Seite:Über die Pfuscherey in der Arzneykunst, besonders in Hinsicht auf einige Gegenden des Frankenlandes.pdf/26

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zu haben, für jede Bemühung reichlich belohnen!

.

 Ich komme nun auf die geheimen, und wie man glaubt, besonders wirksamen Arzneyen der jetzigen Pfuscher. So wenig als irgend ein Schneider ein Kleid zu verfertigen im Stande ist, das einigen hundert Personen gleich gut stehet, und das keinem von diesen vielen zu kurz, keinem zu lange, keinem zu eng und keinem zu weit seyn soll: eben so wenig wird irgend ein Quacksalber eine Arzney ersonnen haben, oder ersinnen können, die zu jederzeit jedem nutzt, keinem schadet, und bey so sehr verschiedenen Naturen hunderterley Krankheiten heilt. Jeder wird mir zugeben, daß man, was das Kleid betrifft, das so vielen stehen soll, an der Kunst, auch des berühmtesten Schneiders, verzweifeln müsse. Wenn aber das Gleichniß auf die Arzneyen des Pfuscher gedeutet werden soll, so wird sich mancher nicht so leicht zur Einwilligung verstehen, oder sein Verhalten beweist wenigstens, daß er hier nicht so richtig schließen gelernt habe. Wie leicht glaubt nicht der Landmann auch in unsern Tagen noch, daß es einem Quacksalber wirklich möglich seyn könne, die ganze Litaney von Krankheiten, die er in