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und Ordensmann war er bis zur äussersten an Dummheit gränzenden Bigotterie herabgesunken und forderte von seinem aufgeklärten Convent auch hierin sclavische Nachahmung. Konnte dieß etwas anders als geheuchelter, verstellter Abdruck seines gewiß mehr aufgeklärten Verstandes seyn? – Als Gesellschafter, war er der herrlichste, einnehmendste Mann; edles Betragen, Wohlwollen, zuvorkommende Güte, Sanftmuth, sprachen da aus jeder Mine seines wohlgebauten schönen Körpers. Jeder Fremde verließ ihn daher gerührt, und jeder Große schätzte ihn, weil er selbst groß und erhaben dachte; von allem diesem war er das Gegentheil in dem engern Zirkel seiner Klosterbrüder. –

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Seine Prachtliebe machte auch kostspielige Anmassungen während seiner ganzen Amtsführung. Die herrlichen übertriebenen Auszierungen der Gotteshäuser, die Aufführung und Verschönerung vorzüglicher Gebäude, Gärten etc. so wohl in der Abtey, als in dem Amthofe zu Tambach, der Aufwand für schöne Gemählde, Juwelen, Uhren etc. und die Anschaffung vorzüglicher Bücher (eine Bibliothek von 7000 Werken hinterließ er dem Kloster) kostbarer