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der Pfuscher und ihrer Helfershelfer nur gar zu leicht nachgebenden, besonders unter dem Landvolk noch immer erstaunlich groß. – Bringt auch die auf die Neige gehende Weisheit der Pfuscher, der Schmerz, oder ein selten vorkommender Zufall, manchen hartnäckigen Landmann zu dem sauren Schritt, sich an einen Arzt zu wenden: so erwartet er gewöhnlich von einer, höchstens zwey Verordnungen, sichtbare ja augenblickliche Hülfe – erscheint nun diese in dieser kurzen Zeit nicht, wie es auch nur in seltenen Fällen wirklich möglich ist, so ist das Zutrauen und der Glaube an den Arzt verloren. – Er sagt dann, er habe alles ausgedoctert, es habe aber alles nicht geholfen. – Und nun braucht er weiter gar keine vernünftige Hülfe mehr, oder er fällt, wenn die Gleichgültigkeit der Umstehenden und seine eigene nicht zu groß ist, einem Pfuscher nach dem andern in die Hände; und so stirbt dann mancher Landmann, ungeachtet, wenn man die Sache beym Licht besiehet, eigentlich gar nichts passendes zu seiner Wiederherstellung gebraucht worden ist, in der vestesten Überzeugung alles mögliche angewendet zu haben, ganz beruhigt, und sein Weib und seine Kinder trösten sich