Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Begleiter, Anhänger, Gefolgschaft eines Candidaten
Band I,1 (1893) S. 422 (IA)
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Adsectator. Das Wort bezeichnet den Begleiter, Anhänger jemandes. Im besonderen versteht man unter adsectatores die Gefolgschaft des Candidaten, welcher sich bei den Comitien um ein Amt bewarb (assidua adsectatorum copia); ihr Dienst heisst adsectatio, adsiduitas. Nach Q. Cic. de petit. consul. 9 (diese Schrift zeigt, was als erlaubtes Mittel bei der Amtsbewerbung zu Ciceros Zeit galt; vgl. Ambitus und Petitio): huius autem rei (adsectationis) tres sunt partes, una salutatorum cum domum veniunt, altera deductorum, tertia assectatorum scheinen die adsectatores die ständigen Begleiter eines Candidaten, wenn er sich in der Öffentlichkeit vor dem Volke bewegte, gewesen zu sein, während die salutatores dem Candidaten in seinem Hause ihre Aufwartung machten und die deductores ihm von der Wohnung bis auf das Forum das Ehrengeleit gaben. Cic. pro Mur. 70.

Die adsectatores waren zumeist Verwandte, Freunde, Clienten, geringere Tribusgenossen des Candidaten (homines tenues), welche dem Amtsbewerber irgendwie verpflichtet waren oder sich dessen Gefälligkeit für später sichern wollten. Cic. pro Mur. 69ff. Die lex Fabia, quae est de numero sectatorum (im J. 66) und ein Senatusconsultum unter dem Consulate des L. Iulius Caesar (im J. 64) suchten vergebens die Zahl der adsectatores zu beschränken. Cic. pro Mur. 71. Vgl. Daremberg et Saglio Dict. I 473. Lange Röm. Altert. I³ 716.

[Habel. ]