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und selbst der Aufwand, den ihr Beruf, in so mancherley Rücksichten, gewöhnlich mehr als ein andrer erfordert, gegen jene Zeiten beynahe im Preise verdoppelt sind. Auch aus unsern Apotheken wird der Arme jederzeit so billig als möglich, ohne daß dieses jedoch auf die Güte der Arzneyen Einfluß haben sollte, bedient. Daß aber die Pfuscher und ihre Arzneyen wirklich so wohlfeil nicht sind, als sich mancher einbildet, und daß also den Armen bey dem Gebrauche derselben am wenigsten gerathen sey, lehrt, wie ich glaube, die tägliche Erfahrung. – Man weiß ja, um welchen Preis sie den Quark, den sie unter so täuschenden Namen vertrödeln, aus Apotheken und Materialhandlungen erstehen; man darf ja nur diesen und die Bezahlung, die sie von gutmüthigen Leuten dafür fordern und erhalten, mit einander vergleichen, so fällt die sogenannte Wohlfeilheit in ihr eigentliches Nichts zurück. Und ist nicht eine von einem Unwissenden gereichte Arzney, die vielleicht nur beym Zehenden paßt, den übrigen Neunen aber mehr oder weniger schadet, um jeden Preis zu theuer? Wie kann man auch Leuten, die jedes schmutzigen Profits wegen Gewissen und guten Namen aufs Spiel setzen,