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uns! auch noch hohlen.“ Da redet wohl selbst noch die Frau Pfarrerin ihrem Manne zu, mit einer kleinen Gabe diese bittern Vorwürfe abzukaufen, oder langet in aller Stille ein Stücklein Brod zur Hausthür hinaus. –

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Aber möglich wär es doch, sich dieser Art von Bettlern ganz zu entledigen: möglicher und leichter, als bey allen andern. Es käme nur darauf an, daß benachbarte Ortschaften sich vereinten, gemeinschaftlich diesem Unwesen zu steuren, solche Bettelnde im Betretungsfall entweder auf der Stelle zu arretiren, und ihrer Herrschaft und Obrigkeit zurückzuschicken, oder wenigstens eine Anzeige an dieselbe zu erlassen; in der Erwartung, daß sie in beyden Fällen einer Ahndung und Strafe nicht entgehen würden. Es dürfte auch nur auf solche verdächtige Personen ein wachsames Auge gerichtet werden: man könnte es sehr leicht bemerken, wenn sie Tage lang nicht zu Hause wären: man dürfte sie bey der Rückkehr in ihre Behausung einer obrigkeitlichen Besichtigung unterwerfen, ob man Brodschnitte oder Heller bey ihnen anträfe – und dergleichen Vorkehrungen ließen sich noch mehrere erdenken. Solche Veranstaltungen würden sicher nicht ohne Wirkung bleiben. Nur einige ernstliche Bestrafungen dieser

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Anonym: Über die Armen-Anstalten in Franken in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Armen-Anstalten_in_Franken.pdf/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)