Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt an der Nordküste Hispaniens
Band VI,2 (1909) S. 2515
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Flaviobriga, Stadt an der Nordküste Hispaniens, von Plinius nach der Küstenbeschreibung Varros nach Onarso (s. d.) unter den Städten der Varduller genannt: Amanum portus – das Volk der Amaner ist sonst unbekannt –, ubi nunc Flaviobrica colonia (IV 110), die letzte unter den zwölf Kolonien der Citerior (CIL II p. XCI), wie der Name lehrt, von Vespasian gegründet. In dem entsprechenden Abschnitt bei Mela (III 15) fehlt sie. Bei Ptolemaios wird Φλαουιόβριγα zu den Autrigonen und an die Νερούα ποταμοῦ ἐκβολαί gesetzt (II 6, 7). Damit ist sicher derselbe Ort gemeint; zwei Städte gleichen Namens nahe bei einander, in Castro Urdiales und eine andere in Asturien anzunehmen (Holder Altkelt. Sprachschatz I 1497), ist ganz unmöglich. Der Fluß Nerva ist unzweifelhaft der noch heute Nervion genannte, der bei Bilbao mündet. Die Bai von Bilbao, die einen außerordentlich günstigen Hafen bietet und das ganze Mittelalter hindurch von großer Bedeutung geblieben ist als Ausgangspunkt der Nordlandfahrer und Walfischfänger, war also der Hafen der Amaner, und dort wird Vespasian die Stadt angelegt oder zum römischen Municipium gemacht haben. Spuren und Überreste fehlen bis jetzt; in einem kleinen Ort bei den Astures transmontani kommt, wie es scheint, ein domo Flamobrigensis vor (CIL II 5752).[1]

Anmerkungen (Wikisource)

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  1. Corpus Inscriptionum Latinarum II, 5752.