Manufacturen, an dem Orte anzutreffen sind, oder nicht. Wird man im letztern Falle dem häufigen Anlaufe des Bettelvolks ausgesetzt seyn; so hat man gewiß im erstern nichts davon zu erfahren, wenn zumahl noch durch andere obrigkeitliche Anstalten der ärmere Theil der Einwohner unterstützt wird, wie es z. B. zu Hof mit der rühmlichsten Sorgfalt geschiehet. Auch wird hiedurch die Zahl der lästigen Betrüger und Streiner verringert, wenn durch obrigkeitliche Bemühungen diejenigen Mitglieder des gemeinen Wesens, welche sonst durch Müßiggang zur Last fallen würden, und welchen der Mangel Antrieb zum Stehlen gibt, auch mit einigen Zwangsmitteln in Arbeit gesetzt werden. So ist z. B. durch die ruhmwürdige Fürsorge des dirigirenden Herrn Ministers von Weitershausen, auch zu Hof ein unbrauchbares altes Gebäude zu einem solchen Behufe bestimmt und eingerichtet worden, und kann mit der Zeit eine überaus heilsame Anstalt werden.
6) Viele Personen erlangten bisher durch einige Nebenarbeiten für die Manufacturen einen grossen Beytrag zur Bestreitung ihrer eingebildeten oder wahren Bedürfnisse, z. B. durch Cattunmahlen, Strumpfbordiren, ehedem
Anonym: Über die Baumwollen-Manufakturen im Bayreutischen Voigtlande in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 494. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Baumwollen-Manufakturen_im_Bayreutischen_Voigtlande.pdf/6&oldid=- (Version vom 15.9.2022)