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mit sich brachte, sich sorgfältiger um das im Stillen um sich greifende Übel bekümmerten. Fürsten und Obrigkeiten suchten daher schon vor langen Zeiten, als wahre Väter und Vormünder auch derjenigen Unterthanen, die über manche Puncte ihr ganzes Leben hindurch unmündig bleiben, durch mehr oder weniger zweckmäßige Mittel, Ermahnungen, Verordnungen und geschärfte Strafen gegen Pfuscher und ihre Helfer, dem Unwesen, so viel nach den damahligen Zeitumständen möglich war, zu steuren. Allein in neuern Zeiten hat man es erst vollkommen eingesehen, oft geschrieben, und sehr schön gesagt, daß Glückseligkeit, Sicherheit und Reichthum jedes Staats, er sey groß oder klein, ganz vorzüglich von der Menge seiner gesunden und arbeitsamen Bewohner abhängen, und daß Gesundheit, dieses unschätzbare Kleinod! nur durch eine zweckmäßige medicinische Polizey, im weitläuftigsten Verstande dieses Worts genommen, erhalten und gesichert werden könne. Ganz natürlich sucht man also, diesem als eine Grundwahrheit anerkannten Satze gemäß, besonders in jetzigen Zeiten, neue Verordnungen für Ärzte, Wundärzte, Apotheker und Hebammen zu entwerfen,