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vom Unwürdigen unterscheiden könnte? Und was thut nicht da ein Herz, das Menschenliebe fühlet? Diesen setze ich

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2) die Menge der Vacirenden an die Seite, deren Namen Legion seyn möchte: vom Scribenten an, bis herunter zum Koch, Gärtner, Jäger und Bedienten: lauter Subjecte, die man vergeblich zur Handarbeit verweisen würde, da sie von Jugend auf nicht dazu angehalten worden. Es wird allerdings unter ihnen nicht an solchen fehlen, die es nicht wehrt sind, einem rechtschaffenen Herrn bedient zu seyn. Allein erhält nicht so mancher ehrliche Kerl oft seinen Abschied bloß aus übler Laune, oder Wechselsucht seines Herrn, dem er diente? Verdienen sie nicht in diesem Falle alles Mitleid des Redlichen? Ja! soll man selbst diejenigen, die aus eigner Schuld sich auf ihrem Metier nicht fortbringen können, zu der traurigsten Todesart des Verschmachtens verdammen? Freylich wäre es am besten, diese Rubrik von Herumstreichern ganz aufzuheben. Aber ist dieses möglich zu machen? Wer kann einen Herrn nöthigen, seinen Bedienten, Jäger u. s. w. Zeitlebens zu behalten, oder wenn er ihm nicht mehr anständig seyn sollte, für dessen lebenslänglichen Unterhalt zu sorgen, oder, den Erben eines

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Anonym: Über die Armen-Anstalten in Franken in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Armen-Anstalten_in_Franken.pdf/5&oldid=- (Version vom 1.8.2018)