Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Kappadokischer Sophist
Band II,2 (1896) S. 17861787
GND: 118504770
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12) Kappadokischer Sophist, Schüler des Antiocheners Lucian, unter den Führern der arianischen Partei vielleicht der geistig bedeutendste. Bischof konnte er nicht werden, weil er in der [1787] diocletianischen Verfolgung gefallen war. Um so grösseren Einfluss übte er als Wanderredner, selbst auf Synoden, und durch seine Schriften. Dies sind nicht alle dogmatisch-polemischen Charakters, wie eine Bestreitung des Marcellus von Ancyra wegen Sabellianismus, Hieron. vir. ill. 86; Hieron. vir. ill. 94 nennt auch von ihm verfasste Commentare zum Römerbrief, zu den Evangelien und den Psalmen, und ep. 73, 4 ad Magn. kann Hieronymus mit dem A. von Skythopolis in seinem Verzeichnis hochgebildeter christlicher Schriftsteller doch auch nur diesen meinen, den sonach nicht blos suae partis homines studiosissime gelesen haben. Hieronymus verlegt seine Arbeiten in die Regierungszeit des Constantius (337–361); da aber an der Geschichte bei Theodoret (relig. hist. II ed. Nösselt p. 1135f.) von der Berufung des ἐν σοφιστικῇ ψευδολογίᾳ τραφεὶς Ἀστέριος durch die Arianer in Kyros und seiner Tötung durch das Gebet des Iulianos Sabbas doch ein Stückchen wahr sein wird und trotz der Rede von seinem Episcopat ein anderer A. nicht in Frage kommen kann, muss er bis nach 370 gelebt haben. Vgl. Socr. h. eccl. I 36. Philostorg. h. e. II 14. 15 (dass der antiochenische Presbyter von 381 bei Philost. X 1 mit diesem identisch sein sollte, ist nicht glaublich). Athan. an vielen Stellen, besonders orat. c. Arian. I 30ff. – Harnack Dogmengesch. II 199f.