Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Unvernunft durch Mangel an Einsicht, bei Juristen wie Schriftstellern
Band I,2 (1894) S. 1825 (IA)–1826 (IA)
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Amentia bedeutet bei den Juristen wie bei andern Schriftstellern jede Unvernunft, insbesondere eine solche, welche durch einen Mangel an Einsicht oder durch Leidenschaftlichkeit verursacht ist, nicht blos die eigentliche Geisteskrankheit, vgl. Cod. Theodos. XI 39, 12. XV 5, 5 und ebenso Cicero Mil. 87. Ter. Andr. 887; Hec. 672. Ovid. Met. V 511; bei Tertullian bedeutet amentia sogar soviel wie religiöse Verzücktheit, de anima 21; adv. Marcion. IV 22. [1826] Darum definiert Varro de l. l. VI 44 amens qui a mente sua descendit und Cicero Tusc. III 10 animi affectionem, lumine mentis carentem, nominaverunt amentiam eandemque dementiam. Litteratur: v. Savigny von dem Schutze der Mindeijährigen im röm. Rechte (Abhdl. Akad. Berlin 1833), Berlin 1835, 21ff. Böcking Pandekten I 39, 2 S. 157. Rein Röm. Privatrecht I 157; sowie über den Unterschied von amens und demens L. Döderlein Synonymik S. 14 unter amens, vgl. auch die unter Furor Angeführten.