Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn des Lykourgos
Band I,2 (1894) S. 2218 (IA)
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Ankaios (Ἀγκαῖος). 1) Sohn des Lykurgos und der Kleophile oder Eurynome oder Antinoe, aus Tegea gebürtig, einer der besten und stärksten Helden Arkadiens, Bruder des Iasos, Epochos, Amphidamas und Kepheus, Vater des Agapenor, eines Freiers der Helena, Teilnehmer an der Argonautenfahrt und an der kalydonischen Jagd, bei der er durch den Eber seinen Tod findet. Hom. Il. II 609. Apd. I 8, 2. 9, 16. III 9, 2. 10, 8. Hyg. fab. 14. 173. Apoll. Rhod. I 164ff. 398. 531. II 118 m. d. Schol. Paus. VIII 4, 7. Ovid. met. VIII 314. 390ff. Tzetzes zu Lykophron 488 giebt eine abweichende Genealogie des A.: seine Eltern sind nach dieser Version Aktor und Eurythemis, die Tochter des Akastos. Dem A. zu Ehren wurden von den Arkadern noch in späten Zeiten Feste gefeiert. A. war von Skopas im Giebel des Tempels der Athena Alea in Tegea dargestellt, mit klaffender Wunde und ausgerüstet mit der Doppelaxt (Paus. VIII 45, 7: κατὰ δὲ τοῦ ὑὸς τὰ ἕτερα Ἀγκαῖον ἔχοντα ἤδη τραύματα καὶ ἀφέντα τὸν πέλεκυν ἀνέχων ἐστὶν Ἔποχος; vgl. Overbeck Schriftquellen 1150). Ferner war A. auf einem Gemälde des Aristophon von Thasos dargestellt (Plin. n. h. XXXV 138. O. Jahn Berichte d. Sächs. Ges. d. Wiss. 1848, 127). Die Verwundung durch den Eber und die Ausrüstung mit dem Doppelbeil ist für die bildlichen Darstellungen des A. charakteristisch. Preller-Plew Gr. M. II 306ff. Besonders kommen Vasenbilder in Betracht: Gerhard Auserles. Vasenb. 235. 236. 237. 327. Stephani Compte rendu 1867, 58ff. 80ff. Schlie Annali dell’ Inst. 1868, 320. Vgl. Körte Personificationen der Affecte 56ff.