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Ein Zufall machte, daß ich mich geraume Zeit in dem Fürstl. Schwarzenbergischen Städtchen Marktbreit aufhielt, zu einer Zeit, in welcher die Sorge für die menschliche Gesundheit zwey Ärzten anvertraut war, die mehr guten Willen, als gründliche Wissenschaft hatten. Dem damahls lebenden Apotheker Schneider, der sich viele medicinische Kenntnisse erworben hatte, fielen daher die meisten Kranken unter die Hände; diejenigen ausgenommen, welche noch zu dem Sprößling des abgelebten berühmten Scharfrichters Thomas in Ochsenfurt wanderten, der seines Vaters Gewerbe mit glücklichen Fortschritten, doch minder gesucht, als sein Vater, durch Urinbesehen fortgetrieben hat, nun aber gestorben ist. Ausser diesem wunderthätigen Mann war die dortige Gegend mit keinem mir bekannten Afterarzt gestraft. Die in der Nähe sich aufhaltenden Wundärzte sind meistens geschickte Leute.

 In dem Kitzinger Amte hingegen haben sich schon mehrere schlechte Bader aufgehalten. Aber ein gewisser Schneider in Zeibelrieth lebt, durch sein gutbezahltes Urinbegucken bereichert, ganz ungestört.

 Nun komme ich von der Gegend zu sprechen, wo noch am meisten solche Afterärzte