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Noch schwelgt ihr in dem Blitzenden, und thut in eurem Dünkel, traun!

Als käme nun und nie der Lenz, als würd’ es nun und nimmer thau’n!
Doch mälig steigt die Sonne schon, und weich erhebt sich schon ein Weh’n;
Die Decke tropft, der Boden schwimmt – O, schlüpfrig und gefährlich Geh’n!

Ihr aber wollt verschlungen sein! Dasteht ihr und kapitulirt

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Lang erst mit jeder Scholle noch, ob sie – von Neuem nicht gefriert!

Umsonst, ihr Herrn! Kein Halten mehr! Ihr sprecht den Lenz zum Winter nicht,
Und hat das Eis einmal gekracht, so glaubt mir! daß es bald auch bricht!

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Ferdinand Freiligrath: Ça ira!. Verlag des literarischen Instituts, Herisau 1846, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%87a_ira!_Freiligrath-1846.pdf/21&oldid=- (Version vom 1.8.2018)