Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Heros von Perusia
Band II,2 (1896) S. 2269
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Aucnus, die etruskische Form des Namens abgeschliffen zu Aunus (Sil. V 7. VI 109), graecisiert Ocnus (Verg. Aen. X 198, danach Sil. VIII 600), alter Heros von Perusia, Sohn des Faunus (Sil. V 7) oder des Tiber (Verg. a. a. O.), auch des Aulestes, der sonst für seinen Bruder gilt (Schol. Verg. a. a. O.; ihm zu Ehren führt das eine Schiff des Ocnus bei Verg. Aen. X 207 den Namen Aulestes). Um Streitigkeiten mit diesem, dem Gründer von Perusia, zu vermeiden, zog er fort und gründete die alte Hauptstadt der Zwölfstädte am Padus, Felsina (so Cluverius Ital. antiq. I 255), das spätere Bononia. Seine Leute erbauten Mantua und andere feste Plätze. Die Gründung Mantuas wird in spielender Etymologie mit Manto, der Tochter des Teiresias, zusammengebracht, die Vergil als seine Mutter nennt. S. Bianor. Dagegen ist der Ligurer Aunus Aen. XI 700, ein Doppelgänger des Etruskers, freie Erfindung des Dichters; über des Epitheton fallax (715) geben die Scholien Aufschluss. Müller-Deecke Etrusk. I 125. II 287. Deecke Etrusk. Forsch. III 368.

[Knaack. ]