Seite:Über die Ursachen der Theurung aller Lebensmittel, besonders in dem Fränkischen Reichskreise, von deren betrübten Folgen, und den Mitteln, einen billigen Preis wieder herzustellen.pdf/20

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hat bey dieser Classe von Menschen das Brod ein Ende; die Wittwe kann nicht, wie bey andern Gewerben, solches durch Diener, Gesellen, Knechte und Mägde fortsetzen. Wenn sie ja so glücklich ist, eine Pension zu erbetteln, so reicht sie nicht einmahl zum trockenen Brod und Erdäpfeln ohne Salz zu. Hat sie auch noch einige Capitalien aus dem Schiffbruch gerettet, und will solche nicht unsicher anlegen, sondern erhalten, so bekommt sie 3 höchstens 31/2 pro Cent, und sie muß 4000 fl. auslehnen können, bis sie 120 bis 150 fl. Interessen einnimmt. Davon mag sie nun ihren Hauszins bezahlen, mit ihren Kindern davon leben, und ihre Söhne etwas lernen lassen, oder sie gar auf Universitäten erhalten! Wahrlich es ist zu bewundern, daß ein Vater, der diese Umstände sieht und kennet, noch einen Sohn den Studien und dem Dienst des Vaterlandes widmen mag. Der Bauer und der Handwerksmann, wenn, nicht etwann manchmahl hie oder da einem ein besonderer Spiritus in den Kopf steiget, oder bey den Katholiken einer Lust zum geistlichen Stand bekommt, nimmt sich dafür wohl in Acht. Nur der Beamte oder der lutherische Geistliche muß oft noch aus Noth, weil sein Sohn zu harter Arbeit nicht