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Zintgraff den Anstoß gab; allein in einem kleinen Maßstabe, wenn wir die riesenhafte schottische Production damit vergleichen. Diese Abhängigkeit vom Auslande ist um so nachtheiliger für die einheimischen Gewerbe, weil die Werkstätten, welche sich mit der Verarbeitung des fremden Materials beschäftigen, durch das Schwanken der Preise so häufig leiden.

So kostete z. B. 1 Tonne Roheisen in Schottland

im
Januar
1852 37
Schilling
Juni
39
Sch
October
54
Sch
December
64
und 76 Schilling

also eine Steigerung um 100 Procent!

Dabei betrug die schottische Roheisenproduction 1852, bei 143 Hochöfen, wovon 113 in Betrieb, 91/2 Millionen Centner!

Davon gingen ins Ausland 223.552 Tonnen
Nach englischen Häfen 210.507 To

Nach Holland wurden verschifft 24.148 Tonnen, wohl meistens nach Rheinland und Westphalen bestimmt.

Nach der Nord- und Ostsee 043.725 Tonnen.
Nch Frankreich 018.000 To
Nch Nordamerika 110,000 To

und diese letzten Ziffern ergeben, daß der Hauptabsatz außerhalb Europa liegt und erklären gleichzeitig die Preissteigerung. In den vereinigten Staaten wächst der Verbrauch rascher als wie die eigene Production, und bei dem gewaltigen Unternehmungsgeiste der anglo-sächsischen Race mag das Verhältniß lange dauernd bleiben.

Auch Schottlands Eisenerzeugung im Großen gehört der neueren Zeit an.

Erst 1819 entdeckte Mushed den Blakband-Eisenstein und 1825 wurde dieses Erz selbstständig verschmolzen und von da an sind in 27 Jahren solche staunenswerthe Resultate erreicht worden, welche zugleich Vorwurf und Sporn zur Nacheiferung für uns sind!

Um eine Einfuhr von 3 Millionen Centner Roh- und Stabeisen zu decken, würden ungefähr 40 schottische Hochöfen erforderlich sein, welche täglich 25.000 Scheffel Steinkohlen verbrauchten, einschließlich der 1.000.000 Centner Stabeisen etc., deren Darstellung 2.000.000 Scheffel erfordert, jährlich 9.500.000 Scheffel, gleich 1/4 der ganzen Förderung unserer Reviere! –

Auch in den Steinkohlengebirgen der Ruhr ist der Blakband in