max von Bayern 1854.)



Empfohlene Zitierweise:
Georg Hermann Müller: Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919. Druck von Wagner und Humann, Dresden-N., Dresden 1919, Seite VIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:50JVereinGeschichteDresden1919.djvu/8&oldid=- (Version vom 14.9.2022)