11) C. Flavius, Bruder von Nr. 16, römischer Ritter, Freund des 697 = 57 gestorbenen Schwiegersohnes Ciceros C. Piso (o. Bd. III S. 1391 Nr. 93) und 708 = 46 an den sizilischen Statthalter M. Acilius empfohlen (fam. XIII 31). Wohl ohne Not wird von ihm ein gleichnamiger Anhänger des M. Brutus unterschieden: 710 = 44 tauchte der Gedanke auf, daß die Ritter aus freiwilligen Beiträgen eine Kriegskasse für die Caesarmörder zusammenbringen sollten, und an Atticus erging von C. Flavius die Aufforderung, die Sache in die Hand zu nehmen, aber an seiner Weigerung scheiterte der Plan (Nep. Att. 8, 3). 711 = 43 schrieb Brutus an Atticus (Cic. ad Brut. I 17, 3): nec mehercule te, Attice, reprehendo, aetas enim, mores, liberi segnem efficiunt, quod quidem etiam in Flavio nostro perspexi. Es liegt an beiden Stellen gewiß nahe, an einen Mann zu denken, der wie Atticus Ritter und Geschäftsmann und bereits in reiferen Jahren war. Dazu paßt, daß Brutus in derselben Zeit an Cicero wegen eines Streits schreibt, den F. mit der Stadt Dyrrhachion hatte und den Cicero schlichten sollte (ebd. I 6, 4); denn auch hier handelt es sich offenbar um Geldgeschäfte großen Stils. Bei Philippi 712 = 42 ist F. als Praefectus fabrum des Brutus gefallen und von dem Feldherrn vor dessen eigenem Tod beklagt worden (Plut. Brut. 51, 1); jene Stellung paßt auch wieder für den wohlhabenden Ritter und die Klage für den älteren Mann. Münzen aus den J. 710 = 44 bis 712 = 42 zeigen auf der einen Seite die Inschrift Q. Caep(io) Brutus imp(erator), auf der andern die C. Flav(ius) Hemic(illus ?) leg(atus) pro pr(aetore) (Mommsen Münzw. 653. Babelon Monn. de la rép. rom. I 497f.); sollten sie von F. herrühren, was allerdings das Wahrscheinlichste ist, so hat er sich den hier geführten Titel ebenso angemaßt, wie z. B. ein anderer Anhänger des Brutus, P. Lentulus Spinther, den eines Proquaestor pro praetore (o. Bd. IV S. 1399).