Seite:Über die Handelsmessen zu Bamberg.pdf/11

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

verfertigen, man geduldet sich also bis zur Messe. Weiter ist man noch nicht gekommen. Man ist noch nicht darauf gekommen, daß auch wir es könnten, wenn wir wollten, warum? die Messe kommt jährlich unsern Bedürfnissen zweymahl periodisch zuvor. Man geduldet sich also bis dahin. Könnte und dürfte aber keine Messe, kein Fremder zuvor kommen, entweder würden wir entbehren, und glücklich seyn, oder wenn wir nicht entbehren könnten, unsern Geist, unsere Kräfte anstrengen, und das selbst verfertigen, mit dem wir befriediget seyn wollen.

.

 Wenn ich so vor den Boutiken wandelte, und die manchfaltigen Artikel zur Schau ausgekramt, und zuvor nie gefühlte Bedürfnisse erregend, betrachtete, und in mir der Gedanke emporstieg: sieh, um wie viel bringt man dadurch dein Vaterland, auch das könnte es selbst verfertigen; dann ward ich unmuthig und bitter. Wenn ich den Nürnberger Tand ansah, und mich an unsere Waldgegenden ob Kronach erinnerte, wo noch so viel Holz ungenützt fault,[1] und wo die Jugend mit der Peitsche in der


  1. In diesen Gegenden ist man noch nicht gewohnt, die abgehauenen Äste zu benützen. Wie viel liesse sich Stammholz ersparen, wenn man diese, wenn [639]