Nachrichten und Notizen (DZfG Bd. 5)

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Autor: Ludwig Quidde u. a.
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Titel: Nachrichten und Notizen
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aus: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Bd. 5 (1891), S. 209–240; 463–490.
Herausgeber: Ludwig Quidde
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Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Akademische Verlagsbuchhandlung J.C.B. Mohr
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Erscheinungsort: Freiburg i. Br
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Nachrichten und Notizen.

Die Redaction der „Literatur zur ausserdeutschen Geschichte“ (mit Ausnahme noch der in diesem Heft gegebenen Zusammenstellung für Grossbritannien, Neuzeit) ist ganz an Dr. G. Sommerfeldt übergegangen. Im übrigen ist für nicht gezeichnete Notizen nach wie vor der Herausgeber allein verantwortlich. Für Unterstützung bei Sammlung und Sichtung des Materials ist die Redaction dem ständigen Mitarbeiter Dr. Striedinger in München und ausserdem Dr. Kaufmann in Rom zu Dank verpflichtet.


Berliner Akademie. In der öffentl. Sitzung vom 29. Januar folgten auf eine Rede Prof. Mommsen’s über die wirthschaftl. Politik Friedrich’s d. Gr. die Berichte über die wissenschaftl. Unternehmungen. Von ihnen gelten der alten Geschichte die Griech. Inschriften (Berichterstatter Hr. Kirchhoff), die Latein. Inschriften (Hr. Mommsen und Hr. Hirschfeld), die Prosopographie der Röm. Kaiserzeit (Hr. Mommsen), die Aristoteles-Commentatoren (Hr. Zeller u. Hr. Diels), das Corpus nummorum (Hr. Mommsen). Hier sei daraus nur Einzelnes hervorgehoben. Von der Sammlung der Griechischen Inschriften ist der von Prof. Kaibel redigirte Band, enthaltend die Inschriften Italiens und Siciliens und in Form eines Anhangs die von Germanien, Gallien, Britannien und Hispanien um die Jahreswende erschienen. Von den Lateinischen Inschriften ist Bd. VI (Stadtröm. Inschrr.) durch Dr. Hülsen bis zum 360. Bogen und zum Abschluss der Grabschriften gefördert, Bd. XV (Stadtröm. Instrumentum) durch Dr. Dressel bis zum 66. Bogen, so dass Th. I, die Ziegel umfassend, demnächst zur Ausgabe gelangt, Bd. XI, 2 (Umbria) durch Prof. Bormann bis zum 104. Bogen. Der Druck des XIII. Bandes (Nordgallien und Germanien) dagegen, von dem wir 1889 Nr. 92 berichteten, wird erst begonnen, bezw. weitergeführt werden, wenn die Herausgeber die von ihnen übernommenen Arbeiten für die Supplemente so weit gefördert haben, dass eine Unterbrechung des Drucks nicht zu befürchten steht. Das Material für das massenhafte Instrumentum von Germanien ist von Prof. Zangemeister in Heidelberg bei einem längeren Aufenthalte in Holland vervollständigt und von Dr. Bohn, dem die Redaction des Instrumentum dieses Bandes übertragen worden ist, in Bearbeitung genommen. – Daneben ist die Neubearbeitung des I. Bandes durch Dr. Hülsen gefördert, Supplemente zu Bd. II (Spanien) von Prof. Hübner u. III (Dacia, Moesia sup., Dalmatia) von Prof. v. Domaszewski und Prof. Hirschfeld [210] sind 1891 zu erwarten, ebenso der 1. Halbband des VIII. Bandes (Afrikan. Inschrr.) von Prof. Schmidt und Prof. Cagnat, während der Druck des 1. Suppl. zu Bd. IV (Pompej. Wachstafeln von Prof. Zangemeister) jetzt beginnen soll. – Die Herausgeber der Prosopographie der Römischen Kaiserzeit, die Herren Klebs, Dessau und v. Rohden haben ihre Arbeiten revidirt und vervollständigt. Am 1. April wird der Druck der 3 Bände beginnen.

[1

Ueber die Politische Correspondenz Friedrich’s d. Gr. berichteten die Herren v. Sybel und Schmoller. Mit den Arbeiten war wie bisher Prof. Alb. Naudé betraut; gegen Ende des Jahres trat zunächst provisorisch Dr. K. Treusch v. Buttlar als Hilfsarbeiter ein. Im Juni 1890 erschien von Bd. 18 der 1. Halbband, dem der 2. im Februar 1891 folgen sollte. Das Kriegsjahr 1759 füllt mit polit. und militär. Correspondenz beide Halbbände. Ausser dem Geh. Staats-A. und dem A. des Generalstabs wurden auch fremde Sammlungen, besonders das Kriegs-A. in Wien, das Staats-A. in Stuttgart, Bibll. in Darmstadt und Landshut benutzt. – Der 3. Band der Staatsschriften, bearb. von Dr. Krauske, wird demnächst erscheinen. Ueber seinen Inhalt ist früher berichtet. Die Forts. ist vorläufig sistirt, um alle Kräfte den Acta Borussica und der Corresp. zu widmen.

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Von den Acta Borussica naht nach dem Bericht derselben beiden Herren Bd. I (171–322) der 1. Abth. (Acten der Centralverwaltung), bearb. v. Dr. Krauske, seiner Vollendung, so dass der Druck bald wird beginnen können. Dr. Kr. besuchte Archive in Ostpreussen, Pommern, Magdeburg, Westfalen, Hannover, Prof. Schmoller (zugleich für allgemeinere Vorarbeiten, und hauptsächlich um den Nachlass Seckendorff’s zu prüfen) Wien und Dresden. – Von der 2. Abth. (Preuss. Seidenindustrie des 18. Jh.) sind die beiden ersten Bände, bearb. v. Dr. O. Hintze, in der Hauptsache fertiggestellt, so dass für März oder April die Ausgabe zu erwarten ist. – Die Bearbeitung der Preuss. Getreidehandelspolitik ist von Dr. W. Naudé durch Arbeiten im Geh.-St.-A., im A. d. Kriegsministeriums und Reisen nach Aurich, Münster, Düsseldorf gefördert worden. – Prof. Schmoller hat seine Vorarbeiten bezüglich der Brandenb.-Preuss. Wollindustrie und der Brandenb.-Sächs. Handelsbeziehungen fortgesetzt, zeitweilig in Dresden durch Dr. Treusch v. Buttlar unterstützt. – Dr. Hintze wird nach Vollendung der Seidenindustrie die Bearbeitung der Militärverwaltung beginnen.

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Savigny-Stiftung. Die Arbeiten für den Supplement-Band der Acta nationis Germanicae univ. Bononiensis hat Dr. Knod, jetzt in Strassburg, fortgesetzt, z. Th. auf einer Reise in Bibll. und Archive Mittel- und Norddeutschlands. – Zur Vorbereitung einer krit. Ausgabe der Libri feudorum hat Prof. K. Lehmann eine grosse Zahl von Hss. verglichen und eine Reise durch Nord-Frankreich und Belgien unternommen. Ein Verzeichniss der 78 benutzten Hss. s. NA 16, 387–418. – Die Arbeiten für das Wörterbuch der class. Rechtswissenschaft sind fortgesetzt worden.

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Ueber das Historische Institut in Rom berichtete Hr. v. Sybel für die aus ihm selbst und den Herren Wattenbach und Lenz bestehende Commission. Die Arbeiten des Instituts haben im Jahre 1890 ihren stetigen [211] Fortgang gehabt. – Der 1. Assistent Prof. Friedensburg hat die Bearbeitung des I. Bandes der Nuntiaturberichte im wesentlichen vollendet. Näheres aber den Inhalt des Bandes s. in dem Berichte der Münchener hist. Comm. 1890, Nachrr. 230. Der Druck wird, wie schon früher gemeldet, spätestens im April 1891 beginnen. – Der 2. Assistent, Dr. Hansen, hat mit gleichem Erfolge der Forschung in den Dt. Nuntiaturberichten aus den Jahren 1564 bis 1585 obgelegen. Es lassen sich hier fortlaufende Serien der Berichte stehender Nuntiaturen und bedeutende Gruppen von Berichten grösserer Specialmissionen unterscheiden. Eine solche Gruppe, den Kölnischen Krieg gegen den Kurfürsten Gebhard Truchsess betreffend, hat Dr. Hansen zunächst in Angriff genommen und im Laufe des Jahres zum Abschluss gebracht. Der Druck des sehr stattlich gewordenen Bandes wird um Ostern beginnen. [Ein vollständigerer Bericht über die Thätigkeit des Instituts, der die seit dem December eingetretenen Veränderungen berücksichtigt, wird voraussichtlich im nächsten oder übernächsten Hefte folgen können.]

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Was den Personalbestand des Institutes betrifft, so ist der bisherige Secretär, Prof. Dr. Schottmüller, als Geh. Reg.-Rath zum Hilfsarbeiter im Unterrichtsministerium ernannt worden. An seine Stelle ist Prof. Dr. Quidde in München, bisher mit der Herausgabe der Dt. Reichstagsacten des 15. Jh. beschäftigt, seit Anfang Nov. 1890 getreten. Dr. Hansen ist von der Stadt Köln an Stelle des Prof. Höhlbaum zum städt. Archivar ernannt worden und wird mit Beginn der Vatic. Ferien, am 1. Juli, Rom verlassen. Es ist alle Aussicht für die Gewinnung eines tüchtigen Nachfolgers vorhanden. – Als Volontär ist seit dem October 1890 (u. zwar zunächst für die Zeit 1555 ff.) Dr. A. Heidenhain beschäftigt.

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Istituto Austriaco di studii storici in Rom. Ueber die definitive Begründung dieses unter der Leitung Hofrath Th. v. Sickel’s stehenden Instituts berichteten wir schon im vorletzten Heft, 1890 Nr. 172. Den MIÖG entnehmen wir nun folgende weitere Angaben. Zunächst sind Dr. Starzer, Priv.-Doc. Dr. Wahrmund und Gymn.-Prof. Dr. Friedwagner zu ord. Mitgliedern ernannt worden. Als ao. Mitglieder haben sich die Landesstipendisten aus Böhmen Kollmann und Kratochvil angeschlossen. An Stelle von Prof. Friedwagner wird im Febr. Prof. Werunsky aus Prag treten. Ausserdem wurden für die zweite Hälfte des Studienjahres noch zwei Staatsstipendisten, Dr. H. Schlitter u. Dr. M. Tangl, ernannt, welche bereits in Rom eingetroffen sind. Diesen Stipendisten ist auch in diesem Jahre gestattet, von ihnen selbst gewählte Themata zu bearbeiten. Zugleich haben sie sich aber an den gemeinsamen Arbeiten des Instituts zu betheiligen.

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Waren für diese gemeinsamen Arbeiten bisher Partien aus der G. Oesterreichs im MA. ins Auge gefasst worden, so hat sich immer mehr herausgestellt, dass eine erschöpfende Behandlung derselben unmöglich ist, solange nicht auch die grossen Schätze der beiden im Lateran befindlichen Archive, wie in Aussicht gestellt worden ist, zugänglich gemacht sein werden. Aus diesem Grunde war schon zu Beginn des Jahres 1889 die Anregung gegeben worden zu einem Thema aus der G. Oesterreichs nach 1500 [212] überzugehen, dabei aber auf die schon von anderer Seite begonnenen Forschungen Rücksicht zu nehmen. Prof. v. Ottenthal, welcher im letzten Winter den Vorstand des Instituts in Rom vertrat, hatte sich schon bei einem früheren Aufenthalte daselbst (1887–88) über die Hauptbestände der im Vat. Archive befindlichen diplom. Acten des 16. Jh. orientirt und begann nun die besonders zu berücksichtigenden Nuntiaturberichte aus dem 16. Jh. einer vorläufigen Durchsicht zu unterziehen. Mit dieser Arbeit weiterhin betraut legte Dr. Starzer seit dem Dec. 1889 ein Repertorium der betreffenden Nuntiaturberichte an, aus dem sich unter anderm ergab, dass hier noch reiche Ausbeute für die G. Oesterreichs unter Maximilian II. in Aussicht steht. Da nach Mittheilungen Prof. v. Ottenthal’s, welche in dem der k. Preuss. Ak. d. Wiss. in Berlin am 23. Jan. 1890 erstatteten officiellen Bericht über die Arbeiten des Preuss. Instituts in Rom und in den Berichten der Görres-G. ihre Bestätigung fanden, von diesen beiden Seiten die Jahre 1564–76 nicht in das Arbeitsprogramm einbezogen waren, und da von den einzelnen Forschern, welche in der jüngsten Zeit das Material des Vat. Archivs für die Jahre 1564–76 benutzt hatten, ein näheres Eingehen auf die G. Oesterreichs unter Maximilian II. nicht zu erwarten war, wurde eben dieses Thema für die gemeinsame Arbeit von Sickel in Vorschlag gebracht und wurde diese Wahl vom Ministerium gutgeheissen. An der Hand der Notizen Ottenthal’s und der Starzer’schen Excerpte war schon in Wien der genaue Arbeitsplan entworfen worden, so dass die Stipendisten, nachdem Sickel die Erlaubniss zur Benutzung des betreffenden Materials erwirkt hatte, sofort nach ihrer Ankunft in Rom, d. h. in den ersten Tagen des October, die ihnen übertragene Arbeit in Angriff nehmen konnten. [Wie sich aus einer Vergleichung dieses Berichts mit dem vorhergehenden der Berl. Akad. Nr. 5 ergibt, ist die Zeit Kaiser Maximilian’s II. also sowohl vom Preuss. Institut für die Ausgabe der Nuntiaturberichte aus Deutschland wie vom Oesterreichischen speciell für Oesterreichische Geschichte in Angriff genommen worden.]

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Eine Gesellschaft für Deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte ist Mitte December 1890 in Berlin gegründet worden. Es gelangt damit ein schon im J. 1887 auf der Philologen-Versammlung zu Zürich gefasster Beschluss zur Ausführung. Damals war ein Ausschuss zur Vorbereitung der Gründung ernannt worden, dem u. a. die Professoren Reifferscheid, Uhlig u. Dr. Kehrbach angehörten. Der neue Verein hat die von Kehrbach begründeten Monumenta Germaniae paedagogica übernommen und beabsichtigt ausserdem noch die Herausgabe eigener „Mittheilungen“. Unter Beistand eines Redactionsausschusses wird auch in Zukunft Dr. Kehrbach sowohl die „Monumenta“ als auch die „Mittheilungen“ der Gesellschaft redigiren.

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Deutsche Provinzialvereine. Die Gen.-Vers, der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen am 20. Mai vor. J. constatirte die Zahl von 965 Mitgliedern und eine ansehnliche Vermehrung der Sammlungen. Inzwischen hat dann ein weiteres erfreuliches Wachsthum der Gesellschaft stattgefunden und ist die Mitgliederzahl von 1000 überschritten. [213] Die Mehreinnahme gegen das Vorjahr betrug 1888–89 reichlich 1000 M. – Um der Organisation in der Provinz einen weiteren Umfang als bisher zu geben, wurde eine Anzahl von Männern, die sich bereits Verdienste um die Gesellschaft erworben, zu Geschäftsführern an den einzelnen Provinzialorten ernannt. Ueber den gegenw. Stand der drei grossen V.-Publl. ist zu berichten, dass Bd. I des Urkk.-Buchs zur G. d. Stadt Posen im Druck ziemlich weit vorgeschritten ist und wohl schon der im Mai d. J. stattfindenden Gen.-Vers. wird vorgelegt werden können. Prof. Hockenbeck hat das „Urkk.-Buch der Köln. Klöster in Polen“ fertiggestellt, es fehlen jedoch vorläufig die Mittel zur Drucklegung. Zu dem „Sagenbuch der Pr. Posen“ endlich sammelt Oberlehrer Knoop das Material. Hervorzuheben ist noch, dass der HV für den Netzedistrict, welcher bisher in einem engen Vertragsverhältniss zu der Posener Ges. stand, dieses seit 1. Januar 1891 gelöst hat. Vgl. unter Preisausschreiben Nr. 65.

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Der Historische Verein für Niedersachsen hielt Gen.-Vers. am 12. Nov. 1890 zu Hannover (vgl. ZHVNiedersachsen Jg. 1890). Veröffentlicht ist der Katalog der V.-Bibl.; Gymn.-Dir. Sommerbrodt in Lauban i. Schl. ist mit der Herstellung des Prachtwerks über die Ebstorfer Weltkarte so gut wie fertig; von dem Oppermann’schen Atlas vorgeschtl. Befestigungen wird Heft 3 in kurzem erscheinen; ebenso ist das 2. Heft des Hannov. Städtebuchs (Lüneburg, bearb. v. Dr. Jürgens) weit vorgeschritten. Der V. zählt 371 Mitglieder. Wie auch früher, so wurden wieder die Alterthümer und Kunstwerke des Prov.-Museums durch den V. reichlich vermehrt.

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Die Abtheilung Münster des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde Westfalens hatte bei ihrer Gen.-Vers., die am 25. Juli 1890 unter dem Vorsitz von Domcapitular Tibus stattfand, 366 Mitglieder. Die Provinz bewilligte dem V. 2000 M. zur Erweiterung des Museums, und 1500 M. zur Herausgabe des Westfäl. Urkk.-Buchs. – Die Abth. Paderborn kaufte für ihre Bibl. verschiedene wichtige Mss. und 100 Kurkölnische Urkk., die Westfalen angehen; ein Katalog der V.-Bibl. soll gedruckt werden. Auch diese Abth. erhielt einen Beitrag von Seiten des Prov.-Landtags und zwar in der Höhe von 1000 M. In Soest fand die Gen.-Vers. am 9. Sept. 1890 statt; die Mitgliederzahl beträgt 326.

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Der Bergische Geschichtsverein erhielt im Laufe des J. 1890 einen Zuwachs von 24 ord. Mitgliedern und seine Sammlungen wurden verschiedentlich durch Geschenke bereichert. Der letzten Haupt-Vers. am 14. März 1890 in Elberfeld fehlte der langjährige Vorsitzende Crecelius (†). An seine Stelle trat provisorisch Oberl. Lutsch und nach dessen Beförderung zum Gymn.-Dir. in Kreuznach Gymn-Lehrer Dr. C. Schmidt; nunmehr ist Gymn.-Dir. Prof. L. Scheibe endgültig zum Vorsitzenden gewählt. Die Wiederherstellung des Schlosses „Burg“, welche auf Anregung und grösstentheils auf Kosten des Vereins geschieht, hat bedeutende Fortschritte[WS 1] gemacht und wird voraussichtlich in etwa zwei JJ. mit einem Aufwand von etwa 100 000 M. beendet sein.

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Der JB der Gesellschaft für Lothringische Geschichte (Jb. der Ges. 2, 414–30) ergibt, dass der Verein eine rege Thätigkeit entfaltete, [214] namentlich gemeinsame Ausflüge zur Erforschung prähistor. Alterthümer unternahm und im Laufe des Jahres um 25 Mitglieder zunahm. Zur Honorirung der für das Jb. bestimmten Beiträge wurde die reichsländische Regierung um eine Unterstützung angegangen, mit Hinweis darauf, dass auch die ZGOberrhein eine fortlaufende Subvention geniesst. Ihre Sammlungen hat die Ges. unter Eigenthumsvorbehalt der Stadt Metz überwiesen.

[14

Dem JB des Historischen Vereins von Oberfranken (in AG-Oberfr. 17, 256–8) entnehmen wir, dass derselbe i. J. 1889 seine besd. Thätigkeit der prähistor. Forschung zuwandte, von 525 Mitgliedern auf 504 zurückging, und den Studienlehrer Dr. Brunco an Stelle des verstorbenen Oberst Eckmeyer zum Secretär wählte.

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Die historische Gesellschaft des Cantons Aargau, die zum letzten Male am 14. October 1889 zu Laufenburg zusammentrat, beschloss ihre Jahres-Versammlung ins Frühjahr zu verlegen und die nächste im Mai oder Juni 1891 abzuhalten. Ihre antiquarischen Sammlungen erhielten einen neuen Conservator in Prof. Hunziker, der sofort deren Neuordnung und Katalogisirung in Angriff nahm. Die Bibliothek wurde der des Cantons einverleibt. Die Gesellschaft hat die Publication eines „Aargauischen Flurnamenbuches“ in Aussicht genommen, wozu die Vorarbeiten schon seit Jahren begonnen haben. Geplant wird ferner die Herstellung e. Museums und die Restaurirung der Kirche in Königsfelden.

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Nach 5jähriger Pause hat die Gesellschaft für Salzburger Landeskunde i. J. 1890 einen neuen, den II. Theil von F. V. Zillner’s G. der Stadt Salzburg im Druck erscheinen lassen. Die eifrig betriebene Fortsetzung dieser Stadt-G. macht es dieser Gesellschaft vorläufig unmöglich, den zwei Anregungen zu entsprechen, die gelegentlich ihrer am 9. Oct. abgehaltenen Jahres-Versammlung von einigen Mitgliedern gegeben wurden: ein Salzburger Regestenwerk, sowie ein Register über die ersten 25 Bände der M. f. Salzb. Ldkde. herauszugeben. Nichtsdestoweniger stellte Herr Dr. Wiedemann für letzteren Plan seine Kräfte zur Verfügung.

[17

Der Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen hat jetzt 1263 Mitglieder, also etwas weniger als zur Zeit unseres letzten Berichtes [s. ’90, Nr. 38]. Die dort angezeigten Unternehmungen schreiten erfreulich vor. Im 28. Vereinsjahr betrug das Vereinsvermögen 10 190 fl. – Einen wichtigen Schritt hat der Nordböhmische Excursionsclub – dessen M. auch historisch interessante Aufsätze enthalten – gethan. Er fasste auf Antrag von Prof. Paudler am 27. Februar 1890 verschiedene Resolutionen, deren Tenor war, es solle nunmehr, angesichts der Begründung einer Czechischen Akademie in Prag, staatlicherseite auch den Deutschen Culturinteressen eine weitergehende Unterstützung zugebilligt werden. Dem entsprechend beschloss man ferner, an den Böhmischen Landtag eine Petition zu richten, es möge auf Landeskosten ein Urkundenverzeichniss für die Land- und Lehentafel bis zum J. 1260 sammt Ortsverzeichniss und Namenregister hergestellt und gedruckt werden. Eine ähnliche Petition reichte der Verein für G. der Dt. in Böhmen bei derselben Stelle ein. Der Landtag genehmigte für diesen nicht, wie ursprünglich beantragt, jährlich 3000, sondern nur 1500 fl.; die Petition des Excursionsclubs überwies er [215] am 21. Nov. dem Landesausschusse zur Begutachtung. – Erwähnt sei hier noch die unlängst in Prag erfolgte Begründung einer Gesellschaft zur Förderung Dt. Wissenschaft, Kunst u. Literatur in Böhmen. Zum Programm dieser Gesellschaft gehört auch die Herausgabe eines „Jahrbuches“.

[18

Versammlungen des laufenden Jahres. Die Versammlung des Hansischen Geschichtsvereins wird in diesem Jahre am 19. Mai in Lübeck zusammentreten. – Die 41. Versammlung Dt. Philologen und Schulmänner findet vom 20.–23. Mai in München statt. Vorträge sind bis zum 1. Mai bei dem Präsidium (Prof. Christ u. Gymn.-Rector Arnold), resp. den Sectionsvorsitzenden anzumelden. Die archl. Section ist durch Prof. v. Brunn vertreten; eine eigentlich histor. Section fehlte bekanntlich bei den drei letzten Philologenversammlungen, sie kann jedoch diesmal noch nachträglich errichtet werden, sobald sich 20 Theilnehmer dafür finden. – Auch die Historische Commission bei der Münchener Akademie hat ihre Plenarversammlung, die bisher im Herbst stattfand, auf die Pfingstwoche verlegt und tagt in diesem Jahr zum ersten Mal in diesem Zeitpunkt. – Vom 11.–15. August tagt in Bern ein internationaler geographischer Congress, verbunden mit einer geogr. Ausstellung (August 1–15), die aus drei Abtheilungen bestehen soll: internat. geograph. Schulausstellung, internat. Alpine Ausstellung, Schweizer. histor.-kartograph. Ausstellung. – Der 9. Dt. Geographentag findet vom 1.–3. April in Wien statt und ist gleichfalls mit einer Ausstellung verbunden. – Die Görresgesellschaft (vgl. ’90, 238–45) wird ihre Jahresversammlung im August in Hildesheim abhalten, der Gesammtverein der Dt. G.- u. Alth.-Vereine die seine vom 7.–9. Sept. in Sigmaringen, während der Orientalistencongress (s. ’90, 123) im ersten Drittel Sept. in London u. Oxford tagt.

[19

Limesconferenz. Am 28. Dec. 1890 traten in Heidelberg auf Einladung Prof. Zangemeister’s Delegirte der betheiligten fünf Staaten unter Prof. Mommsen’s Vorsitz zu Berathungen über einheitliche Erforschung des Römischen Limes zusammen. Anwesend waren die Herren Wagner und Zangemeister für Baden, v. Brunn (Münchener Akademie) für Baiern, Kofler für Hessen, v. Leszcynski (Gr. Generalstab), Mommsen (Berliner Ak.), Nissen für Preussen, v. Herzog und Paulus für Württemberg; verhindert war der Baier. Vertreter Generalmajor Popp; hinzugezogen wurden noch Kreisrichter Conrady und Baumeister Jacobi. Die Versammlung nahm das Bedürfniss einer einheitlichen Zusammenfassung und Ergänzung der Einzelforschungen, einerlei ob durch das Reich oder durch ein Uebereinkommen der betheiligten Staaten als anerkannt an und verständigte sich über folgende Vorschläge.

[20

Es soll eine Commission eingesetzt werden, bestehend aus wenigstens sieben Mitgliedern, mit dem Sitz in Heidelberg, die aber, soweit möglich, nur zu Beginn der Arbeiten zusammentritt und nachher die Angelegenheiten durch Umlauf erledigt. Die Leitung der Arbeiten wird zwei zu remunerirenden Dirigenten übertragen, einem Archäologen oder Architekten und einem Militär, von denen der erstere sich in den Ausgrabungszeiten ganz [216] dieser Aufgabe zu widmen hat. Das Limesgebiet wird, abgesehen von der Sonderung in Obergerman. u. Rätischen Limes und von der Scheidung in die fünf staatlichen Sectionen, in „Strecken“ eingetheilt, für welche durch die Commission Strecken-Commissarien bestellt werden; diesen liegt die speciellere Ausführung der Arbeiten und Mitwirkung an dem Gesammtbericht ob.

[21

Es werden ins Auge gefasst: Aufnahme des Limes (mit Längs- und Querprofilen), Untersuchung der Castelle, Wachthäuser und Wachtthürme, der Baulichkeiten ausserhalb der Castelle und der bürgerl. Niederlassungen im Rücken des Limes, der Befestigungen und Ansiedlungen jenseits des Walles resp. der Mauer, und der Strassen (welche parallel mit dem Limes oder nach auswärts und einwärts führen, eventuell die doppelten Linien verbinden), soweit diese Ansiedlungen und Strassen in unmittelbarer Beziehung mit dem Limes stehen. Die Direction der Limes-Erforschung soll das Material für die kartographische Eintragung sämmtlicher Fundstellen Röm. Ueberreste liefern, die Fundstücke sollen an den betr. Staat überlassen, Abbildungen der wichtigeren dem Centralmuseum in Mainz einverleibt werden. Für Erhaltung der Ueberreste, dauernde Freilegung der wichtigeren, Bezeichnung der zugeschütteten Ruinen etc. ist Fürsorge zu treffen.

[22

Die Veröffentlichung der Ergebnisse soll in Einzelheften über die einzelnen Strecken, mit Karten, Plänen, Profilen, Abbildungen etc., unter Nennung des leitenden Streckencommissars erfolgen. Frühere bezügliche Forschungen sind dabei nachzuweisen und eventuell zu reproduciren. Für alle diese Arbeiten sind fünf Jahre in Aussicht genommen. Eine zusammenfassende Darlegung der beiden Dirigenten soll dann noch den Abschluss bilden. Ueber den Fortgang der Arbeiten ist jährlich vor dem 1. Juli des folgenden Jahres zu berichten.

[23

Die im Druck vorliegenden, aber nicht in den Buchhandel gekommenen Beschlüsse der Conferenz sind begleitet von specielleren Arbeitsplänen und Kostenanschlägen, für Baiern der Rätische Limes von K. Popp, Obergerm. Limes von Conrady, Württemberg von E. v. Herzog und E. Paulus, Baden von E. Wagner und K. Zangemeister, Hessen von Fr. Kofler, Preussen von L. Jacobi, und ferner von einer Uebersichtskarte. Die Kostenanschläge sind natürlich nur sehr ungefähre; sie führen auf eine Gesammtausgabe von gegen 150 000 Mark. Man darf wohl erwarten, dass die Regierungen auf Grund dieser Vorschläge das Werk durchführen werden.

[24

Universitäten und Unterricht. Im neuen Preussischen Etat ist die Errichtung einer ordentl. Professur für neuere G. in Berlin vorgesehen. Es handelt sich dabei um etatsmässige Ordnung der nach Weizsäcker’s Tode erfolgten Berufung zweier Ordinarien. – Daneben findet sich noch ein neues Extraordinariat für mittlere und neuere G. in Münster in W.

[25

An der Johns Hopkins-Universität in Baltimore (Maryland) besteht seit mehreren Jahren ein historisch-politisches Seminar unter der Leitung von Prof. H. B. Adams. In demselben werden die Studien nach Deutschem Muster betrieben. Die Mitglieder sind zum grössten Theil junge [217] Leute, welche die gewöhnlichen Universitätsstudien bereits hinter sich haben. Zu der regelmässigen Thätigkeit der Mitglieder gehört auch die Berichterstattung über die neuesten Erscheinungen der histor. Literatur unter Leitung ihrer Lehrer. Ein grosser Theil der Berichte über die historische Literatur Amerikas in angesehenen Europäischen Zeitschriften sind aus derartigen Seminararbeiten hervorgegangen. Die bisher nur zerstreut gedruckten Referate sind jetzt zu einem Büchlein vereinigt, welches ein Doppelheft der rühmlichst bekannten „Johns Hopkins University Studies in historical and political Science“ bilden. (Eighth Series. XI–XII. Seminary notes on recent historical literature by Dr. H. B. Adams, Dr. J. M. Vincent, Dr. W. B. Scaife, and others. Baltimore, Johns Hopkins Press.) Die Referate geben ein anschauliches Bild von den gegenwärtigen Strömungen in der Amerikanischen Geschichtsforschung.     J.

[26

Unterrichtsreform in Baiern. Zur selben Zeit, in welcher die Berliner Schulconferenz tagte, trat in München auf Veranlassung des Cultusministers von Müller der Baierische „Oberschulrath“ zu Verhandlungen über eine Reform des höheren Schulunterrichts zusammen. Auf Grund der Beschlüsse dieser Versammlung sind dann Ende Januar Bestimmungen erlassen, welche sich auf die verschiedensten Fragen des Gymnasialunterrichts beziehen.

[27

Eine der wichtigsten Reformen, welche für die Gestaltung des Geschichtsunterrichts auf Baierischen Schulen und für den Betrieb der historischen Studien im Lande von weittragender Bedeutung werden kann, betrifft die Prüfungsordnung für das Lehramt der humanist. und techn. Unterrichtsanstalten. Bisher hatte der Lehramtscandidat, um an der Schule zu den höheren Stellen vorrücken zu können, ein „Hauptexamen“ in den verschiedenen Fächern und dann für die humanist. Studien noch ein „Specialexamen“ ausschliesslich in class. Philologie zu bestehen. Er konnte zwar ein Specialexamen auch in Deutsch oder Geschichte statt in alten Sprachen ablegen, aber dieses gewährte ihm weiter keinen Vortheil als für den Deutschen oder historischen Unterricht vor anderen nicht daraus geprüften[WS 2] Candidaten bevorzugt zu werden, während ihm ohne philologische Specialprüfung der Zugang zu der Gymnasial-Professur (die dem Preussischen „Oberlehrer“ entspricht) verschlossen blieb. Die Folge war, dass fast Niemand die „Specialprüfung“ in Deutsch oder Geschichte ablegte, der Unterricht in diesen beiden Fächern vielmehr fast ganz in den Händen der classischen Philologen ruhte, welche für Deutsch und Geschichte nur die in der „Hauptprüfung“ geforderten allgemeinen Kenntnisse nachgewiesen hatten.

[28

Ein Referat Prof. v. Lexer’s gipfelte nach Darlegung dieser Verhältnisse in dem Antrage, dass bezügl. der Specialprüfung die Germanisten und Historiker den class. Philologen gleichgestellt, d. h. jenen wie diesen durch die bestandene Specialprüfung der Zugang zum regulären Gymnasial-Professor-Ordinariate eröffnet werden soll. Damit würden, so heisst es weiter in dem Referat, auch an den Baier. Universitäten die Philologie und die Geschichte in den Kreis der Berufswissenschaften einrücken und die betreffenden Studien an Vertiefung gewinnen, was um so nothwendiger erscheint, als bei der endgültigen Lösung der schwebenden Schulfrage ohne [218] Zweifel in Baiern und anderwärts der Deutsche und geschichtl. Unterricht mehr aus dem Hintergrunde hervortreten und eine Erweiterung und Vertiefung erfahren wird. Man kann und wird einwenden, dass wir auf diese Weise dem „Fachlehrersystem“ zusteuern. Das würde aber nur dann der Fall sein, wenn auch an den Gymnasien wie an den technischen Unterrichtsanstalten ein Lehramt der Deutschen Sprache, der Geschichte und Geographie eingeführt und eine darauf bezügliche Haupt- und Specialprüfung vorgeschrieben würde. Der in den Gymnasialclassen thätige Germanist und Historiker wird aber nach wie vor auch zum Unterrichte in philologischen Lehrfächern verwendet werden müssen, aus denen er die Hauptprüfung bestanden hat. Zu dem Zwecke aber und damit es nicht den Anschein gewinne, als ob auf die Ablegung der Deutschen und historischen Specialprüfung eine Prämie gesetzt sei, sollen die Candidaten zu dieser Specialprüfung nur zugelassen werden, wenn sie die Hauptprüfung mit der ersten oder zweiten (nicht auch mit der dritten) Note bestanden haben. [Die gleiche Bestimmung gilt nämlich auch für die philolog. Specialprüfung.]

[29

Diesem Antrage, der noch eine theilweise Ergänzung in einem Referate Prof. J. v. Müller’s erhielt, entsprechen dann die folgenden Bestimmungen: I. In der Hauptprüfung tritt fortan an die Stelle der mündlichen Prüfung aus der Geschichte eine schriftliche. Die Aufgabe ist so zu stellen, dass sich daraus erkennen lässt, ob sich der Candidat ein historisches Urtheil gebildet hat. II. Mit Wirkung ebenfalls schon für das laufende Jahr wird hinsichtlich der Befähigung zur Verwendung und Anstellung als Ordinarius in allen Classen eines humanist. und eines Realgymnasiums die Specialprüfung aus der Geschichte und jene aus dem Deutschen der Specialprüfung aus der classischen Philologie gleichgestellt. Die Zulassung zu einer dieser drei Prüfungen mit der vorbezeichneten Wirkung hat jedoch zur Voraussetzung, dass die Candidaten sich vorher in der Hauptprüfung aus den philologisch-historischen Fächern die Note I oder II erworben haben.

[30

Von den den Schulunterricht direct berührenden Bestimmungen betrifft dann noch folgende die Geschichte: Für die mündliche Absolutorialprüfung tritt die Aenderung ein, dass in der Prüfung aus der Geschichte, abgesehen von einer übersichtlichen Kenntniss der hauptsächlichsten Thatsachen der allgemeinen Geschichte, nicht mehr eine genauere Kenntniss der Römischen, Griechischen und Deutschen Geschichte, sondern nur eine genauere Kenntniss der Deutschen Geschichte gefordert wird; von der Baierischen Geschichte sind, wie seither, besonders die Partien zu berücksichtigen, welche in das Gebiet der allgemeinen und Deutschen Geschichte eingreifen. Auch die Tendenz dieser Aenderung berührt sich mit den in Preussen angestrebten Reformen, welche wir im vorigen Heft besprachen, nur dass von einer Verbindung mit socialpolitischen Zielen hier nicht die Rede ist.

[31

Zeitschriften. In die Redaction des Historischen Jahrbuchs sind zur Entlastung Prof. Grauert’s als Mitherausgeber Prof. Pastor in Innsbruck und Prof. Schnürer in Freiburg (Schweiz) eingetreten. – Von der Aenderung in unseren eigenen Redactionsverhältnissen sei hier [219] auch noch kurz Notiz genommen. Der Herausgeber behält während seines Römischen Aufenthaltes nur die allgemeine Leitung bei, während der eigentliche Sitz der Redaction in München verbleibt, wo Dr. G. Sommerfeldt den Herausgeber vertritt. Als ständiger Mitarbeiter ist Dr. J. Striedinger eingetreten.

[32

Von den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft ist soeben Bd. XI (1888) ausgegeben worden. (Berl., Gärtner. xx 135; 459; 321; 254 p. 30 M.) Es ist mit diesem Bande, der wie schon die früheren J. Jastrow zum alleinigen Herausgeber hat, eine Aenderung in der Vertheilung des Stoffes eingetreten. Die bisherige im ganzen chronologische Eintheilung wurde durch eine mehr systematische ersetzt, und zwar traten an Stelle der bisherigen drei Hauptabtheilungen Alterthum, Mittelalter, Neue Zeit vier andere: Alterthum, Deutschland, Ausland, Allgemeines (darin auch Kirchen-G., Paläographie, Diplomatik). Die neue Einrichtung dürfte sich als praktisch bewähren. In mancher Hinsicht wäre freilich zu wünschen gewesen, dass die Abtheilung „Allgemeines“ lieber an der Spitze geblieben und die auf gewisse einzelne Länder bezüglichen Abschnitte des „Alterthums“ der Abtheilung „Ausland“ angegliedert worden wären. – Verbesserungen sind an dem neuen Bande vielfach wahrnehmbar, so besonders die etwas veränderte Druckeinrichtung, welche das schärfere Hervortreten der Disposition in den Referaten bezweckt. Was die Referate selbst angeht, so wird in erster Linie dasjenige J. Jastrow’s über Verf.-Geschichte 1887/88 (II, S. 376–453) die Aufmerksamkeit der Gelehrten auf sich lenken. Neu eingetreten sind Referate über Urgeschichte (Dr. R. Scheppig in Kiel), über Niederlande (Dr. Heeres im Haag), über England, Mittelalter (R. L. Poole u. W. H. Stevenson in Oxford); der lange vermisste Bericht über die Kreuzzüge erscheint wieder (von Dr. P. Richter); wesentlich umgestaltet und z. Th. erweitert sind die über Nordamerika und Islam. Von bisher fehlenden Referaten werden ferner für nahe Zukunft in Aussicht gestellt u. a. solche über Russland, Rumänien, Neugriechenland, über Südslaven, über China und Japan. Die Zahl der im Bande besprochenen Schriften beträgt „ungefähr 10 000“. Lücken entstanden durch diesmaligen Ausfall der Referate über Salier, Braunschweig-Hannover, Böhmen, Byzanz, Indien, Afrika. Sehr dankenswerth ist (IV p. 199–243) ein sehr exact gearbeitetes Verzeichniss der c. 1300 Zeitschriften, welche in letzter Zeit histor. Beiträge enthielten, mit Angabe von Herausgeber und Verleger. Auch ist das Verzeichniss der Siglen und Abkürzungen (IV, 244–253) sehr vermehrt, „consequenter durchgeführt und bereichert“.     G. S.

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Das 1. Heft der Zeitschrift des Vereins für Volkskunde (s. ’90, 174) ist kürzlich erschienen. (Berlin, Asher. 127 p. mit Abbildungen etc. à Jg. in 4 Heften 15–16 M.) Sie bezeichnet sich als Neue Folge der Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft; letztere wird mit einem Generalregister über die erschienenen 20 Bände abschliessen. – Die neugegründete Z. wird eingeleitet durch einen Aufsatz des Herausgebers Prof. Weinhold, worin das Programm des Vereins für Volkskunde entwickelt und ein durchdachtes, werthvolles Schema für den Arbeiter auf diesem Gebiete gegeben wird; Prof. Steinthal, der Mitbegründer der [220] früheren Zeitschrift, widmet dem neuen Unternehmen einen sympathischen Artikel und vertritt hierin noch einmal eingehend seine wissenschaftliche Anschauung über „Völkerpsychologie“. Der sonstige Inhalt des Heftes stellt die Eigenart der noch jungen Disciplin vor Augen: Konr. Maurer fährt uns nach Island, Maria Rehsener nach Tirol, U. Jahn u. A. Meyer Cohn nach Pommern; Reinh. Köhler weist für ein anscheinend Deutsches Märchen ein Französ. Original nach u. s. w. Ständige Rubriken sind: 1. Kleine Mittheilungen, 2. Bücheranzeigen und 3. Bibliographie, letztere bearb. von Friedr. Back.     J. Str.

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Der Vorstand der Geographischen Gesellschaft zu Greifswald gibt seit 1891 ein „Archiv für landes- und volkskundliche Literatur der Deutschen Ostseeländer“ heraus, worin die gesammte diesbezügliche Literatur des vorangegangenen Jahres in übersichtlicher Ordnung gegeben und namentlich auch Prähistorie, sowie Landes- und Volkssitte berücksichtigt werden wird. Zusendungen hiefür sind an Prof. Credner in Greifswald zu richten. – Ueber verwandte Bestrebungen des Mecklenburg. GV werden wir im nächsten Heft berichten.

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Zwei neue periodische Unternehmungen sind in der statistischen Wissenschaft begründet worden. a) Der Director des statistischen Amts der Stadt Breslau, Dr. M. Neefe, gibt in Verbindung mit Directoren der statistischen Aemter anderer Grossstädte ein Statistisches Jahrbuch Deutscher Städte heraus (Breslau, Korn. Jg. I. 6 M. 50). – b) Dr. Georg v. Mayr hat ein Allgemeines statistisches Archiv begründet (Tübing-Laupp), welches sich zur Aufgabe macht, „einerseits ein literarischer Mittelpunkt für wissenschaftliche statistische Thätigkeit zu sein, und andererseits der fortlaufenden Verarbeitung des heutzutage massenhaft anfallenden statistischen Materials für einen grösseren Kreis der Gebildeten aus den verschiedensten Ständen zu dienen, welche nach Lebensstellung und Beruf das Bedürfniss empfinden, in Fühlung mit den hauptsächlichsten Ergebnissen der Statistik zu verbleiben.“ Der einleitende Aufsatz des Mayr’schen Archivs, über den Unterricht in der Statistik, ist von Prof. v. Inama-Sternegg verfasst. – Die eigentlich histor. Forschung liegt beiden Unternehmen schon ziemlich fern; sie sammeln und sichten das Material zur G. der Gegenwart.     J.

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Theologie. Die Zeitschrift für katholische Theologie gab dem Schlusshefte ihres 14. Bandes ein Register über Bd. 10–14 (Jg. 1886–90) bei. – Der Theologische Jahresbericht, hrsg. v. R. A. Lipsius, ist mit Jg. 9 aus dem Verlage von Mohr in denjenigen von Schwetschke & Sohn in Braunschweig übergegangen. – Eine Zeitschrift für Theologie u. Kirche wird im Verlage von Mohr in Freiburg erscheinen (à Jg. 6 M.). Dieselbe richtet ihr Absehen auf „Erfüllung des kirchlichen Zweckes der Theologie“, auf die Förderung der prakt.-kirchl. Thätigkeit; trotzdem sind in erster Linie auch geschichtliche Arbeiten und Betrachtungen in Aussicht genommen. Zu den Herausgebern gehören ausgesprochene und bekannte K.-Historiker wie Harnack u. Kaftan in Berlin, Sell in Bonn, die Redaction führt Prof. J. Gottschick in Giessen.

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[221] Philologie und Literaturgeschichte. a) Von Oldenbourg’s Verlag (München u. Leipzig) wird angekündigt ein Krit. Jahresbericht über die Fortschritte der Roman. Philologie, hrsg. von Prof. K. Vollmöller in Göttingen, redigirt von R. Otto in München. Aus dem vorliegenden Programm heben wir den Satz hervor, die Romanische Philologie bedürfe mehr und mehr der Resultate der Grenzwissenschaften, sie werde nicht umhin können, auch von der Theologie, den G.- und Rechtswissenschaften, der Cultur- und Kunst-G. zu lernen. Der Jahresbericht erscheint jährlich sechsmal, jedem Heft ist ein „Anzeigeblatt“ beigegeben, das ein Verzeichniss der eingelaufenen Schriften und eventuell auch Repliken enthält. – b) Dem Goethe-Jb. stellt sich jetzt ein „Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft“ (Wien, Konegen. à Jg. 5 fl.) an die Seite. Dasselbe nimmt auch Beiträge zur G. der literar. Zeitgenossen Grillparzer’s in Oesterreich auf. – c) Ein im Princip gleichartiges Unternehmen wurde für die Portugiesische Lit. durch Joaquin de Aranjo ins Leben gerufen, nämlich ein „Circulo Camoniano“, ausschliesslich dem Studium von Camoëns’ Leben und Werken gewidmet. – d) Das Magazin für Literatur des In- und Auslandes hat sich in ein Magazin für Literatur verwandelt und erscheint jetzt bei F. & P. Lehmann in Berlin. Redacteur ist O. Neumann-Hofer. Seit dem 1. Januar ist mit demselben Organ auch die Wochenschrift „Deutschland“ verschmolzen worden und gleichzeitig der bisherige Redacteur der letzteren, F. Mauthner, der Redaction beigetreten.

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Lehr- und Handbücher. Nachschlagewerke. Besonders in den von Bedürfnissen des Büchermarktes ausgehenden Sammelwerken, daneben aber auch als Einzelpublicationen, sind in der letzten Zeit so viele, z. Th. vortreffliche zusammenfassende Darstellungen erschienen, dass man bald nicht mehr von einem zu ausschliesslichen Ueberwiegen der Einzelforschung bei uns wird sprechen können, wenn allerdings auch den darstellenden Werken noch ziemlich viel vom Charakter der Specialforschung anhaften dürfte. Wir hoffen bald eine Uebersicht über diese Literatur der letzten Jahre, soweit sie die Deutsche Geschichte betrifft, folgen lassen zu können; – an dieser Stelle müssen wir uns im wesentlichen auf die eigentlichen Lehr- und Handbücher beschränken. – Dass die beiden grossen Weltgeschichten von Schlosser und Weber in neuer Aufl. vorliegen, zeigt unsere Bibliographie (s. Nr. 78 u. 79), ebenso, dass von dem auf kathol. Standpunkt stehenden Weiss’schen Werke eine neue Auflage im Erscheinen begriffen ist (s. Bibliogr. ’90, 739. ’91, 80). – Das Oncken’sche Sammelwerk nähert sich seinem Abschlusse, und mit Freuden wird man begrüssen, dass das Register zu erscheinen beginnt. Der 1. Theil, bearb. von Henne am Rhyn, wurde ausgegeben (Bibl. Nr. 101). Auf die zum Abschluss gelangten einzelnen Theile dieses Unternehmens, ebenso auf die fertig gewordenen Bände der Bibliothek Deutscher Geschichte einzugehen, müssen wir uns auf die geplante Uebersicht versparen; nur im Vorbeigehen sei es auch gestattet, noch darauf hinzuweisen, dass neben diese Sammelwerke sich jetzt im 1. Bande des Lamprecht’schen Buches der höchst bemerkenswerthe Versuch eines Einzelnen gestellt hat, eine Deutsche Geschichte aus [222] Einem Gusse zu schaffen, welche im Sinne der jüngeren Richtung die materiellen Grundlagen der Entwicklung besonders betont. – Näher liegen uns hier die populären Bearbeitungen: eine Dt. G. von Kämmel (Bibl. ’89, 2723 u. ’90, 743), der Anfang einer 3bändigen G. d. Dt. Volkes von G. Dittmar (Bibl. Nr. 88), deren vollständiges Erscheinen, obschon der Verfasser durch den Tod abgerufen wurde, gesichert ist, und Bd. I einer G. d. Dt. Volkes u. s. Cultur im MA. von Gerdes (s. Bibl. Nr. 209), die weder zu besonderem Tadel noch zu grossem Lobe Anlass zu geben scheint.

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Mit den Zeiten des späteren Mittelalters beschäftigt sich die jüngst erschienene Abtheilung der neuen Ausgabe von Dr. Assmann’s Handbuch d. allg. G. (s. Bibliogr. Nr. 99 a). Dass die Herausgeber E. Meyer und L. Viereck durch die Neubearbeitung dieses in den Jahren 1853–1859 erschienenen Handbuches, – eine keineswegs leichte Aufgabe –, sich ein Verdienst erworben haben, ist nicht zu verkennen. Wenn aber im Titel gesagt wird, das Buch solle „zur Förderung des Quellenstudiums, für Studirende und Lehrer der Geschichte, sowie zur Selbstbelehrung für Gebildete“ dienen, so muss betont werden, dass das Werk von diesen Zielen schwerlich eines ganz erreicht. Die Literaturbenutzung ist (speciell was neuere Literatur betrifft) eine mangelhafte; Zusammenstellungen und Charakteristiken der Quellen für die einzelnen Perioden werden zwar am Eingange von Hauptabschnitten gegeben, sind aber nicht immer frei von Einseitigkeit. Das Bestreben, die „Wechselwirkung zwischen Menschenleben und Natur“ in der Geschichte darzuthun, kommt nur an wenigen Stellen zum Ausdruck; übrigens findet in dieser Abtheilung nur die Geschichte von Deutschland, Italien und Schweiz Berücksichtigung, die anderen Länder sind der Schlussabtheilung vorbehalten.     G. S.

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Allgemeine Encyklopädien. Zum Abschluss gelangt ist vor kurzem Herbst’s bekannte Encyklopädie der neueren Geschichte (Gotha, Perthes; s. Bibliogr. ’89, 533 u. ’90, 300), ein vielfach gelobtes und sehr brauchbar gefundenes Nachschlagewerk.

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In Griechenland ist das Erscheinen des ersten Conversationslexicons in Neugriechischer Sprache ein literar. Ereigniss. Der Autor desselben ist N. G. Polites, die unternehmende Verlagsbuchhandlung Barth & v. Hirst in Athen; der genaue Titel des mit Illustrationen versehenen Werkes lautet: Λεξικὸν ἐγκυκλοπαιδικὸν ἐκδιδόμενον τῇ συμπράξει πολλῶν ἐπιστημόνων ὑπὸ Ν. Γ. Πολίτου. Der bis jetzt vorliegende erste Band kostet 22 M. Besonders wichtig sind die auf originaler Forschung beruhenden Artikel über Mittel- und Neugriechische Geschichte.

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Bibliographisches. a) Unter dem Titel „Wolf’s Vademecum“ erscheinen in Leipzig Literaturzusammenstellungen für die verschiedensten Wissenschaften. Nr. X, 1 ist das „historische Vademecum“ (189 p. 1 M. 75) –, ein verständnissloses, überdies fast nur Literatur des letzten Jahrzehntes enthaltendes Buch, das für wissenschaftliche Zwecke nicht empfohlen werden kann. Das relativ Beste daran ist die Zusammenstellung historischer Zeitschriften p. 175–184. – b) Viel brauchbarer ist die Bibliotheca historica Italica (Catalogo Nr. 68) der Mailänder Buchhandlung von U. Hoepli (1891. 380 p.). Auf ein engeres Gebiet (Die G. Italiens) [223] beschränkt, ist diese Zusammenstellung, die gar nicht den Anspruch erhebt, ein wissenschaftliches Handbuch zu sein, wegen ihrer sorgfältigen Durcharbeitung und wegen ihrer Reichhaltigkeit (über 7000 Werke) an Werth keineswegs unbedeutend. – c) Von Petrik’s Bibliographia Hungariae (s. ’90, 69 e) verzeichnen wir Bd. II, Lfg. 2–5 (Sp. 161–960). – Von den Jahresberichten d. G.-Wiss. war oben die Rede.     G. S.

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Biographische Lexica. a) Die laut dem letzten Bericht (s. ’90, 232) verzögerten Lieferungen 147–150 (Schluss v. Bd. 30) der Allgem. Deutschen Biographie wurden Ende 1890 ausgegeben. Seitdem erschien Bd. 31 (Lfg. 151–155, bis „K. Schmidt“). – Ferner sind zu notiren: b) Stephen u. Lee, Dict. of national biogr. (s. ’89, 128 b u. ’90, 133 b). XXIV u. XXV (bis „Henry I.“). 446 u. 458 p. à 15 sh. – c) Bricka, Dansk biogr. Lexicon (s. ’90, 133 c). Hft. 28–33 (bis Art. „Falster“). – d) Svenskt biografiskt Lexikon. N. F. X. 266 p. Stockh., Beijer. 3 Kr. – e) Biogr. Woordenboek der Noord- en Zuidnederlandsche letterkunde. 2. Aufl. I, Lfg. 1–7. Amsterd., Veen. p. 1–448. 6 fl. 65.

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Rechts- und Staatswissenschaften. a) Für die Vollendung von Stintzing’s G. d. Dt. Rechtswissenschaft hat die Münchener histor. Comm. jetzt in Prof. Landsberg in Bonn, einem Schüler St.’s, der s. Z. schon die Herausgabe der 2. Abth. aus St.’s Nachlasse besorgte, einen Bearbeiter gefunden. – Die verschied. lexical. Handbücher werden fortgesetzt: b) Handwörterbuch d. Staatswissenschaften (s. ’89, 129 a u. ’90, 134 a). Heft 9–11: Bd. II, p. 229–800: Baugenossenschaften–Büsching. – c) Staatslexicon der Görresgesellschaft, hrsg. v. A. Bruder (s. ’89, 129 c u. ’90, 134 c). Heft 11–14: Bd. II, Sp. 1–480: Deutschland–Ehrenrechte. – d) v. Stengel, Wörterbuch d. Dt. Verwaltungsrechts (s. ’89, 129 b) liegt mit Lfg. 21 abgeschlossen vor (895 u. xvj 1040 p.). – e) Von Say u. Chailley, N. dict. d’économie polit. (s. ’90, Nr. 66) kam Bd. I: A–H (25 fr.) zum Abschluss.

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Theologisches. a) Von Wetzer u. Welte’s Kirchenlexicon (s. ’89, 191 b u. ’90, 134 b) erschienen Lfg. 69–72 der 2. Auflage bis zum Artikel Kreuzzüge (Bd. VII, Sp. 385–1152). – b) O. Werner hat seinem kathol. Kirchenatlas (Freib., Herder. 1888. 14 Karten. 5 M.) einen Commentar folgen lassen, den unsere Bibliographie unter Nr. 1303 verzeichnet.

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Wörterbücher. a) Schweizer. Idiotikon (s. ’90, 67 a). Hft. 18–19 = Bd. II, p. 1329–1648: Buchstabe H. – b) E. Verwijs en J. Verdam, Mittelnederlandsch woordenboek. III, Lfg. 5–6: Hoere–Hulpi. ’sHage, Nijhoff. p. 481–736, à Lfg. 1 fl. – c) Henry Bradley besorgte eine neue Auflage des Mittelenglischen Wörterbuchs von Strathmann. (Lond., Clarendon Pr. 1891. 726 p. 31 sh. 6 d.) – d) Von Bosworth’s Anglo-Saxon Dict. hat Prof. T. N. Notter den vierten Band folgen lassen. – e) A. Hatzfeld u. A. Darmesteter, Dict. gén. de la langue franç. du commenc. du 17. s. jusqu’à nos jours; avec le concours de M. A. Thomas. Fasc. 1–2: Buchstabe A. Paris. Delagrave. xxvij p. u. p. 1–144. 1 fr. (vollst. in 30 Lfgn.); das Werk wird von der Kritik (RC ’90, Nr. 28; Ath. Nr. 3292; Bull. crit. 15. sept.) einstimmig als hervorragend wichtig bezeichnet – f) Godefroy, Dict. de l’anc. langue franç. (s. ’90, 67 b), fasc. 61–64: Bd. VII, p. 1–320. – [224] g) Szarvas u. Simonyi, Lexicon linguae Hungaricae (s. ’89, 219 c). Lfg. 11–13: Bd. II, Sp. 1–480 (6 M.).

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Aus dem Bereiche der eigentlichen historischen Hilfswissenschaften sei dieses Mal nur erwähnt, dass F. v. Löher seine früher in der Archv. Z. und sonst zerstreut erschienenen Aufsätze überarbeitet und unter dem Titel Archivlehre zu einem Buche vereinigt hat. Eine kurze Besprechung hoffen wir im nächsten Hefte geben zu können. Auch auf andere Erscheinungen wird sich dann Gelegenheit finden noch einzugehen.

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Literatur zur ausserdeutschen Geschichte.
Jahr des Erscheinens: 1890 oder in der Zusammenstellung über Grossbritannien auch 1889. Format: 8°, Verlagsort bei Engl. Büchern: London, bei Französ. Paris.

Skandinavien. Schweden (mit Finland). Allgemeines, Quellen, polit. Geschichte. a) Schwedische Literatur bis Ende 1890 stellte C. Silverstolpe in Svensk hist. tidskr. Jg. 10–11, bibliografi p. 91–118, zusammen. – Einen Bericht über d. Lit. d. J. 1888, von L. Helander, s. JBG 11, III, 202–213; über 1888–89 von E. Beauvois: RQH 49, 281–93. – b) Svenskt Diplomatarium (s. ’90 Nr. 79 c). III, 4 u. 5. p. 293–528. 2 Kr. 50; 3 Kr. – e) Pergamentsbref från medeltiden i Stockholms rådhusarkiv, ed. S. Bergh. (Meddelanden från Svenska riksarkivet 13, 295–305.) [Regesten.] – d) C. A. Klingspor, Sveriges rikes ridderskaps och adels vapenbok. Stockh. u. Upsala, Lundeqvist. 50 Kr. – e) R. Kjellén, Om eriksgatan. Upsala, Hyckerström. 1889. 79 p. 1 Kr. 50. – f) K. Key-Åberg, Ytterligare några ord om eriksgatan. (Svensk hist. tidskr. 10, 364–8.) – g) J. Mankell, Öfversigt af Svenska krigens och krigsinrättningarnas hist. I: Hednatiden och medeltiden. Stockh., Milit.-fören. xiv 578 p. u. 9 Taf. 6 Kr. – h) Wieselgren, Krönikorna om Gustaf Vasa. (Svensk hist. tidskr. 10, 41–60.) – i) Handlingar rörande Sveriges hist. 1. ser.: K. Gustaf I’s registratur genom V. Granlund (s. ’90, 79 d). XII: 1538–39. 319 u. 48 p. 5 Kr. 75. – k) Svenska riksdagsakter, ed. E. Hildebrand (s. ’89 Nr. 139 h). II, 1: 1561–68. 1889. p. 1–180. 8 Kr. 50. – l) Sveriges traktater, ed. O. S. Rydberg (s. ’89, 139 i). V: 1572–1609. 160 p. 5 Kr. – m) A. Zettersten, Svenska flottans hist., 1522–1634. Stockh., Seligmann. xj 511 p. 7 Kr. – n) S. Ingman, Studien zur G. Nord-Finlands, 1595 bis 1635. [Finnisch.] – o) Svenska riksrådets protokoll (s. Bibliogr. ’89, 2334). VI, 1: 1636. 400 p. 5 Kr. 25. – p) L. Grottanelli, La regina Cristina di Svezia in Roma. (Sep. a. Rassegna nazion. XII.) Firenze. 111 p. – q) E. Fries, Erik Oxenstierna; biogr. studie. Stockh., Norstedt 1889. 374 p. 5 Kr. – r) Förteckning öfver Acta Suecica. I: „a collection of the state papers of John Thurloe“ af Kr. Setterwall [1638 bis 60]. (Beigabe zu Svensk hist. tidskr. X.) Stockh., Norstedt. 24 p. – s) Berättelser om Sveriges krig. II: 1655–79. (Kongl. bibl. handlingar XII.) Stockh., Kgl. bibl. xij p. und p. 129–218. 2 Kr. – t-u) J. E. Nordwall, Svensk-Ryska underhandlingar före freden i Kardis, 1658–1661. Diss. Upsala, Almquist & W. x 140 p. – Sverige och Ryssland efter freden i Kardis. I. (Svensk hist. tidskr. 10. 229–52.) – v) Sveriges ridderskaps [225] och adels rikdagsprotokoll (s. ’90, 79 f). XII u. XIII, 1 (JJ. 1739–43.) xxxv 774 u. 320 p. 9 Kr.; 3 Kr. 50. – wz) L. Stavenow, Om riksrådsvalen under frihetstiden. Diss. Upsala, Akad. bokh. 156 p. 1 Kr. 50. – Om formerna för utskottsval under frihetstiden. Upsala, Akad. bokh. 40 p. 75 Öre. – Ett förslag från frihetstiden om inrättande af en särskild högsta domstol. (Svensk hist. tidskr. 10, 137–54.) – Till belysning af partistriden vid riksdagen, 1746–47. Upsala, Almquist & W. 57 p. 1 Kr.

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Ferner zu Schweden, polit. Geschichte. a) Vessberg, Om Svenska riksdagen, dess sammansättning och verksamhetsformer, 1772–1809. Akad. afh. Stockholm, Häggström. 1889. 4°. 144 p. [Rec.: Svensk hist. tidskr. 10, Öfvers. 72–76.] – b) Comtesse d’Armaillé, La comtesse d’Egmont fille du maréchal de Richelieu d’après ses lettres à Gustave III. Paris, Perrin x 307 p. 3 fr. [Vgl. Svensk hist. tidskr. 10, 155–63.] – c) [A. Hammarskjöld], Gustaf III om 1790 års sjökrig. (Svensk hist. tidskr. 10, 270–5.) – d) Sveriges krig åren 1808 och 1809, utg. af generalstabens krigshist. afdeln. I. Stockh., Looström. ix 373 p. m. 25 Beill. 6 Kr. 50. – e) M. Sandegren, Till historien om statshvälfningen i Sverige 1809. Diss. Göteborg. 4°. 86 p. 2 Kr. – f) J. R. Danielson, Finlands förening med Ryska riket; med anledning af K. Ordins arbete „Finlands underkufvande“. Borgå, Söderström. 196 p. 2 Kr. 75. – g) Bergh, Finlands statsrättsliga utveckling efter 1808. Helsingf., Edlund. 1889. 101 p. 2 fr. – h) F. U. Wrangel, Från Jean Bernadotte’s ungdom. Stockholm, Noretedt. 107 p. 1 Kr. 50. [Rec.:HZ 66, 186 f. Arnheim.] – i) Osc. Alin, Den Svensk-Norska Unionen; upsatser och aktstycken. I: Unionsfördragens tillkomst. II: Frågor om Norska grundlagens „Normalexemplar“. Stockh., Norstedt. 1889 u. 1891. 136; 364; 47 p. (I: 6 Kr.) – k) H. Forssell, Minne af statsministern grefve G. af Wetterstedt. (Sep. a. Svenska akad. handlingar ’86, III, 53–492.) Stockh., Norstedt. 1889. [Rec.: Svensk. hist. tidskr. 10, 85–106 u. HZ 66, 188 f. Arnheim.] – l) G. Ljunggreen, Svenska vitterhetens häfder efter Gustaf III’s död. IV: Striden mellan gamla och nya skolan, 1809–14. Lund, Gleerup. 652 p. – m) C. Holmberg-Bååth, Carl XV som enskild man, konung och konstnär. Hft. 1–7. Stockh., Fahlcrantz & K. 4°. p. 1–336. 3 Kr. – n) V. E. Svedelius, Representationsreformens historia. Stockh., Fahlcrantz & K. 1889. 591 p. 7 Kr. 50. – o) In der HZ 66, 182–8 u. 559–67 recensirte Arnheim folgende von uns früher angeführte Werke: Malmström, Smärre skrifter (vgl. Letterstedtska tidskr. ’89, 662 f.); Sveriges traktater ed. Rydberg (vgl. Svensk hist. tidskr. 8, Öfvers. 76–80 Hildebrand); Svenska riksdagsakter; Schybergson, Finland’s hist. (vgl. CBl ’89, 1639). – Vgl. ausserdem Bibliogr. ’90, 3214; 67; 85; 86; 89. 8312–14; 33. 3445. 3934. 4006. 4346 a. 4468. ’91, 746–58; 92; 93. 892–4. 965.

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Hingewiesen sei hier noch auf O. Blümcke’s „Pommern während des Nordischen siebenjähr. Krieges“. (Vgl. Bibliogr. Nr. 790). Dasselbe ist eine recht verdienstvolle Arbeit mit sorgsamer Verwerthung der ausländischen gedruckten Literatur und von bisher unbenutzten Archivalien aus dem Stettiner Kgl. St-A. und den Stadtarchiven von Stettin, Stralsund und Greifswald. Der abenteuerliche Zug Erich’s v. Braunschweig 1563, die Pommerschen und kaiserlichen Vermittlungsversuche 1563–70, der Stettiner Friedenscongress, [226] die Nordische Politik der Pommerschen Fürsten und Städte, vor allem aber die Beziehungen Erich’s XIV. von Schweden zum Dt. Reiche, spec. zu Pommern erscheinen in durchaus neuer Beleuchtung. Die auszüglich mitgetheilten Berichte des Hansischen Legaten Georg Strauzitz, eines Augenzeugen der Absetzung Erich’s XIV., ergänzen und berichtigen die bisher bekannten Quellen in mehreren wesentlichen Punkten. Die hohe Bedeutung des Krieges für Pommern liegt, wie der Verf. zur Evidenz beweist, darin, dass unter Erich XIV. „die ersten Fäden jener Verbindung geknüpft worden sind, welche später die Schwedische Herrschaft zu einer so gern begrüssten und so zähe festgehaltenen machen sollten“. Der Verf. bestätigt überhaupt die von uns in dem Aufsatz: Erich XIV. von Schweden als Politiker (HZ 64, 430–75) vertretene Auffassung, namentlich da, wo er nicht sklavisch den neueren Schwedischen Darstellungen folgt.     [F. Arnheim.]

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Schweden. Territorial-G. u. Culturgeschichtliches.ab) Stockholms stads jordebok, 1475–98. – Stockholms stads skottebok, 1502–10. utg. af kongl. samfundet för utgifvandet af hss. rörande Skandinaviens hist. genom H. Hildebrand. 1889. à 256 p. à 3 Kr. 75. – c) G. Djurklou, Arfstvisten mellan Nils Nilssons till Traneberg och fru Ingegerds till Öja afkomlingar. (Svensk hist. tidskr. 10, 1–21.) – d) V. Örnberg, Förteckning på äldre hss. i Strengnäs läroverks bibl. och Södermanlands fornminnes förenings samlingar. (Bidr. till Södermanlands äldre kulturhist. 7, 111–51.) – e) Bidrag till kännedom om Göteborgs och Bohusläns forminnen och historia, utg. på föranstaltande af länets fornminnes-förening. I–IV. Göteborg, Wettergren & K. 5 Kr. – f) E. Sellin, Vadstena, Omberg och Alvastra. Hist. och topogr. anteckningar. 112 p. Vadstena, Jansson. 1 Kr. 25. – g) Upsala universitets konstitutioner af år 1655, utg. af Annerstedt. (Ups. univ. årsskr. ’90.) Ups., Akad. bokh. xv 55 p. 1 Kr. 25. – h) Ur Finlands hist.; publl. ur de Alopaeiska papperen; redig. af A. Neovius; Hft. 1–4. Borgå, Söderström. 336 p. und 2 Taf. 4 Kr. 50. – i) Stan. Bormans, Les Wallons en Suède. (Bull. de l’hist. archl. liégois 21, 127 ff.) – k) O. Montelius, Ein Bronzealters-Grab in Südschweden. (Prähist. Bll. 2, 81–4.) – lm) J. de Baye, Archéologie scandinave: la nécropole d’Habblingbö (Gotland). Sep. a. Ann. de la soc. d’archl. de Bruxelles. Brux. 1 fr. – Note sur quelques antiquités découvertes en Suède. Sep. a. Mém. de la soc. des antiqu. de France. 2 fr. – n) A. U. Bååth, Nordiskt forntidslif. Stockh. 241 p. 3 Kr. 50. – o) K. Schück, Svensk lit.-hist. I. Stockh., Geber. 648 p. 9 Kr. – p) O. Quensel, Bidrag till Svenska liturgiens historia. I. II, 1. Upsala, Lundeqvist. 137 p. u. p. 1–64. 2 Kr. 50; 1 Kr. – q) K. Warburg, Hedlinger. Ett bidrag till frihetstidens konsthistoria. (Sep. a. Göteborgs K. Vet. och Vitt. Samh. handl.) Göteborg, Bonnier. 182 p. u. 4 Taf. 3 Kr. – Vgl. Bibliogr. ’90, 3711 a; 32; 64; 97. 3947; a; 68; 69. ’91, 1321.

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Dänemark und Norwegen. a) Einen Bericht über neuere Dänische G.-Lit. gibt J. Steenstrup: RH 44, 136–55; über Dän. u. Norw. G.-Lit. d. J. 1887 berichtet H. Schjöth: JBG 11, III, 181–202, des J. 1888 E. Beauvois: RQH 48, 257–70. – b) Literaturübersichten für die JJ. 1888 und 1889 von W. Christensen: Dansk hist Tidsskr. 2, 166–213 u. 443 [227] bis 61. – c) Bibliotheca Danica, udg. ved C. V. Bruun. VII: Historie. Hft. 2 [bis 1830]. Kopenh., Gyldendal. 4°. 306 p. 5 M. [System., äusserst[WS 3] wichtiges Verzeichniss d. Dän. Lit. von d. Anfängen bis 1830.] – d) Corpus constitutionum Daniae 1558–1660 (s. ’90 Nr. 80 d). II. (I–II: 30 Kr.) – e) H. Matzen, Danske Kongers Haandfaestninger; indled. Undersøgelser. xij 174 p. [Wahlcapitulationen]. – f) Norske Rigsregistranter tildels i Uddrag, udg. for det Norske hist. kildeskriftfond. XI, 2: 1655–56, udg. ved E. A. Thomle. Christiania, Mailing. 3 Kr. – g) Von Thrige’s Danmarks Hist. (s. ’89, Nr. 140 h u. ’90, 80 i) ist Bd. II abgeschlossen. (9 Kr. 75; Bd. I u. II: 21 Kr.) – h) C. S. Sidgwick, The Story of Denmark. Lond., Longmans. 314 p. 8 sh. 6 d. – i) H. Weitemeyer, Denmark, its hist. and topogr., language, lit., fine-arts, social life and finance. Kopenh., Host. 278 p. 9 Kr. – k) M. Galschiot, Danmark i Skildringer og Billeder af Danske Forfattere og Kunstnere. Lfg. 1–41. Kopenh., Philipsen. 4°. à Lfg. 24 p. à 1 Kr. 50. – l) Kirkehistoriske Samlinger, 4. Raekke, udg. af Selskabet for Danmarks Kirkehist. ved H. F. Rørdam. I, 3. Kopenh., Gad. 176 p. 2 Kr. – m) C. Bruun, Kjøbenhavn. En illustr. Skildring af dets Historie Mindesmaerker og Institutioner. Lfg. 1–30. Kopenh., Philipsen. à Lfg. 48 p. à 90 Öre. – n) L. Daae, Det gamle Christiania. Med Illustr. og Karter. Hft. 1. Christ., Cappelen. 64 p. 80 Öre. – o) E. Vedel, Bornholmske Undersøgelser med saerligt Hensyn til den senere Jernalder. (Aarbøger for Nordisk Oldkyndighed[WS 4] 5, 1–140.) – p) N. Nicolaysen, Om relikviegjemmer i Norske kirker. (Norsk hist. Tidsskr. 1, 141–64). – q) Jul. Lange, Bemaerkninger om Roskilde Domkirkes alder og stil. (Sep. a.: Aarb. for Nordisk Oldkyndighed 5, 105–84.) – r) H. Petersen, Hvor laa kongesgarden i Roskilde? (Dansk hist. Tidsskr. 2, 319–58.) – s) P. B. du Chaillu, The viking age: the early hist. etc. of the Engl.-speaking nations. Lond., Murray. 2 vol. xix 591; 562 p. 42 sh. [Reich illustrirt, meist populär.] – t) G. Storm, En upaagtet beretning om Kampe mellem Eskimoer etc. paa Grönland. (Norsk hist. Tidsskr. 1, 381–3.) – t) W. Scharling, Kirketallet og folktallet i Denmark i det 13. aarhundrede. (Dansk hist. Tidsskr. 2, 264–318.) [Antikritik d. statist. Combinationen Prof. Erslev’s.] – vw) Kr. Erslev, Erik Plovpenings Strid med Abel. (Ebd., 359–442.) – Unionsbrevet fra Kalmarmødet, 1397. (Aarbøger f. Nord. Oldkyndighed 2, 101–48.) [Betr. Echtheit d. Documentes.] – x) E. Beauvois, Les voyages transatlantiques des Zeno. (Muséon 9, 352–71; 459–74.) [Reisen Venetian. Edelleute; Verkehr zwischen Amerika u. den Faröer habe im 14. Jh. stattgefunden.]

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Ferner Dänemark u. Norwegen, Neuzeit. a) Der allmähliche Verfall der kath. Kirche in Dänemark (HPBll 106, 344–51; 431–43; 508–20; 659–80.) – b) H. F. Rørdam, Hist. Samlinger och Studier verdrørende Danske Forhold og Personligheder isaer i det 17. og 18. Aarh. I, 1. Kopenh., Gad. 192 p. 3 Kr. – c) T. H. Aschehoug, Statistiske studier over folkemaengde og jordbrug i Norges landdistrikter i det 17. og 18. Aarh. Christ., Aschehoug. 190 p. 2 Kr. – d) H. C. B. Liisberg, Christian IV., Danmarks og Norges Konge. Hft. 1–4. Kopenh., Bojesen. 4°. 128 p. 3 Kr. 40. [Populär, doch [228] qn.-mässig.] – e) S. B. Smith, Univ.-Matrikel Kjøbenhavn’s (s. Bibliogr. ’90, 1913). I, 2–4. – f) J. A. Fridericia, Studier over Kjøbenhavns Befolkningsforholt i det 17. Aarh., saerlig omkring 1660. (Dansk hist. Tidsskr. 2, 219–63.) – g) J. P. Jørgensen, Landsognenes Forvaltning fra 1660 til vore Dage. Et kommunal-hist. Bidrag. Kopenh., Gad. 196 p. 2 Kr. – h) C. H. Brasch, Prins Georg af Danmark i hans Aegteskab med Dronning Anna af Storbritannien. Kopenh., Reitzel. 108 p. 3 Kr. 50. – i) A. Hammarskjöld, Om Tordenskjöld och svenskarne. (Svensk hist. tidskr. 10, 340–63. 11, 1–72.) – k) E. Holm, Danmark-Norges Hist. i Frederik IVs. sidste ti Regeringsaar, 1720–30. Hft. 1–2. (Auch u. d. Tit.: Danm.-N. Hist. fra den store Nordiske Krigs Slutning til Rigernes Adskillelse, 1720–1814. I, 1–2.) Kopenh., Gad. à 224 p. à 3 Kr. – l) L. Koch, Bidrag til censurens Historie under Fredrik V. (Dansk hist. Tidsskr. 2, 67–94.) – m) Y. Nielsen, Grev Herman Wedel Jarlsberg og hans samtid, 1779–1840. 2. Aufl. Hft. 1–3. Christ., Cammermeyer, p. 1–192. 3 Kr. – n) C. Blangstrup, Christian VII. og Caroline Mathilde. Kopenh., Gyldendal. 244 p. 5 Kr. [Verfasser, bekannt als Uebersetzer d. Buches Wittich’s über Struensee, urtheilt wie Wittich]. – o) Gregersen, Foredrag over Norges Hist. i 1814, holdt i Trondhjem. Christ., Eriksen. 213 p. 2 Kr. – p) Y. Nielsen, Diplomatiske Aktstykker vedkommende Norges Opgjør med Danmark, 1818–19. (Sep. a. Christ. Videns.-Sels. Forhandlinger.) Christ., Dybwad. 77 p. 1 Kr. 25. [Acten gegenseit. Liquidation.] – q) D. Thrap, Bidrag til den Norske kirkes hist. i det 19. Aarh. II. Christ., Steen. p. 213–402. 2 Kr. 20. [I erschien 1885.] – r) C. E. Bardenfleth, Livserindringer udg. ved J. Bardenfleth. Kopenh., Reitzel. 200 p. 3 Kr. [Minister i. J. 1848.] – s) N. Neergard, Under Junigrundloven. Hft. 4–7. [JJ. 1849 ff.] Kopenh., Philipsen. à 64 p. m. Abb. à 75 Öre. – Wir erwähnen endlich noch zwei Werke allgem. volkskundlichen Inhalts: t) Danmarks gamle Folkeviser efter Forarbejder af Svend Grundtvig, udg. af A. Olrik. V, 2 [Schluss]. Kopenh. 208 p. in. 3 Bll. – u) E. T. Kristensen, Danske Ordsprog ag Mundhold. Hft 1–2. Kopenh., Kolding. 400; 274 p. 7 Kr. – Vgl. ausserdem Bibliogr. ’90, 2999. 3184. 3345. 3516; 87. 3968; 69; 97. 4377 i. 4469. ’91, 128. 329. 915; 17; 41. 1028. 1152. 1202–3. 1219. – Vgl. auch oben Nr. 44 c.

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Grossbritannien, Neuzeit. Allgemeines. Literatur- und Quellennachweise, Quellenpublicationen. Bei der Ausdehnung unserer Berichterstattung zur mittelalt. G. Englands lassen wir hier fast alle allgemeinen Werke, welche zugleich für das MA. in Betracht kommen bei Seite. – a) Ueber Literatur v. 1886–8 zur G. Englands berichtet L. Mangold: JBG 9, III, 163–205. 10, III, 185–242. 11, III, 124–81; J. Moyes: RQH 49, 274–80.– b) In den Appendices zum 12. Report der Historical Manuscript Commission (vgl. ’89, 40 u. 141 b) erschien nebst anderem ein Bericht über die Mss. of the House of Lords (hrsg. von E. F. Taylor und F. Skene bis zum October 1691), endlich der 3. (Schluss-)Th. von Fane’s Calendar of the Coke Mss. at Melbourne Hall (für Regierung Anna’s u. Georg’s I.) – c) Die Ac. meldete in Nr. 965 die Auffindung wichtiger Mss. aus d. Zeiten von Heinrich IV. bis Karl II. zu Barwick in Norfolk. – d) H. Irwin, War medals [229] and decorations issued to the Brit. military and naval forces, 1588–89. Gill. 192 p. 7 sh. 6 d. – e) Fiske, Books printed in Irland 1578–1844; a 2d suppl. to the Brit. Mus. Cat. Florence, Le Monnier. 28 p. – f) C. Uhde, Baudenkmäler in Grossbritannien und Irland (in 4–6 Lfgn.) Lfg. 1. Berl., Wachsmuth. gr. fol. 25 Bll. 25 M. – Vgl. Bibliogr. ’89, 4347. 57.

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Bearbeitungen. a) Erwähnenswerth ist vor allem, besonders für Deutschland, dass die Lappenberg-Pauli’sche Geschichte von England (in d. Heeren-Uckert’schen Sammlung bei Perthes in Gotha) eine Fortsetzung findet, welche Moritz Brosch übernommen hat. Der 1. Bd. (Bd. 6 des ganzen Werkes xv 648 p. 13 M.) umfasst das 16. Jh., das fast ganz von den Regierungen Heinrich’s VIII. und Elisabeth’s ausgefüllt wird: das ZA. der Reformation, Shakespeare’s und der Grundlegung der Engl. Weltstellung. Wir lassen unten eine kritische Anzeige des Buches folgen. – b) In der gemeinsamen mit Powell u. Mackay unternommenen History of England behandelte T. F. Tout den 3. Theil: William and Mary to the present time. Rivingtons. 308 p. 2 sh. 6 d. – c) J. Mackintosh, Scotland from the earliest times to the present cent. (Story of the nat.) Fisher Unwin. xxj 336p. 5 sh. – d) Die Engl. Uebers. von Gneist’s Engl. Verf.-G. (von P. A. Ashworth) erschien in 2. Aufl. Clowes. 990 p. 32 sh. – e) H. R. Clinton, From Crécy to Assy; being five cent. of the military hist. of England. Warne. 720 p. 6 sh. – fg) A. Bellesheim, G. d. kath. K. in Irland II: 1509–1690. Mainz, Kirchheim. xxxv 772 p. 16 M. 60. – Hist. of the cath. church of Scotland [vgl. Rec.: DZG 2, 204], transl. by O. H. Blair. III. Blackwood. 1889. 510 p. 12 sh. 6 d. – h) A. H. Drysdale, Hist. of the presbyterians in England, their rise, decline and fall. Office. 644 p. M. 9. – i) Longmans’ Handbook of Engl. lit., by R. McWilliam. V: from Burke to the present time. Longmans. 140 p. à 1 sh. – k) L. Boucher, Hist. de la litt. anglaise. Garnier. 512 p. 3 fr. 50.

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Biographische Sammelwerke. a) In der Sammlung der English Men of action (Macmillan. à 2 sh. 6 d.) erschienen: W. Buttler, General Gordon. Th. Hughes, Livingstone. G. Hooper, Wellington. J. Corbett, Monk. A. Lyall, Warren Hastings. W. Besant, Captain Cook. C. Wilson, Lord Clive. A. J. Church, Henry V. R. Temple, Lord Lawrence. C. Russel, W. Dampier. H. D. Traill, Lord Strafford. W.Stebbing, Peterborough. A. Forbes, Sir H. Havelock. W. F. Buttler, Sir Charles Napier. – b) Auch die Bände der Statesmen Series (Allen à c. 200–250 p. à 2 sh. 6 d.) behandeln fast sämmtlich Staatsmänner der neueren Zeit: Dunlop, Henry Grattan. A. Hassel, Bolingbroke; Mirabeau; Hamilton; Palmerston. F. E. Kebbel, Beaconsfield; Derby. Fr. Hill, Grey. C. B. Malleson, Metternich; Wellesley. P. T. Marzials, Gambetta. Montagne, Peel. L. J. Trotter, Dalhousie. H. O. Wakeman, Ch. J. Fox. Ch. M. Yonge, Prince Albert. – Beide Sammlungen haben einen stark populären Charakter.

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Tudors 1485–1603. Quellen. a) Calendar of Letters, Despatches and State Papers relating to the negot. betw. Engl. and Spain, preserv. in the arch. at Simancas etc. V, 2 und VI, 1. Henry VIII.: 1586–38; 1538–42; [230] ed. by Pasc. de Gayangos. (Governm. Publl.) à 15 sh. – b) Calendar of St. Papers and Mss. rel. to Engl. affairs existing in the arch. and collections of Venice etc. VII: 1558–80; ed. by R. Brown and G. C. Bentinck. (Gov. Publl.) xxxviij 745 p. 15 sh. – c) Calendar of St. Papers rel. to Ireland, of the reign of Elizabeth, Oct. 1592–Juni 1596; ed by H. Cl. Hamilton. (Gov. Publl.) 15 sh. – d) J. R. Dasent, Acts of the Privy Council of England; N. S. I u. II: 1542–50. (Gov. Publl.) Th. I: 620 p. à 10 sh. – e) The Hamilton Papers; letters and papers illustr. the polit. relations of England and Scotland in the 16 cent. Vol. I: 1532–43. ed. by J. Bain. (Gov. Publl.: Scotch Records) cij 770 p. 15 sh. – f) Letters and papers, foreign and domestic of the reign of Henry VIII., arr. and catal. by J. Gairdner. Vol. XII, 1 (Cal. of St. P., Gov. Publl.) xl 609 p. 15 sh. – g) Registrum Magni Sigilli regum Scotorum, 1593–1608; ed. by J. M. Thompson. (Gov. Publl.) 1142 p. 15 sh. – h) Rotuli scaccarii regum Scotorum, ed. G. Burnett (s. ’89, 141 s). Vol. XII: 1502–7. lxiij 889 p. 10 sh. – i) Aske’s examination; ed. by M. Bateron. (EHR 5, 550–73.) – k) J. O. Maddox, H. Harvey with Essex in Ireland[WS 5]; extracts from a diary 1559. Smith. 302 p. 7 sh. 6 d.

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Bearbeitungen. a) R. Bagwell, Ireland under the Tudors. Longmans. Vol. III. 510 p. 18 sh. – b) G. W. Child, Church and state under the Tudors. Longmans. 429 p. 15 sh. – c) H. Worsley, The dawn of the English reform., its friends and foes. Stock. 392 p. 10 sh. 6 d. – d) F. A. Gasquet, Henry VIII. and the Engl. monasteries [s. DZG I, 458]. Vol. II. Hodges. 619 p. 10 sh. – e) F. E. Bridget, Life of Be. J. Fisher, bishop of Rochester etc. under Henry VIII. Burns & Oates. 508 p. 7 sh. 6 d. In Französ. Uebers. von J. Cardon. Lille, Soc. de St. Augustin. xxij 424 p. 4 fr. – f) F. A. Gasquet u. E. Bishop, Edward VI. and the Book of Common Prayer. Hodges. 460 p. 12 sh.– g) F. de Schickler, Le réfugié Jean Véron collab. des reformateurs angl., 1548–62. (Soc. de l’hist. du protest. franç. 39, 437–46; 481–93.) – h) J. H. Pollen, Dr. Nicholas Sander. (EHR 6, 36–47.) – i) H. Brown, G. Buchanan, humanist and reformer; a biography. Hamilton. 898 p. 12 sh. – k) Th. Gr. Law, A hist. sketch of the conflicts between Jesuits and Seculars in the reign of Queen Elizabeth. Nutt. 320 p. 15 sh. – l) Ueber Bekker, Elisabeth u. Leicester (Giessener Studien V), s. oben p. 138. – m) Kervyn de Lettenhove, Marie Stuart; l’oeuvre puritain, le procès, le supplice (1585–87). 2 vol. Perrin. 1889. 464; 540 p. 15 fr. – n) H. G. Bell, Life of Mary Queen of Scots. 2 vol. Edinburgh, Brown. 606 p. 6 sh. – o) H. Glassford, Life of Mary Queen of Scots. 2 vol. Simpkin. 606 p. 6 sh. – p) Jul. Sharman, The library of Mary Queen of Scots. Stock. 15 sh. – q) E. T. Bradley, Life of Lady Arabella Stuart. 2 vol. Bentley. 570 p. 24 sh. – r) Cl. R. Markham, Life of John Davis. (World’s great explorers.) Philipp. 4 sh. 6 d. – s) Th. Ziegler, Thom. Morus u. s. Schrift v. d. Insel Utopia. Rede. Strassb., Heitz. 1889. 15 p. 50 Pf. – t) Shakespeare’s Sonnets, ed. with notes and introd. by Th. Taylor. Nutt. xix 316 p. 8 resp. 12 sh. – u) W. Klöti, Shakespeare als relig. Dichter. Zürich, Höhr. 107 p. 1 fr. 70. – v) K. Elze, W. Shakespeare; a liter. biography. Bell. 1889. 5 sh. – w) R. Dickson u. J. Ph. Edmond, Annals of Scottish printing from tbe introd. of the [231] art in 1507 to the beginning of the 17. cent. Macmillan 4° xvj 580p. – Vgl. Bibliogr. Nr. 586.

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Eine Fortsetzung des Werkes von Lappenberg u. Pauli liefert M. Brosch mit seiner „Geschichte von England“ (vgl. oben 55 a). An wissenschaftlichem Werth steht das Buch erheblich hinter seinem Vorgänger zurück. Wie Pauli selbst es beabsichtigt hatte, ist in einem Bande das Zeitalter der Reformation bis zum Tode Elisabeth’s behandelt. Doch gibt der Verf., ohne zu wesentlichen neuen Resultaten zu gelangen, nur eine Skizze der inhaltreichen Geschichte Englands im 16. Jahrh. Er hat sich im allgemeinen auf die Benutzung des allerdings reichlich vorliegenden gedruckten Materials beschränkt, und auch die wie in früheren Werken desselben Verf.’s herangezogenen Venetianischen Relationen bereichern nur in einzelnen Fällen unsere Kenntniss (z. B. S. 388, 422, 471 f., 585, 605, 650). Am ausführlichsten ist die Darstellung der Geschichte Heinrich’s VIII., am dürftigsten die Regierungsgeschichte Maria’s behandelt. Am wenigsten ist es wohl dem Verf. gelungen, die Stellung der Bevölkerung zur kirchlichen Frage in ihren verschiedenen Phasen von der Aufrichtung der königlichen Suprematie durch Heinrich VIII. bis zur wirklichen Einführung der Reformation durch Elisabeth zum Verständniss des Lesers zu bringen, und gerade die katholische Reaction unter Maria wird nicht genügend erklärt. Mit einem Gleichniss, wie der Verf. es auf S. 439 bringt, ist es nicht gethan.     [W. Michael.]

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Stuarts, 1603–1688. Quellen. a) The Register of the Privy Council of Scotland, ed. by D. Masson. Vol. IX: 1610–13. (Gov. Publl.) 1889. 15 sh. – b) Calendar of State Papers: Dom. Series, of the reign of Charles I.; ed. by W. D. Hamilton. Vol. XX: 1644–45. (Gov. Publl.) Stat. Off. xxj 703 p. 15 sh. – c) S. R. Gardiner, The constit. docc. of the Puritan revolution, 1628–60. Clarendon press. 442 p. 9 sh. – d) Calendar of the proceedings of the committee for compounding etc., 1643–60: Cases 1643–46 ed. by A. Everett Green. (Gov.Publl.) 1635 p. 15 sh. – e) T. Hobbes, Behemoth, or the Long Parliament, ed. for the 1st[WS 6] time from the or. ms. by F. Tonnies. Simpkin. 216 p. 7 sh. 6 d. – f) Dorothy Osborne, Letters to Sir W. Temple, 1652–54; ed. by Edw. Parry. Griffith & Farran. 316 p. 6 sh. – g) Sam. Pepys, Memoirs; comprising bis diary from 1659 to 69, and a selection from bis priv. corresp.; ed. by Lord Braybrooke. Warne. 806 p. 3 sh. 6 d. – h) J. Evelyn, Diary 1641–1705/6, with memoir; ed. by W. Bray. Gibbings. 610 p. 7 sh. 6 d. – i) Essex papers, ed. by Osm. Airy. Vol I: 1672–79. Camden Soc. xij 326 p.

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Bearbeitungen. a) P. M. Thornton, The Stuart dynasty; short studies etc. Ridgway. 500 p. 12 sh. – b) C. H. Firth, The last days of John Hampden. (Ac. Nr. 913 u. 914.) – c) Fel. Salomon, Frankreichs Beziehgn. zu d. Schott. Aufstand 1637–40; m. e. Excurs über d. Fälschung d. Gfn. d’Estrades. Berl., Speyer & Peters. 58 p. 1 M. 80. [Besprechung folgt.] – d) Ch. Borgeaud, Premiers programmes de la démocr. moderne en Angleterre, 1647–49. (Ann. de l’école libre d. sc. pol. 290–325). – e) F. Hönig, Oliver Cromwell. Bd. III. (Schluss.) Berl., Luckhardt 1889. 399 p. 10 M. – f) F. D. Palgrave, Ol. Cromwell the Protector. Low. 359 p. 10 sh. 6 d. – g) St. J. Weymann, Ol. Cromwell’s kinsfolk. (EHR 6, 48–60.) – h) C. [232] H. Firth, A speech attrib. to Ol. Cromwell. (Ac. Nr. 933, 206–7, bespricht W. Michael’s Aufsatz in der HZ.) – i) E. Jenks, The constit. experiments of the Commonwealth, 1649–60. (Cambr. Hist. Essays Nr. 3.) Cambridge, Warehouse. 140 p. 2 sh. 6 d. – k) Al. C. Fraser, Locke. (Philos. Classics). Blackwood. 308 p. 3 sh. 6 d. – l) R. Garnett, Life of John Milton. (Great Writers.) Scott. 230 p. 2 sh. 6 d. Vergl. Bibl. Nr. 746. 810. 813. 865.

[61

18. Jahrhundert. a) Calendar of treasury papers, 1720–28, pres. in the Record Office. (Gov. Publl.) 15 sh. – b) Correspondence between the right hon. Will. Pitt and Charles Duke of Rutland, lordlieuten. of Ireland, 1781–87, with introd. by John Duke of Rutland. Blackwood. 186 p. 7 sh. 6 d. – c) S. Osborn, Political and social letters of a lady of the 18. cent., 1721–71; ed. by E. F. D. Osborn. Mit 4 lllustr. Griffith, Farran. 186 p. 21 sh. – d) J. Mc Carthy, A hist. of the four Georges. Vol. II. Chatto & Windus. 402 p. 12 sh. – e) W. E. H. Lecky, Hist. of Engl. in the 18. cent. Vol. VII–VIII. Longmans. 1200 p. 36 sh. – f) Von dem Verfasser der Juniusbriefe handelte W. Fr. Rae in Ath. Nr. 3270 u. 3276. – g) G. A. Aitken, The life of Rich. Steele. 2 vol. Isbister. 1889. 880 p. 32 sh. – h) R. Green, John Wesley. Wesleyan Conference office. 198 p. 1 sh. 6 d. – i) A. Join-Lambert, Londres et les Anglais en 1771, d’après des notes de voyage etc. Impr. Roussel. 56 p. – k) Frances Burney, Early diary 1768–78; ed. by A. R. Ellis. 2 vol. Bell. 790 p. 32 sh. – l) L. J. Trotter, Warren Hastings. Clarendon Press. 220 p. 2 sh. 6 d. – m) Ch. Chabaud-Arnault. Les expéditions d’Irlande sous le directoire, 1796–98. (Univ. cath. 5, 321–52; 526–37.) – n) J. Morley, Walpole. (12 Engl. Statesmen). Macmillan. 251 p. 2 sh. 6 d. – Vgl. Bibliogr. ’90, 3382. 4344 a. ’91, 911. 920. 977. 1103.

[62

Neueste Zeit. Allgemein. u. polit. Geschichte. a) Lord Melbourne’s papers, ed. Ll. C. Sanders with a preface by Cowper. Longmans. 552 p. 18 sh. – b) Reports of the state trials; new series II: 1823–31, ed. by J. Macdonell. Stat. Off. 10 sh. – c) G. L. Brown, Wellington; publ. and priv. life etc. Soc. prom. christ. knowl. xxv 381 p. 5 sh. – d) P. H. Stanhope, Notes of conversations[WS 7] with the duke of Wellington [1831–51]. Murray. 7 sh. 6 d. – e) Stanley Lane-Poole, Life of lord Stratford de Redcliffe. Longmans. 390 p. 7 sh. 6 d. – f) Edw. Hamley, The war in the Crimea. Seeley. 312 p. 5 sh. – g) Zu der Sammlung Queen’s Prime Ministers (Sampson Low.) gehören: Dunckley, Lord Melbourne. 6 sh. – J. A. Froude, Beaconsfield. x 268 p. 3 sh. 6 d. – h) A. Lang, Life, letters and diaries of Sir Stafford Northcothe (Earl Iddesleigh). Blackwood. 740 p. 31 sh. 6 d. – i) J. B. Smith, The life of W. E. Gladstone. Ward. 604 p. 3 sh. 6 d. Vgl. Bibliogr. ’90, 3446; 58; 59. 3512. ’91, 1112; 20; 32 a.

[63

Social- u. Literaturgeschichte d. 19. Jh. a) G. v. Schulze-Gaevernitz, Zum socialen Frieden; e. Darstellung der socialpol. Erziehung d. Engl. Volkes im 19. Jh. 2 Bde. Lpz., Duncker & H. xvj 367 u. 510 p. 18 M. – b) J. Ashton, Soc. England under the regency. 2 vol. Ward & D. 770 p. 30 sh. – c) Ll. Jones, Life of Rob. Owen, ed. by W. E. Jones. I. Sonnenschein. 203 p. 6 sh. – d) W. L. Garrison, The story of his life, 1805–79. III–IV (1841–79). Fisher Unwin. 30 sh. – e) Diaries of Sir Moses and [233] Lady Montefiore etc., 1812–83, ed. by L. Loewe. 2 vol. Griffith. 770 p. 42 sh. – f) G. Saintsbury, Essays in Engl. literature, 1780–1860. London, Percival. – g) H. Taine, Histoire de la littér. anglaise. V et complémentaire: les contemporains. Paris, Hachette. 484 p. 3 fr. 50. – h) H. R. Noel, Life of Lord Byron. (Great Writers.) Scott. xxxviij 216 p. 2 sh. 6 d. – i) Early Letters, of Jane Welsh Carlyle, together with a few of later years, and some of Th. Carlyle, ed. by Dav. G. Ritchie. Sonnenschein. xix 332 p. 12 sh. – k) O. Browning, Life of George Eliot. (Great Writers.) Scott. xiv 168 p. 2 sh. 6 d.

[64

Preisausschreiben, Stipendien etc. Von der Histor. Gesellschaft für Posen wurde der Termin des Preisausschreibens für eine Arbeit zur Grosspolnischen oder Posen’schen Provinzial-G. bis zum 1. October verlängert, da die beiden eingelaufenen Arbeiten nicht genügten.

[65

Erinnert sei an folgende Termine älterer, vor längerer Zeit von uns erwähnter Ausschreiben: Beneke-Stiftung (s. ’89, 192) am 31. Aug. 1891: Hannover 1806–13. – Jablonowski’sche Gesellschaft (s. ’89, 65 u. 193. ’90, 166) am 30. Nov. 1891: Griech. Genossenschafts- und Vereinswesen; am 30. Nov. 1892: Colonisation und Germanisirung der Wettiner Lande; am 30. Nov. 1893: Einführung der Dt. Sprache in die Urkunden. – Verein für Hamburger Geschichte (s. ’89, 160) am 1. Mai 1892: Hamburgs Antheil an der Dt. Literatur, 1. Hälfte 18. Jahrh. – Wedekind-Stiftung (s. ’89, 63) am 14. März 1895: Ausgabe des Eberhard Windeke und G. des Hzgth. Schwabens.

[66

Studienlehrer u. Privatdocent Dr. K. Krumbacher in München erhielt ein Reisestipendium im Betrage von 1440 M.; Studienlehrer Dr. A. Ipfelkofer daselbst ein solches von 2160 M. zum Besuche der archäol. Institute in Rom u. Athen, endlich Dr. J. Striedinger ebendort König Ludwig’s II. Stipendium zur Förderung des G.-Studiums (727 M.). – Aus der Albrechtsstiftung in Leipzig ferner erfolgten Verleihungen an die Historiker Prof. Dr. W. Busch und Priv.-Doc. Dr. F. Gess.

[67

Die Berliner Akademie hat dem Gymn.-Lehrer Dr. J. Bolte eine Beihilfe zur Herausgabe einer Sammlung geistlicher Schauspiele des 14. bis 16. Jahrh. bewilligt.

[68

Holland. Die Teyler’sche theologische Ges. zu Haarlem wiederholt ihre für 1888 ausgeschriebene Preisaufgabe: „G. d. Rijnburger oder Collegianten“; Termin ist der 1. Jan. 1893.

[69

Schweden. Der Hist. Tidskr. entnehmen wir folgendes: a) Der König von Schweden hat bewilligt: 1000 Kr. dem Reichsantiquar H. Hildebrand zur Illustrirung seines Werkes über „Gotlands medeltidskonst“; 500 Kr. dem Dr. A. Blomberg zu Vorstudien für die Biogr. Delagardie’s; 500 Kr. dem Kammerherrn C. Silfverstolpe zur Fortsetzung des grossen Unternehmens „Förteckning å tryckta handlingar rör. Sveriges hist. till 1718“; und 1000 Kr. dem Rector H. Hernlund zur Fortführung seines Werkes „Bidrag till den Sv. skollagstiftningens historia, 1718–1809“. – b) Auch an der Universität Upsala kamen verschiedene Preise zur Vertheilung. Den Geijer’schen Preis, der alle drei Jahre für die beste Univ.schrift („Gradualabhandlung“) [234] verliehen wird, erhielt K. H. Karlsson für den 1. Band von „Den Svenska konungens domsrätt etc. under medeltiden“. Zugleich erhielt der Docent J. Nordwall in Upsala 300 Kr. für die Abhandlung „Svensk-ryska underhandlingar före freden i Kardis". Das ebenda bestehende Docentenstipendium fiel Hrn. L. Stavenow zu für seine von uns oben (Nr. 49 z) erwähnte Abhandlung, mit der gleichzeitigen Bedingung, während des Winters über „Oesterreich u. Preussen 1813–15“ zu lesen.

[70

Frankreich. Wiederum sind zahlreiche Preisverleihungen von Seiten der Académie francaise zu erwähnen. a) Prix Bordin vertheilte sich unter die Literaturhistoriker A. Marchand (1500 fr. für „Les poètes lyriques de l’Autriche“), Paléologue, Abbé Fabre u. O. Sarrazin (je 500 fr.) – b) Mit dem Preise Guérin (1500 fr.) wurde de la Sicotiere’s „Louis de Frotté“ (s. DZG III, 178) preisgekrönt; aus demselben Fonds erhielten Ramon Fernandez, Phil. Godet, G. Pellissier Preise von je 1000 fr. u. de la Rocheterie (für seine „Marie-Antoinette“ s. Bibl. ’90, 1398) einen solchen von 500 fr. – c) Aus dem Concours Montyon gingen als Sieger hervor Paul Girard (mit 2000 fr. für sein Buch „L’éducation athénienne“), Lacour-Gayet (1500 fr. für „Antonin le Pieux“), Aug. Vita (für sein „Paris“), de Pomairoles (für „Lamartine“) und Abbé Pauthe (für sein Buch über die la Vallière); die drei letztgenannten Preisträger erhielten je 1000 fr. – d) Die Guizot’schen Preise fielen u. a. an J. Delarbre (1000 fr. für das Buch über Tourville, s. bei uns III, 172), G. Pallain (500 fr. Talleyrand à Londres, s. III, 166) und C. Rabaud (500 fr., über den Conventsdeputirten La Source, s. III, 179).

[71

Die Académie des sciences morales et politiques hat einen Preis der Arbeit von Deloume über „Manieurs d’argent à Rome“ zuerkannt. Der Prix Bordin, welcher für die beste Arbeit über G. und Charakter des Grundeigenthums bei den Griechen ausgesetzt war, wurde Paul Guiraud verliehen.

[72

Die Académie des inscriptions hat für den 1893 fälligen Preis Bordin zwei Aufgaben gestellt, erstens: Kritik jener Urkk., welche auf Anleihen der Kreuzfahrer Bezug haben; und zweitens: Studie über die Französ. Uebersetzungen von Profan-Schriftstellern unter Johann II. und Karl dem Weisen.

[73

Die Académie des Arts setzte ihren Bordin-Preis von 1892 aus für eine Studie über den nationalen Charakter der Französ. Sculptur vom 13. Jh. bis zur Revolution.

[74

Vgl. Französ. Preisausschreiben im letzten Jg. Nachrr. 82–84 u. 207–8.

Belgien. Es sind noch einige Preisaufgaben der Belgischen Academie (s. ’90, Nr. 209) nachzutragen. Je 600 fr. sind ausgesetzt für eine G. der Bekämpfung der Französ. Politik durch die Spanische in den Niederlanden, 1635–1700, und ferner für eine Untersuchung Uber die Stellung der Grafen von der Zeit Chlodwig’s bis zum Vertrag zu Verdun. Der kleine Preis Stassart von 1000 fr., ist der besten Biographie des Malers u. Baumeisters Lambert Lombard (1506–66) bestimmt. Termin für diese drei Aufgaben: 1. Febr. 1892. Der grosse Preis Bergmann ist erst i. J. 1897 (Termin: 1. Febr.), und zwar für die beste Brabanter Local-G. fällig.

[75

[235] Italien. Die Accademia di scienze politiche in Neapel hat den Einlieferungstermin für die Preisaufgabe „Carlo d’Angiò e i suoi tempi“ bis zum 30. Juni 1893 hinausgeschoben und ausserdem noch Preise von je 5000 fr. für drei weitere Arbeiten ausgeschrieben, die bis zum 30. Juni 1895 einzureichen sind: 1. polit. Doctrinen der Neap. Schriftsteller 15.–18. Jh.; 2. relig. Reformbewegung in den Neap. Provinzen, 16 Jh.; 3. Neap. Schulen im MA. bis zur Gründung der Universität. – Vgl. Ital. Preisausschreiben im Jg. 1890 Nr. 86. 168. 210.

[76

Dass in Spanien zur Centenarfeier der Entdeckung Amerikas grosse internationale Preise ausgeschrieben sind, für die der Termin am 1. Januar 1892 abläuft, sei nochmals kurz erwähnt; vgl. ’89, 198 u. ’90, 85.

[77

Personalien. Akademien etc. Die Akademie d. Wiss. in Berlin ernannte den päpstl. Unterarchivar Dr. H. Denifle zum correspond. Mitgliede. – Die Pariser Académie des inscriptions zu correspond. Mitgliedern Geh.-Rath Prof. W. Wattenbach in Berlin und Prof. H. Schuchardt in Graz. – Die Académie des sc. morales et politiques in Paris den dortigen Historiker de Luçay und den Hallenser Nat.-Oekonomen Prof. J. Conrad. – Gleichfalls zu corresp. Mitgliedern wählte die Petersburger Akademie Prof. G. Schmoller in Berlin und P. de Lagarde in Göttingen, ferner den Französ. Lit.-Historiker Prof. G. Paris und Herrn A. Leroy-Beaulieu in Paris. – Die Schwedische Vitterhets-Historie-och-Antiquitets-Akademi nahm als Mitglieder auf Oberbibliothekar Dr. C. Annerstedt und Prof. O. Alin in Upsala, sowie den Archivar Dr. E. Hildebrand in Stockholm und den Univ.-Bibliothekar E. Tegner in Lund.

[78

In die Centraldirection der Monumenta Germaniae historica wurde an Stelle des zurückgetretenen Prof. A. Huber von der Wiener Akademie Prof. E. Mühlbacher gewählt. – Von den Ernennungen des Deutschen Archl. Instituts erwähnen wir diejenige Prof. W. Gurlitt’s in Graz zum ord. Mitgliede.

[79

Auszeichnungen. Der Titel eines Geh.-Rathes wurde verliehen dem Prof. d. Gesch. F. X. v. Wegele in Würzburg, dem Prof. d. Archl. H. v. Brunn in München und dem ehem. Director des dortigen Nat.-Museums Prof. Dr. J. H. v. Hefner-Alteneck. – Monsignore J. Wilpert (Katakombenforscher) in Rom wurde zum päpstl. Cameriere segreto ernannt. – Nachgetragen sei hier noch die Verleihung des Prof.titels an Dr. Ad. Wohlwill, Docenten der Gesch. in Hamburg. Dieselbe ist bereits älteren Datums.

[80

Der bekannte Historiker Prof. Pasq. Villari übernahm in dem Italien. Cabinet Rudini-Nicotera das Ministerium des Unterrichts.

[81

Universitäten. Berufen sind: als ord. Prof. Dr. K. Lamprecht aus Marburg nach Leipzig und Prof. G. v. d. Ropp, der erst vor kurzem nach Breslau ging, von dort nach Marburg, an seine Stelle nach Breslau Prof. G. Kaufmann in Münster. – Zum ao. Prof. wurde Privatdocent Dr. A. Naudé in Berlin ernannt. – Der bisherige ao. Prof. A. v. Domaszewski in Heidelberg zum ord. Prof. f. alte G. – Prof. Dr. A. Birch-Hirschfeld geht aus Giessen nach Leipzig, als Nachfolger Ebert’s, da Schuchardt den dorthin an ihn ergangenen Ruf (vgl. Nachrr. ’90, Nr. 303) [236] abgelehnt. – Als ord. Prof. d. Nat.ökonomie wurde Prof. Dr. L. Brentano aus Leipzig nach München berufen, als Honorarprof. für dasselbe Fach, gleichfalls aus Leipzig nach München, Priv.-Doc. Dr. W. Lotz; als ao. Prof. d. Nat.-Oek. Priv.-Doc. Dr. K. J. Fuchs aus Strassburg nach Greifswald; ferner der ord. Prof. Dr. G. Jellinek aus Basel als Lehrer des Völkerrechtes nach Heidelberg. – Dr. A. Timon, ord. Prof. f. Ungar. Verf.- u. Rechts-G., von Raab nach Budapest. – K. Müller, ord. Prof. d. Kirchen-G., von Giessen nach Breslau. – Sein Nachfolger wurde der bisherige ao. Prof. Dr. G. Krüger in Giessen. – Ernannt wurde ferner d. ao. Prof. d. Kirchen-G. Dr. C. Mirbt in Marburg zum ord. Prof. daselbst. – Gymn.-Lehrer Dr. H. v. Schubert in Hamburg zum ordentl. Prof. f. Kirchen-G. in Strassburg. – Priv.-Doc. Dr. E. Skrochowski in Krakau zum ord. Prof. d. Kirchen-G. in Lemberg. – Zum ord. Prof. d. K.rechtes in Würzburg der dortige ao. Prof. Dr. C. Meurer. – Zu ao. Professoren ernannt wurden die Privatdocenten Lic. F. Barth und Dr. E. Blösch, beide in der theol. Facultät zu Bern. – Habilitirt haben sich Dr. E. Liesegang für Geschichte in Berlin; Dr. B. Bess u. Dr. J. Ficker in Marburg bezw. Halle f. Kirchen-G.; Dr. F. Leitschuh in Strassburg f. Kunst-G.; Dr. H. Winckler in Berlin f. Assyriologie; Dr. P. Barth in Leipzig f. Philosophie. – Nachträglich erwähnt sei noch die schon vor längerer Zeit erfolgte Habilitirung Dr. E. Kruse’s in Breslau für Geschichte.

[82

Archive. Geh. Staatsarchivar Dr. P. Bailleu in Berlin erhielt den Titel Archivrath. – Zum Archivar 1. Classe wurde Archivar Dr. A. Hagemann in Wiesbaden ernannt. – In die durch Eicken’s Tod erledigte Stelle eines Staatsarchivars in Aurich rückte Archivar Dr. P. Wagner aus Koblenz auf. – An Stelle des letzteren trat der bisherige A.-Assistent Dr. W. Ribbeck in Düsseldorf. – Nach Düsseldorf kam als A.-Assistent Dr. O. Redlich aus Marburg. – Dr. J. Kretzschmar trat als Hilfsarbeiter beim Staats-A. zu Marburg ein, desgleichen beim Staats-A. zu Münster Dr. R. Krumbholtz. – Ferner wurde jetzt ein Nachfolger Höhlbaum’s am Stadt-A. zu Köln ernannt, A.-Assistent Dr. J. Hansen, zur Zeit am Preuss. hist. Institut in Rom thätig. – Archivar der Stadt Krakau wurde Dr. St. Krzyzanowski. – Wir erwähnen noch, dass Archivrath E. v. Destouches in München seinen erbetenen Abschied aus der Stellung als Geh.-Secretär beim k. Geh.-Staats-A. erhalten und dass Dr. M. Mayer in die bisher gleichfalls von Destouches innegehabte Stellung als Secretär des Baier. Hausritterordens S. Georg eingerückt ist. – Dem Director des Münchener Staatsarchives, Dr. L. Trost, wurde der Titel eines Geh.-Legationsrathes verliehen.

[83

Bibliotheken. Zum Nachfolger des Wirkl. Geh.-Rathes Dr. Greiff als Vorsitzenden des Curatoriums der k. Bibl. zu Berlin wurde Minist.-Director de la Croix ernannt. – Eine sehr wichtige Veränderung ist ferner der Rücktritt des Directors der Wiener Hofbibl. E. v. Birk und die Ernennung Hofrath Dr. W. v. Härtels zum Leiter dieses Instituts. – Dem Vorstand der Erlanger Univ.-Bibl. Dr. M. Zucker wurde der Titel eines Oberbibliothekars verliehen. – Denselben Titel erhielt der Bibliothekar Prof. Dr. O. Gilbert in Greifswald, während der dortige erste Custos Dr. W. Müldener zum Bibliothekar ernannt wurde. – Als Oberbibliothekar [237] nach Königsberg kam der Bibliothekar Dr. K. Gerhard in Münster, als Bibliothekar nach Münster der Custos Dr. C. Molitor in Göttingen. – An der Landesbibl. zu Detmold hat Geh. Oberjustizrath O. Preuss sein Amt als Bibliothekar niedergelegt und wurde zu seinem Nachfolger Gymn.-Lehrer Dr. E. Anemüller daselbst ernannt. – An der städt. Bibliothek zu Wien wurde Dr. K. Schalk zum Custos, W. Engelmann zum Scriptor ernannt; Dr. H. Viebig trat ebenda als Volontär ein. – Zum Amanuensis an der Univ.-Bibl. in Wien rückte Dr. J. Donabaum auf, zum Praktikanten daselbst Dr. A. Schnerich.

[84

Museen. Geh. Reg.-Rath Dr. W. Bode trat in die erledigte Directorstelle an der Berliner Gemäldegalerie ein; derselbe führt daneben auch die Direction der Abtheilung für Bildwerke des christl. ZA. fort. – Dem Director des Grünen Gewölbes und des Münzcabinets in Dresden, Hofrath Dr. J. Erbstein, wurde die dortige Porzellansammlung unterstellt. – Zum Director des hist. Museums und der Gewehrgalerie ebenda wurde der Hauptmann z. D. v. Ehrenthal ernannt. – Der Bibliothekar am kgl. Kunstmuseum zu Berlin, Dr. Max Fränkel erhielt den Titel Professor. – Dr. E. Wernicke in Breslau wurde als Secretär in das kgl. Heroldsamt nach Berlin berufen; in die von ihm bisher innegehabte Stellung e. Assistenten am Museum Schles. Althh. zu Breslau trat Dr. J. Seger ein.

[85

Histor. Institute u. Unternehmungen. An das Histor. Institut d. Görres-Ges. in Rom wurde Dr. H. V. Sauerland, z. Z. in Trier, berufen. Auch Dr. K. Hayn wird am 1. April seine Stellung an diesem Institute wieder einnehmen. – Zu den Personalien d. Preuss. Instituts (s. oben Nr. 5 u. 6) ist noch nachzutragen, dass Archivar Dr. R. Arnold aus Berlin von Ostern an für den Rest der Arbeitsperiode dem Preuss. Institut mit einem Specialauftrage für Preuss. G. beigegeben wurde. – Bei der Redaction der Dt. Reichstagsacten (ältere Serie) ist in München seit Ende 1890 Dr. H. Herre aus Dessau thätig; am 1. Mai wird Dr. G. Beckmann, z. Z. in Osnabrück, bei dem Unternehmen eintreten und in Rom arbeitet z. Z. Dr. J. Kaufmann für dasselbe.

[86

Schulen. Studienlehrer Dr. G. Schepss in Würzburg wurde zum Gymn.-Prof. in Speier ernannt – Gymn.-Lehrer Dr. W. Varges in Frankfurt a. M. ist nach Ruhrort versetzt.

[87

Jubiläen etc. Geh.-Rath A. v. Arneth in Wien feierte am 27. Dec. 1890 sein 50jähr. Amtsjubiläum. Eine mit zahlreichen Unterschriften bedeckte Adresse huldigte dem berühmten Gelehrten, und durch eine Medaille mit seinem Bildniss wurde das Gedächtniss des Tages festgehalten. – Eine ähnliche Feier des Rückblickes auf eine segensreiche, von allen Seiten anerkannte Wirksamkeit konnte Dr. A. v. Essenwein am 1. März, dem 25. Jahrestage seiner Ernennung zum Director des German. Museums in Nürnberg, begehen. – Das Fest seines 90. Geburtstages feierte am 8. Dec. 1890 Prof. A. Jäger, früher Director des Instituts für Oesterr. G.forschung. – In den Ruhestand getreten unter Verleihung des Titels eines Geh.-Rathes ist der Orientalist Prof. Dr. F. v. Spiegel in Erlangen.

[88
Todesfälle stellen wir für das nächste Heft zurück.



[238]
Antiquarische Kataloge.
Nach Mittheilungen von W. Koch in Königsberg.

Th. Ackermann, München. Kat. 303 a: G. u. Geogr. 38 p.

L. Auer, Donauwörth. Kat. 103: G. u. Geogr. 1968 Nrr.

J. Baer, Frankfurt a. M. Kat. 272: Rheinland u. Westphalen. 791 Nrr. – 273: Bibliothekswerke, Abth. IV: 300 Nrr. – 274: Kunstarchäologie des Alth. 1236 Nrr. – Anzeiger 409: Miscellanea, z. Th. Gesch. 598 Nrr. – 410: Kunst-G. Frankreichs. 8230 Nrr.

Th. Bertling, Danzig. Kat. 80: G. m. Hilfswiss. 1917 Nrr.

Carlberg, Stockholm. Kat. 18: Historia, Geografi, Resor. 1809 Nrr.

L. Clouzot, Niort (Deux-Sèvres). Cat. 239: Ouvrages rel. à l’Angoumois, à la Saintonge, au Poitou etc. 1575 Nrr.

Dittmer, Lübeck. Kat. 2: G. nebst Hilfswiss. 1695 Nrr.

C. Dülfer, Breslau. Kat. 3: Verschiedenes, z. Th. G. u. Silesiaca. 1220 Nrr.

J. Eisenstein, Wien. Kat. 9: 6500 Werke (darin 68 p. G.)

G. Fock, Leipzig. Kat. 46: Staatswiss. 2419 Nrr.

J. St. Goar, Frankfurt a. M. Kat. 81: Miscell. (meist Cultur-G.) 714 Nrr.

O. Harrassowitz, Leipzig. Kat. 171: Mss., Incunabeln, Holzschnittwerke. 586 Nrr.

C. Haugg, Augsburg. Kat. 106: Versch., meist Cultur-G. 1143 Nrr.

H. Helbing, München. Kat. 12: Porträts. 1497 Nrr.

U. Hoepli, Mailand. Cat. 68: Storia d’Italia. 7101 Nrr.

Th. Kampffmeyer, Berlin. Kat. 322: G.-Werke, Militärwissenschaften u. Kriegs-G. 72 p.

Kirchhoff & Wigand, Leipzig. Kat. 866–869: G. I (Allgemeines u. Hilfswiss.), II (Dtld.), III (Andere Europ. Staaten) u. IV (Aussereurop. Länder u. Byzanz). 1352; 2657; 2166; 718 Nrr.

W. Köbner, Breslau. Kat. 208: Verschiedenes (499 Nrr. G.).

H. Lesser, Breslau. Kat. 235: Histor. Hilfswiss. 562 Nrr. – 236: Kunst-G. 550 Nrr.

List & Franke, Leipzig. Kat. 224: Dt. G. 3079 Nrr.

P. Neubner, Köln. Kat. 29: Cultur-, Sitten- u. Rechts-G. 4788 Nrr.

Otto, Erfurt. Kat. 422: Gesch. 1280 Nrr. – 423: Kriegs-G., Atlanten u. Karten. 550 Nrr.

A. Picard, Paris. Cat. 52: Dissertationen etc. 1708 Nrr.

R. L. Prager, Berlin. Kat 119: Dt. Rechts- u. Cultur-G. 1699 Nrr.

F. Rohracher, Lienz. Kat 23: II. Ungarns G. etc. 425 Nrr.

A. Schulz, Paris. Cat 1: Livres d’occasion (c. 300 Nrr. Gesch.)

R. Siebert, Berlin. Kat. 204: Biografik. 2207 Nrr.

J. A. Stargard, Berlin. Kat 182: Numismatik, Sphragistik. 589 Nrr.

A. Unflad, München. Kat 150: G., Geogr., Reisen.

P. Vergani, Milano. Cat 67; Versch. (435 Nrr. Gesch.).

H. Welter, Leipzig. Kat. 4: G. u. Geogr. 1236 Nrr.

H. Welter, Paris. Cat 50: 1147 Nrr. (meist Gesch.)

A. Westphalen, Flensburg. Kat. 40: Schleswig-Holstein, Lauenburg; Hamburg u. Lübeck. 33 p.




Eingelaufene Schriften.

Das letzte derartige Verzeichniss siehe Band III p. 457 f. Von den seitdem bis Ende December 1890 eingelaufenen Schriften geben wir hier nur ein Nachtragsverzeichniss; denn die schon im vorigen Jahre redactionell berücksichtigten Schriften stehen im Register des letzten Jahrganges und sind desshalb hier nicht aufgeführt. Ebenso werden wir in diesem Jahre verfahren.

O. Adamek, Beitrr. z. G. d. Byzant. Kaisers Mauricius, 582–602, Th. 1. Progr. Graz. 32 p. – W. Assmann, G. d. MA. 2. Aufl. Abth. III, 1, s. Bibliogr. Nr. 99 a u. Nachrr. Nr. 40. – A. Bachmann, Zur Dt. Königswahl Maximilian’s I., s. Bibl. Nr. 451. – E. Bekker, Elisabeth [239] u. Leicester (Giessener Studien auf d. Gebiet d. G., V.), s. oben p. 138. – Below, Jena, s. Bibl. Nr. 1114. – G. v. Below, G. d. directen Staatssteuern in Jülich u. Berg. I., s. Bibl. Nr. 476. – J. Bernays, Petrus Martyr, s. Bibl. Nr. 434. – Prähistor. Blätter (s. Bibl. Nr. 105). II, 5–6. p. 65–96. – Blätter f. Württemb. K.-G. (s. Bibl. ’89, 1155 u. ’90, 4167). V, 11–VI, 1. p. 81–96; 1–8. – O. Blümcke, Pommern während des nordischen 7jähr. Krieges, s. Bibl. Nr. 790 u. Nachrr. Nr. 50 p. – M. Brosch, G. v. England. VI, s. Nachrr. Nr. 59. – W. Burghard, Die Gegenref. auf d. Eichsfelde, s. Bibl. Nr. 804. – Joan. Canabutzae in Dionysium Halic. comment. ed. M. Lehnerdt. Lpz., Teubner. xxj 97 p. – Ces. Cantù, Storia univers., 10. ed. Disp. 169 u. 174, s. Bibl. Nr. 82. – Chiniqui, 50 JJ. in d. Röm. K. Barmen, Wiemann. xv 853 p. 9 M. – A. Crivellucci, Della fede stor. di Eusebio. Livorno, Giusti. 1888. 145 p. – H. Diemar, Untersuchgn. über d. Schlacht bei Lützen, s. Bibl. Nr. 752. – Original Documents relat. to the hostages of John king of France etc. edited by G. F. Duckett, s. oben p. 198. – J. v. Döllinger, Die Papstfabeln d. MA.; e. Beitr. z. K.-G. 2. Aufl., hrsg. v. J. Friedrich. Stuttg., Cotta. 3 M. 80. – Kleinere Schriften, hrsg. von F. H. Reusch. Stuttg., Cotta. 11 M. 80. – A. Dresdner, Cultur- u. Sitten-G. d. Ital. Geistlichkeit im 10. u. 11. Jh., s. Bibl. Nr. 276. – G. F. Duckett, Visitations of Engl. Cluniac foundations. Lond., Paul. 52 p. – Rich. Gf. Du Moulin-Eckart, Leudegar, Bisch. v. Autun, s. Bibl. Nr. 197. – R. Fester, Rousseau u. d. Dt G.-Philosophie, s. Bibl. Nr. 3. – Dav. Gans’ chronikartige Welt-G., s. Bibl. Nr. 722. – Georgii Cyprii descriptio orbis Romani, ed. H. Gelzer. Lpz., Teubner. 3 M. – Ch. Gross, The gild merchant; a contribution to Brit. municipal hist. 2 vol. Oxf., Clarendon Press. xxij 332 u. xj 447. – D. Haek, Justus van den Vondel, s. Bibl. Nr. 679. – C. Henner, Beitrr. z. Organisation u. Competenz d. päpstl. Ketzergerichte. Lpz., Duncker & H. 8 M. 80. – H. Herre, Ilsenburger Ann. als Q. d. Pöhlder Chronik, s. Bibl. Nr. 300. – H. Houssaye, Aspasie, Cléopatre, Théodora. 5. ed. Paris, Calmann Lévy. 1891. 336 p. – G. E. Howard, On the development of the king’s peace and the Engl. local peace magistracy. (Sep. a. Nebraska univ. studies 1, 253–99.) – H. Jahnke, Fürst Bismarck. Lfg. 1–16, s. Bibl. Nr. 1235. – Jahrbuch d. Ges. f. Lothringische G. u. Alterthumskunde (vgl. ’90, 2417). II: 1890. 430 p. – J. Jastrow, G. d. Dt. Einheitstraumes u. s. Erfüllg. 3. Aufl., s. Bibl. Nr. 1216. – D. Kerler, Aus d. 7jähr. Krieg; Tagebuch d. Preuss. Musketiers Dominicus, s. Bibl. Nr. 967. – B. Kindt, Die Katastrophe Ludov. Moro’s in Novara, Apr. 1500, s. Bibl. Nr. 457. – R. Krebs, Die polit. Publicistik d. Jesuiten, s. Bibl. 734. – K. Krumbacher, G. d. Byzantin. Lit., 527–1453. Münch., Beck. 1891. x 494 p. 8 M. 50. – K. Lamprecht, Dt. G. I, s. Bibl. Nr. 102 u. Nachrr. Nr. 39. – Grosshandel u. Bürgerthum z. Ref.-Zeit, s. Bibl. Nr. 680. – J. Lattmann, Lösg. d. Reformbeweggn. d. höh. Schulwesens, s. Bibl. Nr. 33. – H. Ch. Lea, Chapters from the religious hist. of Spain, connected with the inquisition. Philadelphia, Lea. xij 522 p. – K. Lechner, Ein Beitr. z. G. d. Hannover’schen Mission, s. Bibl. Nr. 913. – Lettres inéd. de Mich. Apostolis, publ. p. H. Noiret. (Bibl. des éc. franç. d’Athènes et de Rome. 54.) Paris, Thorin. 1889. 167 p. – H. Lövinson, Die Minden’sche Chronik d. Busso Watensted, e. Fälschg. Paullini’s, s. Bibl. Nr. 425. – E. C. Mason, The Veto power in the government[WS 8] of the United States, ed. by A. B. Hart. Boston, Ginn. 232 p. – A. Meister, Die Hohenstaufen im Elsass, 1079–1255, s. Bibl. 306. – Fr. v. Mensi, Die Finanzen Oesterreichs, 1701–40, s. Bibl. Nr. 883. – W. Michael, Englands Stellg. z. 1. Theilg. Polens. Freiburger Habil.-Schr. Hamb. & Lpz., Voss. 91 p. – E. Miller, Le Mont Athos, Vatopédi, l’île de Thasos. Paris, Leroux. 1889. xciij 409 p. – Mittheilungen d. V. f. d. G. Berlins, (s. Bibl. ’89, 1267 u. ’90, 3986). VII, 12. p. 157–64. – Mitthh. d. k. k. geogr. Ges. in Wien, red. v. A. Rodler. XXXII, 8–9. Wien, Hölzel. 1889. – Neander, Der hl. Bernhard, s. ’90, 139 u. ’91, 343. – T. A. Neroutsos, [240] Χριστιανικαὶ Ἀθῆναι; ἱστορ. καὶ ἀρχλ. μελέτη. (Sep. a. Δελτίον τῆς ἱστορ. καὶ ἐθνολογ. ἑταιρίας.) Athen, Perre. 1889. 109 p. – H. Nirrnheim, Hamb. u. Ostfriesland in d. 1. Hälfte d. 15. Jh., s. Bibl. Nr. 499. – J. v. Pflugk-Harttung, Ueb. Archiv u. Registr. d. Päpste. (Sep. a. ZKG XII, 248–78.) – Select civil pleas. I: 1200-3, ed. for the Selden soc. by W. Paley Baildon. Lond., Quaritch. 4°. xx 103 p. u. p. 105–28. – F. Rachfahl, Der Stettiner Erbfolgestreit, 1464–72, s. Bibl. Nr. 444. – G. Rauschen, Die Legende Karl’s d. Gr., s. Bibl. Nr. 214. – E. Reich, Graeco-Roman institutions, from antirevolutionist points of view. Oxf., Parker. 100 p. – K. v. Reitzenstein, Der Feldzug d. J. 1622, s. Bibl. Nr. 742. – K. Saftien, Die Verhandlungen Ferdinand’s I. mit Pius IV. (vgl. ’90, 3212). – G. Schlumberger, Un empereur byzant. au 10. s., Nicéphore Phocas. Paris, Firmin-Didot. 30 fr. – Ad. Schmidt, G. d. Verf.-Frage, 1812–15, s. Bibl. Nr. 1123. – Alw. Schultz, Alltagsleben e. Dt. Frau z. Anf. d. 18. Jh., s. Bibl. Nr. 957. – A. Senz, Ueber die Bauwerke d. Siebenhügelstadt am Bosporus. Berl., Meidinger. 1889. 50 Pf. – H. Simonsfeld, Beitrr. z. päpstl. Kanzleiwesen u. z. Dt. G. im 14. Jh., s. Bibl. Nr. 413. – Votsch, Ul. v. Hutten, a. Bibl Nr. 640. – S. Widmann, Geschichtsel, s. Bibl. Nr. 25.




Bitte um Auskunft. Am Schluss des III. Bandes brachten wir eine Bitte des Herrn Dr. E. Marcks in Berlin um Auskunft über den Verbleib eines Briefes von „Albanus“ (betr. Ermordung des Franz v. Guise 1563?) zum Abdruck. Ueber jenen Brief handelt jetzt ein Aufsatz Dr. M.’s im Bull. de la soc. de l’hist. du protest. français v. 15. März 1891 (xl p. u. p. 144–64), und dort ist p. 144–152 der Brief sammt Französischer Uebersetzung abgedruckt. Indem wir auf diese Publication verweisen, erneuern wir die Bitte, dem Original des Briefes nachzuforschen.




[463] Monumenta Germaniae historica. Die 17. Plenarversammlung der Centraldirection wurde vom 9.–11. April in Berlin abgehalten. Von den 12 Mitgliedern waren 9 erschienen, entschuldigt hatten sich Hofr. von Sickel und Prof. Holder-Egger, beide z. Z. in Rom, und Reichs-A.-Dir. von Rockinger in München. Prof. Bresslau in Strassburg betheiligte sich diesmal als ausw. Mitglied und an die Stelle Prof. Huber’s war als Vertreter der Wiener Ak. durch ihre Wahl Prof. Mühlbacher getreten. Als neues Mitglied wurde Prof. Scheffer-Boichorst in Berlin gewählt. – Vollendet wurden im Laufe des Jahres 1890–91: 1) in der Abth. Auctores antiquissimi: IX, 1, enth. Chronica minora saec. 4–7, ed. Mommsen I, 1; ferner in der Abth. Scriptores: 2) Dt. Chroniken V, I, enth. Ottokar’s Oesterr. Reimchronik, von Seemüller. 1. Halbband; 3) Libelli de lite imp. et pontif. saec. 11 et 12, tom. I.; 4) Reginonis abb. Prum. Chron. cum cont. Trev., recogn. Kurze in 8°; 5) in der Abth. Leges: Sectio II, Capitularia reg. Franc., ed. Boretius et Krause II, 1; 6) als Ergänzung zu allen bisherigen Bänden: Indices eorum quae tomis hucusque editis continentur, scrips. Holder-Egger et Zeumer; 7) von dem Neuen Archiv der Ges. Bd. XVI. – Unter der Presse befinden sich 1 Folioband, 14 Quartbände, 1 Octavband.

[89

Die Abth. der Auctores antiquissimi nähert sich ihrem Abschluss. Von der Ausg. des Claudianus von Prof. Birt in Marburg ist der Text vollendet und ein grosser Theil der umfänglichen Prolegomena gedruckt, mit Einschluss der Indices kann das Werk bis zum August fertig werden. – Von Cassiodor’s Variae ist der Text durch Prof. Mommsen ebenfalls ausgedruckt, die ausgedehnten Prolegomena befinden sich im Satz, aber es fehlen noch einige Anhänge und die unter Mitwirkung Dr. Traube’s und Prof. Schröder’s zu bearbeitenden Indices. – Obgleich von den auf mindestens 2 Bände zu veranschlagenden kleinen Chroniken, welche wir so lange schmerzlich vermissen mussten, die 1. Hälfte des 1. Bandes soeben ausgegeben worden ist, schreitet der Druck dennoch ununterbrochen fort und wird zunächst Prosper, Polemius Silvius, Hydatius umfassen. Einige Vergleichungen hat für Spanien Dr. Bernays übernommen.

[90

In der Abth. Scriptores [Quartserie] hat Archivar Krusch in Hannover seine Vorarbeiten für die Ausg. d. Merow. Heiligenleben mit gleichem [464] Eifer fortgesetzt und 61 auswärtige Hss. an seinem Wohnorte benutzt, für deren Beschaffung wir theils dem Ausw. Amte theils den Bibl.-Verwaltungen zu grösstem Danke verpflichtet sind. Am meisten lieferten Paris u. Brüssel, aber auch Havre, Namur, Turin boten etliche sehr werthvolle Stücke dar. Neben der vorläufigen Bearbeitung einzelner Texte können die Vorbereitungen auf diesem Wege noch längere Zeit fortgesetzt werden, um endlich, ergänzt durch eine Französ. Reise, zum Abschluss der grossen, auf 2 Bände berechneten Sammlung zu führen.

[91

Von den für Kirchen-G. wie für Kirchenrecht überaus wichtigen Schriften zum Investiturstreite ist der 1. Band, über dessen Inhalt wir schon im vorigen Jahre berichteten, unter eifriger Mitwirkung der Herren Holder-Egger und Sackur glücklich an sein Ziel gelangt. Die bedeutsame Schrift Wido’s v. Ferrara de scism. Hildebrandi musste darin leider nach dem früheren Drucke wiederholt werden, weil die noch 1855 nachweisbare Hs. seitdem verschwunden ist. – Der Druck des 2. Bandes, welcher durch die Schriften Bernold’s, hrsg. von Prof. Thaner in Graz, eröffnet werden soll, steht unmittelbar bevor. Die folgenden Streitschriften, an deren Herausgabe sich ausser den Mitarbeitern K. Francke und Sackur namentlich auch Prof. Bernheim in Greifswald u. Dir. Schwenkenbecher in Sprottau betheiligt haben, sind soweit vorbereitet, dass eine Unterbrechung des Druckes nicht stattzufinden braucht.

[92

In dem 1. Bande der Deutschen Chroniken sind auch die Fortsetzungen der von Prof. Schröder bearbeiteten Kaiserchronik gedruckt worden und es fehlen daher nur noch Register und Glossar. – Der Druck der von Prof. Rödiger übernommenen Ausg. des Annoliedes, welches sich unmittelbar daran anschliessen soll, kann im Sommer beginnen. – Die für den 3. Band bestimmte, bisher ungedruckte Weltchronik Enikel’s, hrsg. von Prof. Strauch in Tübingen, wird als 1. grössere Hälfte desselben im Herbst erscheinen. – An Ottokar’s Oesterr. Reimchronik von Prof. Seemüller in Innsbruck im 5. Bande wird rüstig fortgedruckt: sie soll in einem 2. Halbbande nebst Einleitung und Register zum Abschluss gelangen und damit eine der neben Cassiodor’s Varien am frühesten ins Auge gefassten und am längsten entbehrten Aufgaben unserer Sammlung.

[93

Von der durch Prof. Holder-Egger geleiteten Folioausgahe der Scriptores ist der seit 1888 dem Drucke übergebene 29. Band nur langsam vorgerückt, weil die nunmehr vollendeten Isländ. Excerpte sehr lange aufhielten. Für die darauf folgenden Auszüge aus Poln. und Ungar. Chroniken, sowie aus der Hennegauer Chronik des Jacques de Guyse und für die Braunschw. Fürstenchronik ist ein rascherer Fortschritt des Druckes und vielleicht die Beendigung innerhalb dieses Rechnungsjahres zu gewärtigen. – Vornehmlich für die umfangreichen Ital. Chroniken des 13. Jh., welche den 30. u. 31. Band füllen sollen, hat Prof. Holder-Egger im März eine mehrmonatliche Reise nach Italien angetreten, auf welcher er gleichzeitig auch unentbehrliche Vergleichungen für die Leges und Epistolae auszuführen gedenkt. – Abhandlungen über Joh. Codagnellus und über mehrere Sächs. Chroniken im NA dienen diesen Arbeiten zur Ergänzung.

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[465] In der Reihe der Handausgaben ist die krit. Bearbeitung der Chronik Regino’s von Prüm u. s. Fortsetzers von Dr. Kurze in Stralsund erschienen, der neue verbesserte Abdruck der Ann. Altahenses von Freih. E. von Oefele beinahe vollendet. Ebenfalls druckfertig ist eine kritische Ausgabe der Ann. Fuldenses von Dr. Kurze, welche schon seit Jahren beabsichtigt war und einen völlig umgestalteten Text bringt.

[95

In der Abth. der Leges hat der Druck der von Prof. von Salis in Basel übernommenen Leges Burgundionum seit kurzem begonnen und wird noch in diesem Jahre fertig gestellt werden. – Von dem 2. Bande der Capitularien ist durch Dr. Krause im Anschluss an Prof. Boretius das 1. Heft ausgegeben worden, welches bis in die Ostfränk. Capitularien hineinreicht, das 2. und letzte hofft derselbe bis zum October druckfertig zu machen. – Durch Prof. Zeumer wurde eine Handausgabe der Leges Eurici und der Lex Reckissuinthiana zum Drucke vorbereitet. – Die 1. Abth. der Regesten der Gerichtsurkunden Frankreichs und Italiens von Dr. Hübner, die Vorarbeit einer künftigen Ausgabe, wird als Beilageheft der Z. der Savignystiftung soeben gedruckt. – Die Sammlung der Reichsgesetze, für welche noch manche Vergleichungen nachzutragen waren, hofft Prof. Weiland in Göttingen im Spätsommer der Presse zu übergeben. – Dagegen hat der Druck der Synoden des Merow. ZA., unter der Leitung Hofr. Maassen’s von Dr. Bretholz in Wien bearbeitet, schon seit mehreren Wochen begonnen und dürfte im Laufe des Jahres sein Ende erreichen.

[96

In der Abth. Diplomata hat Hofr. von Sickel in Folge seiner Uebersiedelung nach Rom die Leitung nur noch bis zum Schlusse der Urkk. Otto’s III. beibehalten, die Ausführung der Arbeit selbst aber grösstentheils in die Hände von Dr. Uhlirz und Dr. Erben gelegt, die den Druck dieses Halbbandes noch vor dem Ablaufe dieses Jahres zu vollenden hoffen. Das Register wird von Dr. Tangl angefertigt. – Für die Urkk. Heinrich’s II. hat Prof. Bresslau seine vorbereitenden Arbeiten eifrig fortgesetzt und auf die ihm zunächst zugänglichen Dt. Archive, vor Allem das so überaus reiche Münchener, mit dem günstigsten Erfolge erstreckt. Neben den noch ferner in Deutschland, der Schweiz und Oesterreich vorhandenen, leicht zugänglichen Stücken wird der Rest des Materiales doch erst durch eine später zu unternehmende Ital. Reise erschöpft werden können. – Noch weniger als an diese ist in Folge der Knappheit unserer Mittel an die schon längst ersehnte Herausgabe der Karolingerurkunden durch Prof. Mühlbacher zu denken, welche eine der empfindlichsten Lücken unserer Sammlung ausfüllen würde.

[97

In der Abth. Epistolae ist der Druck des 1. Bandes, welcher die ersten 7 Bücher des Registrum Gregorii umfassen soll, durch Dr. L. Hartmann in Wien wieder aufgenommen worden, nachdem er Jahre lang geruht hatte, und wir dürfen seinem Erscheinen in Jahresfrist entgegensehen. – In dem 3. Bande befindet sich im Anschluss an die Merow. Briefe der von Dr. Gundlach bearb. Codex Carolinus unter der Presse, dessen Wiener Hs. auch nach Jaffé noch einmal benutzt werden musste. Da ausserdem nur noch einige kleinere Anhänge fehlen, dürfte dieser Band bis zum Herbst an’s Licht treten. Von dem stetig fortschreitenden 3. und letzten Bande [466] der Epistolae pontificum des 13. Jh. ist durch Dr. Rodenberg etwa gerade die Hälfte gedruckt.

[98

Von den zu den sogen. Antiquitates zählenden Partien nähern sich die Salzburger Todtenbücher (Necrol. Germ. II), hrsg. von Dr. Herzberg-Fränkel, langsam ihrem Abschluss. – Von dem 3. Bande der Karoling. Dichter, bearb. von Dr. Harster und Dr. Traube, sind eine Anzahl Bogen gedruckt, welche die bisher meist unbekannten Gedichte aus St. Riquier und Agius enthalten; die Forts. ist gesichert.

[99

Das längst versprochene ausführliche Inhaltsverzeichniss sämmtlicher Bände, das wir den Herren Holder-Egger und Zeumer verdanken, selbst ein stattlicher Band, ist vor etlichen Monaten ausgegeben worden. – Die Redaction des nunmehr auf 16 Bände angewachsenen Neuen Archivs verbleibt auch ferner in den bewährten Händen Prof. Bresslau’s in Strassburg.

[100

Einzelne Vergleichungen oder Abschriften wurden im verflossenen Arbeitsjahre freundlichst besorgt von den Herren A. Molinier in Paris und Ch. Molinier in Toulouse, Kalinka in Paris, É. Ouverleaux in Brüssel, E. M. Thompson, Jeayes und Wild in London, Quidde in Rom, Tangl in Wien, Brambach in Karlsruhe, Simonsfeld in München u. s. w. – Hss. wurden theils mittelbar theils unmittelbar aus den Bibll. auch Belgiens, Frankreichs, Italiens, der Niederlande, Oesterreichs, der Schweiz in so grosser Zahl zur Benutzung eingesendet, dass ihre Aufzählung hier zu weit führen würde. Die hzgl. Bibl. zu Wolfenbüttel hat ebenfalls unter angemessenen Vorsichtsmassregeln die Versendung ihrer hs. Schätze wieder aufgenommen und die Wiener Hofbibl. will unter der neuen Leitung Hofr. W. von Hartel’s in dankenswerthester Weise in unmittelbaren Austausch mit auswärtigen Bibliotheken treten. – So sind auch im verflossenen Jahre die Arbeiten in allen von uns begonnenen Richtungen rüstig fortgesetzt worden, aber das Arbeitsfeld selbst ist unabsehbar gross und eine Erweiterung oder Beschleunigung unserer Thätigkeit, für welche es an geeigneten Kräften nicht fehlen dürfte, würde reichere Mittel als die bisher verfügbaren erfordern.

[101

Der 9. Deutsche Geographentag hat in den ersten Tagen des April in Wien stattgefunden. Verbunden war mit demselben eine unter Prof. Penck’s Oberleitung arrangirte geograph. Ausstellung, die auch mancherlei historisch interessante Karten und Pläne seit dem 16. Jh. bot, vorzugsweise natürlich aus dem jetzigen und früheren Habsburgischen Ländergebiet, daneben u. a. auch eine von Prof. Tomaschek veranstaltete Sammlung für die Balkanhalbinsel. Von den Vorträgen sind hier zu erwähnen derjenige Prof. W. Tomaschek’s über die heutigen Bewohner Macedoniens, der die G. des Landes von der Römerherrschaft bis auf unsere Tage verfolgte und auf Grund von Dialektforschungen die Bevölkerung vorwiegend der Slovenisch-Bulgar. Sprachgruppe zuwies; ferner ein solcher Dr. Oberhummer’s über die künftigen Aufgaben der histor. Geographie, der für intensive Pflege dieser Wissenschaft unter Berücksichtigung der Anthropogeographie, für histor. Quellenstudium der Geographen und histor. Betrieb der sogen. polit. [467] Geographie eintrat. – Für den nächsten Geographentag, der in den Ostertagen 1892 stattfindet, wurde Stuttgart als Ort der Versammlung festgesetzt.

[102

Ueber die Arbeiten der Centralcommission für wissenschaftliche Landeskunde berichtete Prof. Penck. Da die Commission, über deren Arbeiten und Organisation wir im Jg. 1889 unter Nr. 176–7 (vgl. auch ’90, 63) eine Notiz brachten, jetzt in eine anders geartete Vereinigung überführt werden soll, sei ein kurzer Rückblick auf ihre bisherige Thätigkeit gestattet. Sie wurde eingesetzt durch den 2. Dt. Geographentag zu Halle 1882 und stellte sich in erster Linie zur Aufgabe, die Sammlung von Materialien für eine landeskundliche Bibliographie Deutschlands anzuregen. Dank dieser Anregung sind bereits auch schon über verschiedene Theile des Dt. Reiches und Oesterreichs, z. B. über Bayern, Württemberg, Hessen, Sachsen, Mecklenburg, Ober-Oesterreich und Steiermark, Bibliographien erschienen, und eine Bibliographie der auf das Deutsche Reich bezüglichen Arbeiten ist seitens der Commission selbst in Angriff genommen. Später begann die Commission mit der Herausgabe der „Forschungen zur Dt. Landes- und Volkskunde“, von welchen nunmehr fünf Bände vorliegen. Dieselben umfassen im wesentlichen rein geograph. Aufsätze, von welchen manche auch histor. Interesse beanspruchen, wie z. B. Bidermann, Die Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung 1886; Weinhold, Die Verbreitung und Herkunft der Deutschen in Schlesien 1887; Bidermann, Neuere Slavische Siedlungen auf Süddt. Boden 1888; Krones, Die Dt. Besiedlung der östl. Alpenländer 1889; Nordhoff, Haus, Hof, Mark und Gemeinde Nordwestfalens im histor. Ueberblicke 1889; Birlinger, Rechtsrheinisches Alamannien; Grenze, Sprache, Eigenart 1889; Schurtz, Der Seifenbergbau im Erzgebirge und die Walensagen 1890. [Vgl. unsere Bibliogr. ’89, 3888 a. ’90, 2181. 3978.] Neben den „Forschungen“, welche in zwanglosen Heften erscheinen, gibt die Commission auch Handbücher zur Deutschen Landes- und Volkskunde heraus, von welchen bislang E. Richter’s Gletscher der Ostalpen, und zwei Lieferungen einer Geologie von Deutschland von R. Lepsius veröffentlicht wurden.

[103

Um den „Forschungen“ ein bestimmtes Absatzgebiet zu sichern und um die Forscher enger aneinander zu schliessen, schlug die Commission jetzt dem Geographentage die Gründung eines Vereines für Deutsche Landeskunde vor, welcher Vorschlag zum Beschlusse erhoben wurde. Dieser Verein soll sich auf breitester Grundlage aufbauen und über alle Dt. Lande verbreiten, er soll die Bildung von Gauen zulassen und gestatten, dass sich ihm ganze Vereine anschliessen. Der Mitgliedbeitrag dürfte auf ca. 5 Mark festgesetzt werden.

[104

Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Am 18. März wurde die 10. J.-Versammlung in Köln abgehalten. Durch die Berufung von Höhlbaum nach Glessen und von Lamprecht nach Marburg verlor die Gesellschaft ihren 1. Vorsitzenden und ihren Schriftführer; deren Geschäfte wurden von ihren Stellvertretern Landesgerichtsrath A. Ratjen u. Geh.-Rath Prof. Dr. H. Lörsch weitergeführt. Die Generalversammlung [468] ergänzte durch Neuwahl von Prof. Dr. E. Gothein u. Prof. Dr. R. Koser den Vorstand, und wählte Höhlbaum zum Ehrenmitglied desselben. – Als Patron trat der Ges. auch der Kaiser bei. – Commerz.-R. Dr. G. v. Mevissen stiftete ein Capital von 30 000 M. und schenkte ausserdem noch die Summe von 3000 M., beides zum Zweck der Ausschreibung von Preisaufgaben aus der Rheinisch-Westphäl. Geschichte.

[105

Von den wissenschaftlichen Unternehmungen ist zunächst zu berichten, dass „Die Legende Karls d. Gr.“ hrsg. v. G. Rauschen, mit einem Anhang von H. Lörsch, ausgegeben wurde (vgl. Bibl. Nr. 214). – Ueber den Fortgang der sonstigen Unternehmungen, über welche wir schon früher ’90, 115–21) referirten, ergibt sich aus dem der J.-Vers. erstatteten Bericht das Folgende.

[106

Zur Gesammtgeschichte der Rheinprovinz. Prof. C. Menzel setzte seine Vorarbeiten für die Ausgabe der ältesten Rhein. Urkk. in Coblenz und Trier fort; ausserdem wurden im A. zu Luxemburg die Originale der Echternacher Urkk. und in der Landesbibl. daselbst die Abschrift des Liber aureus verglichen. – Für den 1. Bd. der von Geh.-R. Lörsch geleiteten Ausgabe d. Rhein. Weisthümer konnte d. Mitherausgeber Dr. P. Wagner die hist.-topogr. Einleitungen noch nicht zum Abschluss bringen. Es ist aber trotz der Versetzung Dr. W.’s nach Aurich zu hoffen, dass das Ms. im Lauf d. Jahres in den Druck gehen kann. Von der Heranziehung eines ständigen Hilfsarbeiters ist vorläufig abgesehen worden, da sich eine geeignete Persönlichkeit nicht gefunden hat. – Die Herausgabe der Rhein. Urbare ist Prof. Lamprecht endgiltig übertragen worden. Zunächst musste ein Ueberblick über die Ueberlieferung und zwar für den Norden der Provinz (da für den Süden die Arbeit in L.’s „Wirthschaftsleben“ erledigt ist) gewonnen werden. Die betr. Aufnahmen Prof. L.’s sind in dem Marb. Univ.-Progr. gedruckt worden, s. Bibl. ’90, 3647 a. Seit dem 1. Januar haben Dr. W. Bahrdt aus Göttingen und Dr. Bartel aus Düsseldorf die Bearbeitung der eigentlichen Ausgabe übernommen. Mit der nördlichen Hälfte der Provinz ist der Anfang gemacht worden.

[107

Die Karte der Rheinlande in der Französ. Zeit, bestimmt für den geschichtl. Atlas der Rheinprovinz, ist durch Gymn.-Lehrer Const. Schulteis wissenschaftlich soweit durchgearbeitet, dass die Reconstruction der Cantone erfolgen konnte und nur noch vorwiegend technische Schwierigkeiten zu überwinden sind. Für die Ausarbeitung des Textes sind zahlreiche Notizen gesammelt. Dr. W. Fabricius in Darmstadt bearbeitete für die Karte v. 1789 (also unmittelbar vor der Revolution) die westl. Theile des Reg.-Bez. Trier und begann dann den Bez. Aachen. Hauptsächlich benutzt wurden von ihm die Archive in Luxemburg u. Düsseldorf, sowie Vorarbeiten des Grafen W. v. Mirbach. Seitdem hat Dr. F. die Kurköln. u. Jülichschen Landestheile im Reg.-Bez. Düsseldorf, sodann Preuss. Geldern, Kleve, Mörs, die Stiftsgebiete von Essen u. Werden bearbeitet und mit dem Hzth. Berg begonnen. Es erübrigen noch die im Reg.-Bez. Köln belegenen Kurköln. u. Jülichschen Aemter, worauf schliesslich eine Revision des Ganzen folgen soll. – Die Commission für die Denkmälerstatistik hat Dr. P. Clemen mit der Beschreibung der Kunstdenkmäler [469] beauftragt; dieser bereiste, nach Durchsicht der einschlägigen Lit., den Kreis Kempen und lieferte den Text zu den hier von Baumeister Wiethase gemachten Aufnahmen, so dass der Druck eines 1. Heftes der Statistik beginnen kann. Druck und Erscheinen des 2. Heftes, das den Kreis Geldern umfassen wird, ist für die Mitte dieses Jahres in Aussicht genommen. Kleve u. Mörs sollen auch noch 1891 bearbeitet werden.

[108

Quellenpublicationen für grössere Territorien. Nach dem Bericht Prof. Ritter’s hat Prof. G. v. Below nunmehr die abschliessende Redaction der Jülich-Bergischen Landtagsacten nachdrücklich in Angriff genommen, nachdem er seine vorbereitenden Untersuchungen abgeschlossen und z. Th. schon veröffentlicht hat (vgl. Bibl. Nr. 476). Er wird dem 1. Bande eine hierauf fussende Einleitung vorausschicken. – Für die Geh.-R. Harless übertragene Bearbeitung der II. Abth. der Jülich-Bergischen Landtagsacten hat im abgelaufenen Jahre wesentliches nicht geschehen können. Doch ist für 1891 eine entschiedene Förderung der Arbeiten zu erhoffen. – Für die Regesten der Erzbischöfe von Köln bis 1500 hat Prof. C. Menzel das ältere Kurköln. Urkk.- u. Kanzleiwesen bis 1100 weiter durchforscht: die Arbeiten für das 12. Jahrh. erlitten durch den Militärdienst Dr. Knipping’s eine Unterbrechung, sollen aber in diesem Jahre fortgesetzt und beendet werden.

[109

Zur Geschichte der Stadt Köln. Dr. Höniger beabsichtigt, das vollständige Ms. für den 2. Bd. der Kölner Schreinsurkk., der durch mancherlei Schwierigkeiten d. handschr. Ueberlieferung u. der Registerarbeiten aufgehalten wurde, bis zum Beginn des Wintersemesters fertig zu stellen. – Hingegen sieht sich Prof. Höhlbaum durch seine akademische Thätigkeit verhindert, den Erläuterungsband zum Buche Weinsberg, für den im Laufe des Jahres die Materialsammlung erheblich vermehrt wurde, noch 1891 zu vollenden. Prof. H. denkt daran, aus den sehr umfangreichen Sammlungen zur G. d. auswärt. u. allgem. Beziehungen d. Stadt Köln im 16. Jh. nur einen Theil für den Band zusammenzufassen, den Rest aber dem Vorstande zu weiterer Verwerthung zu überlassen. – Derselbe Forscher hat auch die Leitung der Arbeiten der Zunfturkk. der St. Köln vorläufig beibehalten. Die Sammlung des Rohstoffes ist durch Herrn K. Keller im wesentlichen abgeschlossen worden. Die Ausarbeitung aber ist mit grossen Schwierigkeiten verknüpft, z. Th. in Folge der räumlichen Entfernung zwischen dem Leiter und dem Bearbeiter, so dass über die Art der Fortführung des Werkes erhebliche Zweifel bestehen.

[110

Von dem I. Bande der älteren Matrikeln der Univ. Köln liegen Matrikeltext, sämmtliche Tabellen, Beilagen und Register, ebenso die Erläuterungen druckreif vor. Der Druck wird nach Verarbeitung des für die Einleitung gesammelten Materials in Bälde beginnen, die Publication ohne Zweifel im Laufe d. Jahres erfolgen. – Als neues Unternehmen kommt hinzu die Herausgabe einer 2. Aufl. der „Nachrichten von dem Leben und den Werken Kölnischer Künstler“ mit Benützung der hinterlassenen Materialien des verstorbenen Dr. J. J. Merlo.

[111

Zur Geschichte der Stadt Aachen. Nachdem die neuen Räumlichkeiten [470] d. Aachener Stadtarchives im Sommer 1890 bezogen worden, kann nunmehr eine Förderung der Ausgabe der Aachener Stadtrechnungen in Aussicht genommen werden.

[112

Deutsche Provinzialvereine. Vom 25. Stiftungsfest des Vereins für die Geschichte Berlins (s. ’90, 24) ist nachzutragen, dass bei dieser Gelegenheit die Herren Dr. P. Clausewitz, Th. Fontane und Prof. Dr. A. Stölzel zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt wurden. Im Laufe des J. fanden regelmässig Vereinssitzungen u. Ausflüge statt; die Veröffentlichung der „Mittheilungen“ wurde fortgesetzt. Andere Unternehmungen, die früher geplant wurden, wie die Fertigung von Abschriften aus dem Breslauer Archiv und die Ausnutzung der Berliner Hypothekenbücher (die jetzt jedoch im Geh. Staats-A. sehr gut aufgehoben und bequem zugänglich sind), blieben in den ersten Anfängen stecken. Der Verein, dessen Mitgliederzahl übrigens wieder gewachsen ist, hat die Initiative zu der jetzt im Werke befindlichen Errichtung eines Denkmals Kurfürst Friedrich’s I. in Friesack zur Erinnerung an die Bezwingung Dietrich v. Quitzow’s ergriffen. Die durch das Ableben Brose’s (s. ’90, 311) erledigte Stelle eines Archivares des Vereins wurde neu mit Herrn Wilh. Weber besetzt.

[113

Der Verein für das Museum Schlesischer Alterthümer zählt gegenwärtig nahezu 600 Mitglieder. Die Provinz erhöhte ihren Zuschuss für denselben von 3000 auf 6000 M., die Stadt Breslau den ihren von 1200 auf 3000 M.; hierdurch sah sich der Verein in stand gesetzt, an je einem Tage wöchentlich freien Eintritt ins Museum zu gewähren, wovon bis Ende 1890 schon 3584 Personen Gebrauch machten. Vergl. auch Personalien, Nr. 85.

[114

Kgl. Sächsischer Alterthumsverein zu Dresden (vgl. ’90 Nr. 175). In den während des Winters meist unter Vorsitz des Prinzen Georg stattgehabten Sitzungen hielten Vorträge Dr. Wuttke über Sächs. Wirthschaftspolitik unter August dem Starken und den Sächsisch-Preussischen Handelsvertrag von 1728, Oberregierungsrath Dr. v. Seidlitz über die Spitzner’sche Sammlung Alt-Meissner Porzellane, Dr. Steche über die Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmäler in der Amtshauptmannschaft Borna, Dr. R. Kade über Winckelmann’s Aufenthalt in Dresden und R. Freiherr von Mansberg über die Grafschaften Groitsch und Rochlitz im Gau Chutizi.

[115

In der 1890er Generalversammlung des Vereins für Mecklenburg. Geschichte und Alterthumskunde, die am 11. Juli zu Wismar stattfand, regte Pastor Dr. Krüger die Sammlung der Mecklenburg. Volksdichtungen u. Volksreime an. Mit anerkennenswerther Schnelligkeit trat infolge hievon eine Commission zu diesem Zwecke zusammen, deren 1. Vorsitzender der Staatsminister v. Bülow und deren Secretär Archivrath Dr. H. Grotefend ist. Diese Commission hat dann im Febr. ds. J. einen Aufruf erlassen, in welchem zur Sammlung der Volksüberlieferungen in Sprache und Lied angefeuert wird. In mehreren tausend Exemplaren wurde dieser Aufruf an alle Personen verschickt, bei denen [471] irgend ein Interesse für die Sache oder ein Einfluss auf weitere Volkskreise zu erwarten war; er wurde begleitet von einem Schreiben, das zu weiterer Verbreitung des Aufrufes aufforderte und zugleich auf die Ankunft eines Abgesandten des Vereines vorbereitete, der, um alte Lieder, Sagen und Gebräuche zu sammeln, das Land durchzieht. Diese systematische, von einem Einzelnen betriebene Forschung, die der Gymn.-Lehrer Wossidlo in Waren übernommen hat, muss natürlich das feste Rückgrat des Unternehmens bilden, während die unmittelbaren Beiträge Vieler, zu denen der Aufruf anregt, wohl eine Menge werthvollen Materials, aber für sich allein doch nur sehr ungleichen und ungesichteten Rohstoff beibringen.

[116

Die vom Verein für Geschichte und Landeskunde zu Osnabrück in der Generalvers. vom Dec. 1889 beschlossene Herausgabe der Osnabrücker Geschichtsquellen ist soweit gediehen, dass im Herbst d. J. die Latein. Bischofschronik des Bürgermeisters und bischöfl. Raths Ertwin Ertman (15. Jh.), hrsg. v. Dr. H. Forst, gleichzeitig die ersten Lfgn. des Osnabr. Urkundenbuches, bearb. von Dr. Fr. Philippi, im Druck erscheinen werden, woran sich unmittelbar die Herausgabe der Niederdt. Uebersetzung und Forts. des E. Ertman durch Dieterich Lilien, bearb. von Gymn.-Lehrer Fr. Runge, und der Iburger Klosterchronik des Abtes Maurus Rost, bearb. durch Dr. C. Stüve, anschliessen wird. – Aus den im Winter 1890–91 zuerst eingeführten monatl. Sitzungen des genannten Vereins ist die Bildung eines „Vereins für Erhaltung und Restaurirung der Osnabrücker Kunstdenkmäler“, nach dem Vorbild Hildesheims, hervorgegangen.

[117

Der Verein für Geschichte u. Alterthumskunde zu Frankfurt a. M., über den wir zuletzt im Jg. ’90 Nr. 31 berichteten, ist in den letzten 2 Jahren von 441 auf 421 Mitglieder zurückgegangen. Das J. 1890 ging ohne neue Veröffentlichungen vorüber, hingegen erschien schon zu Anfang des laufenden Jahres Bd. 3 des „Archivs“ und zwar mit finanz. Unterstützung für beigegebene Tafeln aus dem J. F. Böhmer’schen Nachlass. Die städt. Subvention für die Herausgabe der Inventare (jährlich 1000 M.) ist auch für die nächsten Jahre gesichert. Bd. III derselben soll Ende 1891 erscheinen und die Privilegien, Kaiserschreiben, Copialbücher, Wahltagsacten und Reichstagsacten bis 1499 enthalten. – Von den Publicationen der Böhmer-Administration, die wir ’90, 32 erwähnten, ist bisher noch nichts erschienen.

[118

Auf der diesjährigen Gen.-Verslg. d. Kärntnerischen Geschichtstereins berichtete der Ausschuss über die ins Leben getretene neue Organisation der Vereinszeitschrift. Die „Carinthia“ erscheint seit Anfang 1891 (Jg. 81) in zwei selbständigen Theilen, der „Carinthia I“ für die Mittheilungen des G.-V., und der „Carinthia II“ für die des naturhistor. Landesmuseums. Die Carinthia I soll die vor Jahresfrist gegründete und nunmehr als solche eingehende „Neue Carinthia" (vgl. Nachrr. ’90, 37) fortführen; sie steht wie diese unter Red. von S. Laschitzer, erscheint aber in zweimonatl. statt in vierteljährl. Heften. – In Angriff genommen wurde ein Urkundenbuch von Gurk, das 1894 zur Ausgabe gelangen soll. Man beschloss Fortsetzung [472] der früheren Ausgrabungen in Frögg bei Bosegg. Die Mitgliederzahl beträgt 316, das Jahresbudget für 1890 belief sich auf nahezu 4300 fl.

[119

Auswärtige Gesellschaften und Institute. Die Arbeiten der Record Society (s. ’90, 39 a u. 124 c) leitet C. M. Phillimore, der bei der Gründung dieser Gesellschaft hervorragend betheiligt war; nach seinem Plane wird zunächst ein Verzeichniss der von 1383–1558 in Somersethouse notariell beglaubigten Testamentsurkunden durch C. Smith publicirt werden.

[120

Eine neugegründete Englische Gesellschaft – sie nennt sich Henry Bradshaw Society nach einem gelehrten Bibliothekar von Cambridge – hat sich die Aufgabe gestellt, das ganze Gebiet der christl. Liturgie allmählig durch den Druck zugänglich zu machen. In erster Linie gedenkt man natürlich die Englischen Liturgien des MA. aus den Hss. ans Licht zu ziehen, aber auch die anderer Völker und Zeiten bis herab zu den „Agenden“ der protest. u. reformirten Kirchen Dtlds. kommen in Betracht. Die Gesellschaft beschränkt ihre Mitgliederzahl von vornherein auf höchstens 250 und gibt ihre Publicationen nicht in den Handel.

[121

Die 1. Provinzialversammlung der von uns früher schon kurz charakterisirten Société bibliographique fand vom 18.–20. Nov. in Caen unter zahlreicher Betheiligung statt. Die 1868 gegründete Gesellsch. zählt jetzt 8200 Mitglieder, ihr Vorsitzender ist de Beaucourt, ihr Organ das Polybiblion; in den Provinzen ist sie durch Comités locaux organisirt. Bisher hielt sie Congresse 1878 u. 1888 in Paris. Die Versammlung theilte sich in drei Sectionen, eine für Fragen der Organisation und der Publicationen, eine zweite für wissenschaftliche Angelegenheiten, die dritte für Propaganda. Zu den Unternehmungen, welche die Gesellsch. fördert, gehören neben dem Polybiblion u. a. die Revue des quest. hist., das Répertoire des sources hist. du MA. (von U. Chevalier) und V. Gay’s Glossaire archl. du MA. et de la renaissance. Die Verhandlungen der 2. Section leitete der Historiker P. Allard. Es wurden dort Vorträge gehalten und Berathungen über Einrichtung von populären Vorlesungskursen und Cantonsbibliotheken gepflogen. Aus dem etwas schönrednerischen Bericht der RQH (49, 294–8) geht hervor, dass die Versammlung im ganzen mehr der kirchlich-politischen Propaganda als wissenschaftlichen Zwecken diente. – Dieselbe Richtung vertrat der 2. Congrès scientifique internat. des catholiques, der unter grosser Betheiligung auch von seiten Deutscher Gelehrter vom 1.–16. April in Paris abgehalten wurde. Derselbe bildete auch eine histor. Section unter Vorsitz des Abbé Duchesne[WS 9]. Vgl. Polybibl. 61, 372.

[122

Die Commission der Écoles françaises d’Athènes et de Rome hat über die Arbeiten der Jahre 1889–90 am 30. Jan. ’91 durch Hrn. Alfr. Croiset der Ac. des inscr. et b.-lettres einen Bericht erstatten lassen (Druck von Firmin-Didot. 4°. 16 p.). Neben Publicationen von P. Jamot, Bérard, Legrand, A. Baudrillart, Audollent, welche alle in das Gebiet der Archäologie u. der ihr verwandten Wissenschaften gehören, wird für G. des MA. u. der Neuzeit nur Jordan’s Abhandlung über die Finanzverwaltung des Franz Sforza kurz besprochen, an ihr wird die Untersuchung [473] gelobt, der Abdruck des zu Grunde liegenden Budgets von 1463 aus der Ambrosiana aber bemängelt. Der Bericht erwähnt endlich den Rücktritt Foucart’s von dem Athen. Directorposten. An seiner Stelle wurde Th. Homolle ernannt.

[123

Ueber die École française de Rome sind wir in der Lage, noch Näheres mitzutheilen. Während des letzten Winters stand dieselbe wie im vorigen Jahr unter der Leitung Dir. Geffroy’s. Von Historikern (für mittlere u. neuere G.) gehörten ihr an die Herren Jordan, Guiraud, Rolland. Hr. Jordan, den wir oben schon erwähnten, ist mit der Publ. der Bullenregister P. Clemens’ IV. beauftragt und beschäftigt sich daneben mit der G. Karl’s v. Anjou, vornehmlich unter dem Gesichtspunkt der auswärtigen Politik. Hr. Guiraud hat seine Studien der G. d. Christenthums in den ersten Jhh. nach d. Römerherrschaft zugewandt und sich ganz besonders mit den Pilgerreisen zu den Basiliken u. Katakomben bis auf Karl d. Gr. abgegeben. Zugleich hat er zahlreiche Urkunden zur G. d. Papstthums im 14. Jh. gesammelt u. die Publ. der Register Gregor’s X. u. Eugen’s IV. unternommen. Hr. Rolland hat sich specieller der G. d. 16. Jh. gewidmet u. kürzlich eine Studie über den Card. Giov. Salviati, Nuntius bei Franz I., vollendet. – Dazu kommen der Kunsthistoriker Enlart (der die Entstehung u. Entwicklung d. gothischen Kunst in Italien studirt) u. drei Archäologen resp. class. Philologen u. Historiker: Toutain, in Deutschland bekannt als Uebersetzer von Mommsen’s 5. Band, beschäftigt sich mit Röm. G., speciell der Röm. Civilisation in Nordafrika (Afrika, Numidien, Mauretanien), Courbaud mit Darstellungen auf Röm. Sarkophagen u. Grabdenkmälern, und Dorez mit der G. d. Philologie u. der Entwicklung der liter. Kritik im MA. u. in der Renaissance.

[124

Ohne der École anzugehören, doch in nahen Beziehungen zu ihr, arbeiteten ferner diesen Winter in Rom die Herren Prof. P. Fournier aus Grenoble und N. Valois vom Pariser Nationalarchiv, gegen Ende 1890 auch zwei Monate lang Hr. d’Herbonnez, ehem. Schüler d. École des chartes, der als Mitarbeiter d. Hrn. Delaville le Roulx von diesem mit Sammlung aller in Italien befindl. auf die G. d. Malteserordens bezügl. Documente beauftragt war, endlich Pater Thédenat, einer der Redacteure des Bulletin critique u. durch epigraph. u. archl. Arbeiten bekannt.

[125

Die letzte Plenarversammlung des Istituto storico italiano fand, wie (’90, 182) berichtet, am 3. u. 4. Juni 1890 statt; einen ausführlichen Bericht hierüber brachte nun erst vor kurzem das Bull. dell’ istit. (Nr. 10, p. vij–xxxix), woraus wir Folgendes über den Stand der Arbeiten entnehmen. Veröffentlicht war zur Zeit der Versammlung ausser den von uns schon genannten Werken Bd. I der Annali genovesi von L. T. Belgrano (s. Bibl. Nr. 315). Anch der 1. u. der 3. Bd. der von S. Bongi herauszugebenden Cronaca del Sercambi sind bereits fertiggestellt; es begann der Druck des Epistolario di Coluccio Salutati, hrsg. v. F. Novati u. von Bd. II der Statuti bolognesi, hrsg. v. A. Gaudenzi.

[126

Nach einem Vorschlag der Società napoletana wird das Chron. Vulturnense nach e. Codex der Barberiana in Rom von Montanari publicirt werden; mit seiner Hilfe bereitet Cipolla die Neuherausgabe der Hist. [474] des Ferreto Vicentino vor. Ebenso steht eine neue Ausgabe der Chronik des Giov. Villani in der Bearbeitung von V. Lami in Aussicht. Andere kritische Neudrucke z. B. des Salimbene und des Sicard sind für fernere Zukunft ins Auge gefasst. Die Herausgabe der „Respublica Mutinensis“, des Diario di Roma von Anton Petri, der versificirten „Conquista delle isole Baleari“ und der Spedizione Sforzesca in Francia (1465–66) wurde zum Beschluss erhoben; das letztgenannte Werk hat bereits P. Ghinzoni übernommen. Endlich wird C. Cipolla eine Ausgabe der Cronaca della Novalesa besorgen. – Die Geldmittel zur Durchführung all’ dieser Projecte wurden pro 1891–92 durch ministerielle Verfügung vom 20. Oct. um 5000 L. vermehrt.

[127

In Rom ist eine Società storica italiana unter R. Bonghi’s Vorsitz in Bildung begriffen. Es handelt sich dabei um eine durchaus private Vereinigung von Lehrern der Geschichte, welche die histor. Studien in Italien fördern und für die zersplitterten Bestrebungen der zahlreichen Società di storia patria einen Sammelpunkt abgeben soll.

[128

Archive, Bibliotheken u. Museen. Der Münchener Reichsarchivassessor Dr. P. Wittmann hat im vorigen Sommer während einer privaten Forschungsreise durch Schweden festgestellt, dass in den Archiven und Bibliotheken dieses Landes Archivalien Bairischer Provenienz, welche dem Gerüchte nach in grosser Zahl während des 30jähr. Krieges dorthin verbracht sein sollen, nicht mehr zu finden sind. Hingegen schien sich ihm zu bestätigen, dass der grösste Theil der Bücher der ehemaligen Würzburger Universitätsbibl. in Upsala noch vorhanden und in die dortige Bibliothek eingereiht sei. Mit Hilfe des Oberbibliothekars Dr. Annerstedt stellte er ein genaues Verzeichnis dieser Bestände (508 Bände) her, das in seiner Schrift „Würzburger Bücher in Upsala“ (Würzb., Stürtz. 51 p., zugleich AHV Unterfranken 34) zum Abdruck gelangte. Angeschlossen hat sich hieran in d. N. Würzb. Ztg. Nr. 95 u. 109 eine Polemik zwischen dem Verf. und Oberbibl. Kerler, der den Beweis dafür vermisst, dass diese Bücher, die meist des Fürstbischof Julius Stempel tragen, der damals überhaupt noch nicht existirenden Univ.-Bibl. angehörten, und sie vielmehr der Hof-Bibl. zuweist. Vgl. auch CBl 690. Zu erklären bleibt dann aber noch die in Nr. 192 des Verzeichnisses und in einigen jetzt zu Strengnäs befindlichen Büchern eingezeichnete Signatur „Bibl. academiae Herbipol.“

[129

Der Ausnutzung Russischer Archive und Bibliotheken sind durch die Censur besondere Schranken gezogen, die in anderen Ländern fortfallen. Neuerdings ist nun den dortigen historischen Zeitschriften noch besonders eingeschärft worden, die Veröffentlichung von Actenstücken zu unterlassen, welche dem Ansehen des Kaiserhauses schädlich sein könnten. Anlass dazu gab der verbotene 2. Band von Bilbassoff’s G. d. K. Katharina. Es stellte sich heraus, dass ein dort abgedrucktes Actenstück, an dem der Kaiser Anstoss nahm, in dem „Archiv des Fürsten Woronzoff“ schon veröffentlicht war.

[130

Soeben geht uns von den schon angekündigten Archives de l’hist. [475] de France, hrsg. v. Ch. V. Langlois und H. Stein Fasc. 1 zu (Manuels de bibliogr. hist. I. Paris, Picard, xvij 304 p.). Der Halbband behandelt in 4 Capiteln, deren letztes jedoch noch nicht abgeschlossen ist, die Archives nationales, des ministères, départementales und municipales. Der Schluss des Buches, c. 400–500 p. soll noch vor Ende des Jahres zur Ausgabe gelangen und wird zunächst in der Uebersicht der einheimischen Archive fortfahren, sodann nach Ländern geordnet die für Französ. G. wichtigen Archive des Auslandes behandeln und mit einer Uebersicht der bedeutenderen Französ. u. ausländ. Bibll., soweit sie für archv. Forschung von Wichtigkeit sind, abschliessen. Vorausgeschickt ist dem Werke ein kurzer Abriss der G. Französ. Archiveinrichtungen. Die Bestände jedes Archivs werden dann charakterisirt, die gedruckten und hs. Inventare verzeichnet und auch die übrigen einschlägigen Publicationen zusammengestellt. Das anscheinend sehr sorgfältig gearbeitete Buch wird gewiss ein sehr brauchbares Hilfsmittel archival. Forschung werden.

[131

Italienische Archive. Seit Jahren brachten zahlreiche Nummern des A. stor. it. als Beilage je einen Bogen des grossen Katalogs der Carte Strozziane im Florentiner Staatsarchiv (vgl. Bibl. ’89, 79; 1830; 2720). Dieses Werk wird im Laufe des Jahres mit dem Schluss des II. Bandes abgeschlossen vorliegen. Die in Regestenform mitgetheilten Archivalien, worunter besds. Papiere der Medici, beziehen sich auf den Zeitraum von 1480–1680 und sind von hoher Wichtigkeit für die Italienische G., theilweise, vor allem im Anfang des 16. Jh., selbst für allgemeine Europäische Verhältnisse.

[132

In Bergamo sollten, wie durch die Presse lief, durch einen Brand im Rathhause auch die dort untergebrachten Archive, welche z. Th. unersetzliche Urkunden enthielten, vernichtet worden sein. Genauere Erkundigung ergab, dass das historische Archiv ohne bemerkenswerthen Schaden gerettet wurde und dass die verbrannten Acten ohnehin bei nächster Gelegenheit cassirt werden sollten.

[133

In der Beilage zur AZtg Nr. 112 ist ein Arikel über die „Verhältnisse am Vaticanischen geh. Archiv“ erschienen, der zunächst ausführt, dass die Oeffnung des Archives durch den jetzigen Papst einen alle Erwartungen übersteigenden Erfolg erzielte. Die grosse Zahl der Benutzer und einige ihrer wissenschaftlichen Arbeiten werden erwähnt; dann aber verbreitet sich der Verf. über die nach dem Tode des Card. Hergenröther aufgetauchten Befürchtungen, über einen Systemwechsel, der in der Archivverwaltung eintreten könne, über Personalien, die damit zusammenhängen, und allerhand „Vaticanischen Klatsch“. Wir erwähnen hier diesen Artikel besonders, weil der Verf., der zu den augenblicklichen Archivbenutzern gehören will, sich den Anschein gibt, als stehe er mit „unserer Preussischen Histor. Station“ in irgend einer Verbindung. Dem gegenüber ist zu constatiren, dass das Preuss. Institut mit diesem Artikel in keinen wie auch immer gearteten Zusammenhang gebracht werden darf, der Verf. vielmehr augenscheinlich mit der Andeutung seiner persönlichen Verhältnisse den Leser nur irreführen will. Inzwischen hat auch eine Erklärung H. v. Sybel’s in Nr. 128 der AZtg jede Beziehung des Preuss. Instituts zu dem Artikel abgelehnt; [476] der Verf. aber glaubte sich, wohl unter Verkennung der thatsächlichen Verhältnisse, in Nr. 130 eines Erfolges seines Alarmrufes rühmen zu können, und liess schliesslich in Nr. 144 noch einen dritten, ähnlichen Artikel folgen. – Statistische Angaben über die Benützung des Archivs hat man übrigens demnächst von P. Denifle selbst in einer neuen Französ. Zeitschrift für Bibliothekwesen (Jl. des bibliothèques) zu erwarten.

[134

Bibliotheken. Die in dieser Zeitschrift schon mehrfach erwähnte Verfügung, dass eine Versendung von Handschriften der Wolfenbütteler Bibliothek künftig nicht mehr stattfinden soll, gestattet, wie neuerdings bekannt wird, doch gewisse Ausnahmen. Man muss sich aber mit der Bitte um Versendung nicht an die Bibliotheksverwaltung, sondern an das hzgl. Ministerium wenden, und dieses entscheidet nach Lage des einzelnen Falles. – Der Monumentenbericht, den wir oben abdrucken, erwähnt ausserdem auch, dass die Wiener Hofbibliothek, deren Handschriften bisher nur durch diplomatische Vermittlung verschickt wurden, in unmittelbaren Austausch mit auswärtigen Bibliotheken treten will.

[135

Es wird von einer neuen Entdeckung in der Zwickauer Rathsschulbibl. berichtet: daselbst fanden sich gelegentlich der Revision durch Dr. G. Buchwald eine Anzahl musikalischer Incunabeldrucke aus d. 16. Jh. und andere werthvolle Musikalien, worunter, wie Dr. Vogel aus Wien als Sachverständiger constatirte, manche Unica. Musik-Dir. Vollhardt wird einen Katalog hievon aufstellen.

[136

Eine Zusammenstellung der uns erhaltenen Kataloge mittelalterlicher Bibliotheken bildet den Kern des mit Unterstützung der Wiener Ak. erschienenen Werkes von Th. Gottlieb „Ueber ma. Bibliotheken“ (Lpz., Harrassowitz. xij 520 p. 14 M.; vgl. künftig in I, 2). Der Abschnitt „Kataloge der Bibll.“ (p. 17–273) ist nach Ländern und in diesen territorialen Untergruppen alphabetisch nach Ortsnamen geordnet. Von den Katalogen sind Anfangs- und Schlussworte, Quellen und Drucke angegeben. Geschieden von den Katalogen, Nachlassinventaren etc., welche den Bestand einer Bibl. vollständig verzeichnen, sind andersgeartete urkundliche Quellen, Theilverzeichnisse, die durch Schenkungen, Ausleihen etc. veranlasst wurden. Dieselben sind als „Miscellen“ (p. 363–435) in ähnlicher Weise wie die Kataloge geordnet. „Indirecte Quellen“, d. h. literarische Zeugnisse über Bücherkenntniss und Bücherbestände behandelt ein anderes Capitel (p. 437 bis 449) nur beispielsweise. Daneben gibt der Autor (p. 331–361) noch „Beiträge zur G. einiger Bibll.“ durch Zusammenstellungen über den Verbleib und Identificirung der Hss., besonders von Lorch, Reims, St. Maximin und Reichenau, handelt (p. 299–329) von der „Anordnung d. Bibll. im MA.“ und ihrer Katalogisirung (wobei auch verschollene Kataloge zusammengestellt werden) und gibt (p. 275–298) „Muster zur Herausgabe alter Kataloge“ durch kritischen und erläuterten Abdruck der Kataloge von Stavelot und Arnstein. Ein „Anhang“ (p. 451–66) bringt Nachträge und Verbesserungen; und weitere Ergänzungen kündigt Verf. für eine Schrift „Krit. Beiträge zu älteren Bibl.-Verzeichnissen“ an. Sorgfältige und ausgiebige Indices (über Bibliotheken, Namen und Sachen, und benutzte Hss.) machen die Masse der in dem Buche mit mühsamer Forscherarbeit zusammengetragenen und, wie [477] man sieht, öfter zersplitterten Notizen leichter zugänglich. – Zu erwähnen ist endlich noch, dass der Verf. dafür eintritt, dass zunächst von allen Seiten weitere Beobachtungen in den geeigneten Organen (für Deutschland: CBl f. Biblw.) niederzulegen seien, dann aber „die Herausgabe dieser alten Bibliotheksdocumente in befriedigender Form durch eine gelehrte Genossenschaft“ zu geschehen habe, „ein Plan, dessen Ausführung von der Redaction der Mon. Germ. hist. ins Auge gefasst war, nach dem Tode Bethmann’s aber fallen gelassen wurde“.

[137

Italienische Bibliotheken. Prof. G. Mazzatinti hat den Anfang eines grösseren Unternehmens erscheinen lassen: Inventari dei mss. delle biblioteche d’Italia; pubbl. bimestrale. (Jg. I, fasc. 1.) Venezia, Olschki (in Comm.). 1891, p. 1–48. à Jg. 9 L. Während die vom Ital. Ministerium hrsg. „Indici e cataloghi“ zunächst die grossen Sammlungen katalogisiren, soll dieses Werk die Inventare der kleineren Bibliotheken enthalten, ähnlich wie U. Robert’s Inventaire sommaire den Catalogue général ergänze. Fasc. 1 bringt Inventare der Bibl. comunale zu Forlì.

[138

Von einigen Deutschen und Französ. Fachzeitschriften war im vorigen Jahre berichtet, dass die Bibl. Laurenziana in Florenz einen Zuwachs von 200 (oder gar 2000) Handschriften aus aufgehobenen Klosterbibliotheken erhalten habe, die C. Paoli katalogisiren werde. Das Missverständniss, das dieser Notiz zu Grunde lag, haben wir nicht aufklären können; nach den von uns eingezogenen Erkundigungen sind aber weder in die Laurenziana (deren letzte Erwerbung die Ashburnham[WS 10]-Hss. bilden), noch in eine andere Florentiner Bibl., noch in das dortige Staatsarchiv seit Jahren derartige Handschriften gekommen. Mit Katalogisirung der Ashburnham-Hss. ist in der That C. Paoli beschäftigt. – Uebrigens finden gegenwärtig in den Nebenräumen der Laurenziana bauliche Veränderungen zu bequemerer und besserer Ordnung der Hss.-Schätze statt und in dem berühmten Kuppelraum, dem Lesesaal, wird man eine kleine Handbibliothek (die erste in Florenz) aufstellen. – Die Biblioteca nazionale in Florenz hat gegen Ende vorigen Jahres 3831 Bände und Broschüren, z. Th. seltene Drucke, erworben, welche sich auf die G. des Risorgimento, d. h. der Italien. Einigungskämpfe in unserem Jh. beziehen. Die Aussichten auf Errichtung eines Neubaus für diese Bibl. sollen, seit P. Villari das Unterrichtsministerium übernommen, sehr gestiegen sein.

[139

In Modena, der Stätte von Muratori’s langjähriger Wirksamkeit ist im Anschlusse an die Biblioteca Estense ein Archivio Muratoriano in Gründung begriffen, das alle erreichbaren, auf den Vater der Italienischen Geschichtswissenschaft bezüglichen Documente in sich vereinigen soll. Die Anregung dazu geht von dem Bibliothekar Cav. Franc. Carta aus. Das von diesem am 4. März erlassene Rundschreiben hat schon eine stattliche Zahl von Italienischen und auswärtigen Instituten und Privaten, wie uns aus Modena berichtet wird, veranlasst, ihre Gaben dem Muratori-Archiv einzuliefern oder zuzusagen. Aus Briefen M.’s, Porträts und anderen bildlichen Denkmälern, Publicationen, die ihn betreffen, und Materialien zur Entstehungsgeschichte und Kritik seiner Werke, z. Th. in Originalen, z. Th. in Copien, setzt sich der bisherige Bestand zusammen. Auf Einzelheiten [478] einzugehen, müssen wir uns versagen, gern aber geben wir der Bitte um Zusendung von einschlägigen Materialien auch unsererseits weitere Verbreitung.

[140

Museen. Das Märkische Provinzialmuseum in Berlin wird voraussichtlich in der ehem. Waarenbörse untergebracht werden. – Das im Entstehen begriffene Braunschweig. vaterländ. Museum hat schon so viele Zuwendungen erhalten, dass Anfang Februar mit der provisorischen Aufstellung begonnen werden konnte. – Das histor. Museum in Frankfurt a. M. erfährt eine ansehnliche Vergrösserung durch Hinzuziehung des sogen. Leinwandhauses, welches mit dem A.-Gebäude, wo die Sammlungen jetzt untergebracht sind, durch einen Gang verbunden werden wird.

[141

Der Jahresbericht des Römisch-German. Centralmuseums in Mainz für 1889/90 gelangte im KBlGV v. Oct. (38, 90–92) zum Abdruck. Seitdem sind insofern wichtige Neugestaltungen vorgekommen, als die von der städt. Verwaltung zur Verfügung gestellten zwei neuen Säle bezogen wurden, in welchen die so reich vertretenen Alterthümer der Völkerwanderungszeit (Abth. 4 des Ganzen) Aufstellung fanden. Nach Beendigung dieser Arbeit hat die Erneuerung der übrigen Sammlungsräume und die Neuordnung der dort aufgestellten Alterthümer (von der Röm. Kaiserzeit an bis aufwärts in die Zeit vor dem nachweisbaren Gebrauch der Metalle) begonnen, für deren übersichtliche Anordnung jetzt der nothwendige Raum gewonnen ist. Die Hessische Regierung hat sich bereit erklärt, ihren Zuschuss von 1200 auf 3000 M. zu erhöhen. Durch zahlreiche verkäufliche Nachbildungen gibt das Museum bekanntlich, was für Unterrichtsanstalten von besonderem Interesse ist, seinen Schätzen die weiteste Verbreitung.

[142

Im Baierischen Nationalmuseum in München waren ursprünglich die Säle des ersten Stocks, welche die Wandgemälde enthalten, nicht zur Aufnahme von Sammlungen bestimmt; da jedoch der übrige Raum nicht ausreichte, mussten sie bereits vor langer Zeit dazu herangezogen werden. Jetzt ist das ganze Gebäude derart überfüllt, dass schon seit Jahren grössere Erwerbungen, darunter auch verschiedene Zuwendungen von privater Seite, nicht aufgestellt werden konnten; auch fehlt die genügende Sicherheit gegen Feuersgefahr. Daher tauchte in Landtagskreisen der Plan auf, bei passender Gelegenheit die Mittel für einen Neubau zu bewilligen; indessen hat sich dafür eine sichere Mehrheit nicht gefunden, so dass das Project fallen gelassen wurde. Man ist freilich der Ueberzeugung, dass dasselbe in Anbetracht der geschilderten Verhältnisse doch wieder aufgegriffen werden muss. – Demselben Museum haben neuerdings acht Münchener Bürger 5700 M. übergeben zur planmassigen Erweiterung der Sammlung von Baier. Volkstrachten und Baier. Volksalterthümern.

[143

Ueber den Sitz des Schweizerischen Landesmuseums haben Ständerath und Nationalrath sich bisher nicht einigen können. Der erstere entschied sich mit ziemlich erheblicher Mehrheit für Zürich (die Minderheit stimmte für Luzern), in letzterem behielt Bern mit wenigen Stimmen die Oberband, und beide Versammlungen blieben in viermaliger Beschlussfassung bei ihren Voten stehen; doch behielt sich der Nationalrath eine neue Abstimmung für die Junisession vor.

[144

[479] Der am 22. Dec. in Kairo verstorbene Genfer Professor G. Revilliod hat der Stadt Genf ein grosses Vermächtniss hinterlassen, dessen Hauptbestandtheil sein in Varembé unweit Genf gelegenes Museum Ariana ist.

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Literatur zur ausserdeutschen Geschichte.

Spanien. Allgemeines. a) Ueber Literatur zur G. Spaniens berichten K. Häbler: JBG 11, III, 46–55; R. Altamira: RH 46, 100–23; A. Rubio y Lluch: R. d’hist. dipl. 5, 143–8. – b) Bd. VII der Bibliotheca Arabico-Hispana enthält Aben Alfaradhi’s Historia virorum doctorum Andalusiae (dictionarium biographicum), hrsg. v. Fr. Codera. I. Madrid, Murillo. 4°. 428 p. 21 pes. – c) Colección de docc. inéditos para la hist. de España (vgl. ’89, Nr. 52 u. ’90, 165 e). Bd. XCV–XCVIII, s. unten Nr. 151 m; q. – d) Actas de las Cortes de Castilla. XV–XVII. Madr., Rivadeneyra. 774; 721; 602 p. [1596–98; ferner cedulas reales etc. u. Register über XII bis XVI.] – e) Historia general de España escr. por individuos de número de la real ac. de la hist., bajo la direcc. de A. Cánovas del Castillo. (Madr., Progresso edit. 4°) besteht bis jetzt aus folgenden Einzelpublicationen: I. J. Vilanova y Piera u. Juan de Dios de la Rada y Delgado, Geología y prehistoria ibéricas; II. F. Fernández y Gonzáles, Primeros pobladores históricos de la península ibérica; III. A. Fernández Guerra u. Eduardo de Hinojosa, Hist. de España desde la invasión de los pueblos germán. hasta la ruina de la monarquia visigoda. – f) M. Lafuente, Hist. gen. de España (s. ’89, Nr. 152 b u. ’90, 150 c), contin. p. J. Valera, con la colabor. de A. Borrego y A. Pirala. XIX–XXIV. – g) Sabina de Alvear, Historia Hispano-Americana; algunas observaciones sobre el ms. de D. J. Maria Cabrer. (Bol. de la r. ac. de la hist. 18, 1–19.) – h) J. Laurent, Reyes de España; retratos de los reyes de España desde el rey godo Ataulfo hasta Alfonso XIII. Madr., Alvarez. 4°. xx 94 p. 5 pes. 50. – i) F. Barado, Literatura militar española. II. Barcelona. 4°. 741 p. 28 M. 50. [I erschien 1886.] – k) D. Alcalde Prieto, Introducción al estudio del derecho[WS 11] civil español. Zaragoza. 4°. 450 p. – l) Altamira y Crevea, Hist. de la propriedad comunal. Erweit. Diss. Madr., Camacho. xv 366 p. 3 pes. 50. [betr. Gemeindeland.] – m) J. Puiggari, Estudios de indumentaria esp. concreta y comparada [besds. 13. u. 14. Jh.]. Barcel., Jepus. 4°. x 380 p. m. 42 Abb. 26 pes. – Von wichtigeren Hilfsmitteln erwähnen wir: n) F. Fernandez de Béthencourt, Anales de la nobleza de España. Madr., Simon. [Dieses Werk entspricht etwa unserem „Gothaischen Taschenbuch“.] – o) R. del Castillo, Gran diccion. geogr., estadístico é histór. de España y sus provincias. I: A–D. Barcel., Henrich, fol. 752 p. 20 pes. – p) J. Muñoz y Rivero, Chrestomathia palaeogr., scripturae Hispaniae veteris specimina. I: Scriptura chartarum. Madr., Hernando. 192 p. 5 pes. – Vgl. auch Nachrr. ’90, 187 e.

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Der 2. (resp. 5.) Band von Schirrmacher’s Gesch. Spaniens (Gesch. Spaniens vornehmlich im 14. Jahrh. Gotha, Perthes. xvj 588 p. 10 M.) behandelt den Kampf Aragon’s mit Frankreich am Ende des 13. Jh. u. die G. Castiliens im 14. Jh. bis zum Tode Peter’s des Grausamen. Die Regierung dieses Herrschers wird besonders ausführlich dargestellt (sie nimmt die Hälfte [480] des Bandes ein), da der Verf. ihn gegen Ayala, auf den sich die gangbare Anschauung stützt, zu vertheidigen sucht: zum Theil mit Glück; doch fehlt es auch nicht an advocatorischer Einseitigkeit. Vor Allem vermisst man ein Eingehen auf die innere Entwicklung des Landes, ohne die ein tieferes Verständniss der Aufstände, mit denen der König zu kämpfen hatte, unmöglich ist. Uebrigens ist eine kritische G. Peter’s, die neues Material beibringen wird, von J. Catalina Garcia zu erwarten.     [J. B.]

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Mit reichem Material und grosser Umsicht behandelt H. Ch. Lea, Chapters from the religious hist. of Spain connected with the Inquisition (Philadelphia, Lea Brothers a. Co. 1890. 522 p.), zunächst die Ausbildung der Censur im 16. Jh. und schildert anschaulich die Beschränkungen, denen sie die Schriftsteller unterwarf. Der zweite Theil ist den Mystikern und Illuminaten gewidmet und beschreibt das schwankende Verfahren der Inquisition gegen diese Schwärmer. (Lea hat Martyr’s Angaben in ep. 489 über die beata v. Piedrahita übersehen. Ueber die iluminados von Llerena enthält die Madrider Nat.-Bibl. [Ms. S 121 fol. 54–67] einige weitere Angaben; ib. Ms. Cc 42 fol. 196–201 ist im Wesentlichen das bei Barrantes abgedruckte Stück.) Zum Schluss folgen kleinere Aufsätze über die Besessenen und die schon veröffentlichten über das santo niño de la Guardia, den angeblichen Mord eines Christenkindes durch die Juden am Ende des 15. Jh., und über den Process der Brianda de Bardaxi.     [J. B.]

[148

Die Frage der Entstehung des Consulates des Meeres in Valencia und Barcelona behandelt A. Schaube, Neue Beitrr. z. G. d. Consulats des Meeres (Progr. Brieg. 1891. 4°. p. 7–12). Er hält gegen Jastrow daran fest, dass jene Einrichtung von Valencia auf Barcelona übertragen sei und im allgemeinen Pisa als Vorbild gedient habe.

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Ein Werk sorgfältigen Forscherfleisses ist J. Bernays’ „Petrus Martyr Anglerius und sein opus epistolarum“ (vgl. Bibliogr. Nr. 434). Seite 1–37 handeln auf Grund reichen Materials über Leben und Charakter Matyrs. Der weitaus grösste Theil des Buches jedoch ist der Kritik erwähnter Briefsammlung gewidmet. Anknüpfend an Ranke, Heidenheimer, Gerigk, Mariéjol weist B. die Arbeitsmethode unseres Autors, welcher, zuletzt zum Abt von Jamaica ernannt, im Jahre 1526 starb, als eine höchst leichtfertige nach. Die Angaben Martyrs führen oft – namentlich auch in chronologischer Hinsicht – den Leser geradezu irre und bedürfen strengster Controle. Der Quellenwerth des Opus epistolarum ist in mehr als einer Hinsicht nur ein bedingter.

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Politisches. a) H. d’Arbois de Jubainville, Notice sur les Celtes d’Espagne. (CR 18, 219–29.) – b) H. Siret, Les coutumes funéraires des populations préhist. du midi de l’Espagne. (Ann. de l’ac. de Belgique 5, 431–45.) – c) M. Hernández Villaescusa, Recaredo[WS 12] y la unidad católica. Barcelona. xj 440 p. 6 pes. – d) C. R. Beazley, James I. of Aragon, the Lothian. Lond., Simpkin. 98 p. 2 sh. 6 d. – e) F. Fita, Las cortes de Barcelona en 1327. (Bol. de la r. ac. de la hist. 17, 342–9.) – f) W. H. Prescott, Hist. of the reign of Ferdinand and Isabella. 3 vol. London, Routledge. 6 sh. – g) H. Grätz, La police de l’inquisition d’Espagne à ses debuts [1485 ff.]. (R. d. études juives 20, 237–43.) – h) S. Raineri, Chr. Colombo, la sua [481] persona ed i suoi ritratti nella letteratura dei secoli. Roma, Forzani. 32 p. – i) Colección de docc. inéditos relativos al descubrimiento, conquista y organización de las antiguas posesiones españolas de Ultramar. Segunda parte (s. ’89, Nr. 228 e). V: Los docc. legislativos. Th. 1. 4°. cxxix 359 p. 13 pes. 50. [Verfügungen über Verwaltung, bis 1511.] – k) R. Cappa, Estudios críticos acerca de la dominación española en America. II, 4: Las guerras civiles; III, 5–7: Industria agrícola-pecuaria etc.; Industria fabril etc. Madr., Murillo. 321; 448 ; 401; 403 p. à 3 pes. – l) A. Michet, La reforme de l’église en Espagne au 16. siècle. (Précis hist. ’89, 389 ff.). – mn) F. Fita, San Luis Gonzaga en Zaragoza y Madrid etc. – Alonso de Montalvo y Ignacio de Loyola. (Bol. de la ac. de la hist. 18, 55–75; 75–79; 167–77.) – o) Correspondencia de los príncipes de Alemania con Felipe II. y de los embajadores de este en la corte de Viena, 1556–98. T. I: bis Oct. 1563. (Col. de docc. ined. Bd. XCVIII.) Madr., Murillo. 4°. 526 p. 12 pes. – p) C. F. Duro, Estudios hist. del reinado de Felipe II., 1560–61. – A. Perez en Inglaterra y Francia, 1591–1612. (Col. de escr. castellanos. Vol. LXXXVIII.) Madr., Murillo. 460 p. 5 pes. – q) F. A. Tello, Crónica miscelanea y conquista espiritual etc. de la provincia de Xalisco en el nuevo reino de la Galicia y Nueva Vizcaya, escr. en 1659. Lfg. 16–18. Guadalajara, republ. literar. 4°. p. 481–576. à 2 pes. 50. – r) M. Gómez Imaz, Algunas noticias referentes al fallecimiento del príncipe D. Juan y al sepulcro de Fr. Diego Deza su ayo. Sevilla, Rasco. 1890. 4°. 97 p. – s) Cartas de D. Pedro de Toledo y Osorio al rey Felipe III., 1616–18; cartas de Felipe IV., 1644–47, relat. a la guerra de Cataluña. (Colecc. de docc. inéd. XCVI u. XCVII.) Madrid, Murillo. 521; 525 p. 12; 13 pes. – t) Crónica escrita por Miguel Parets, 1626–60. Band III: 1640–41. (Memorial hist. español T. XXII.) Madr., Tello. xxx 482 p. 3 pes. 50. – n) Memoria de los accidentes más notables sucedidos en la guerra pasada durante el gobierno del duque de Villahermosa, 1675–8. (Colecc. de docc. inéd. XCV.) Madr., Murillo. 521 p. 9 pes. – v) M. Danvila, Cortes de Madrid, 1655–58 y 1660–64. (Bol. de la r. ac. de la hist. 17, 273–321.) – w) De Courcy, Un grand inquisiteur à la cour de France. [François del Giudice.] – Les débuts d’une nouv. reine. [Maria Anna.] (Le Corresp. 161, 1–29; 231–57 etc.; 981–1015.) – x) A. Morel-Fatio, Grands d’Espagne et petits princes allemands au 18. siècle d’apr. la corresp. du comte de Fernan Nuñez avec le prince Emm. de Salm-Salm et la duchesse de Bejar. (Études sur l’Espagne II.) Paris, Bouillon. xiv 454 p. 5 fr. 50. [Vgl. Nachrr. ’89, 59.] – y) A. Paz y Melia, Conquista de Napoles y Sicilia [1734] y relación de Moscovia [1731] por el duque de Berwick. (Colecc. de escr. castellanos. LXXXVII.) Madr., Murillo. cviij 468 p. 5 pes. – z) M. García del Barrio, Sucesos milit. de Galicia en 1809 y operaciones de la presente guerra etc. (Bibl. gallega XXV.) Coruña, Casa di misericordia. xv 204 p. 3 pes. [Wiederabdruck des Originals v. J. 1811.] – zz) Colección de los tratados convenios y docc. internacionales, celebr. con los estados extranjeros desde el reinado de doña Isabel II., publ. par de Olivart. I: 1834–48. Madr., „Progresso editorial“. 4°. xxiij 429 p. 15 pes. Vgl. ferner Bibliogr. ’90, 3169. 3299. 3301. 3680. ’91, 258. 350; 54. 418; 34; 35; 55. 502; 90–4; 96. 605; 14; 17; 82. 744. [482] 814; 78. 1120. 1695. 1736; 39; 50 u. Nachrr. ’90, 164; 65. ’91, 55 a. 63 c–d.

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Literatur- und Kunst-Geschichte. a) F. Sánchez de Castro, Lecciones de literatura general y española. II. Madrid. 4°. 665 p. 16 M. [I erschien 1888.] – b) Ad. Schäffer, G. d. Spanischen Nationaldramas. I–II: Lope de Vega–Calderon. Lpz., Brockhaus. xv 464; 341 p. 10 pes. – c) De Puymaigre, Les vieux auteurs castillans; hist. de l’anc. litt. espagn. 2. Sér. Paris, Savine. xiv 327 p. 3fr. 50. – d) Franc. Asenjo Barbieri, Cancionero musical de los siglos 15 y 16. Madr., Murillo. 4°. 638 p. – e) Macías y García, Poetas religiosos inéd. del siglo 16. Madr. 4°. 193 p. 4 pes. – f) Le gesta del Cid, racc. e ordinate da A. Restori. Milano, Höpli. 772 p. 6 L. [Span. Text m. Ital. Noten.] – g) Guillén de Castro [1631], Mocedades del Cid. I: publ. d’apr. l’éd. princeps par E. Merimée. Toulouse, Privat. cxvij 167p. 4 fr. – h) Obras de Lope de Vega, publ. por la r. ac. española. I: Nueva biografía por C. Alb. de la Barrera. Madr., Rivadeneyra. fol. 718 p. 20 pes. – i) A. Retortillo y Tornos, Poesía lírica española del siglo 17; examen crít. del gongorismo. Diss. Madr., Fortanet. 4°. 47 p. – k) M. José Quintana, Hist. del Gran Capitan; hrsg. v. Ad. Kressner. (Bibl. Span. Schriftsteller IX.) Lpz., Ringer. 77 p. 1 M. 40. – lm) A. Baumgartner, Das Wiederaufleben d. Catalanischen Poesie. – Die Atlantis d. Dichters Jac. Verdaguer. (Laacher St. 39, 61–77 u. 40, 216–32.) – n) J. Fastenrath, Catalan. Troubadours d. Ggw., verdeutscht u. m. e. Uebersicht d. Catalan. Lit. eingeleitet. Lpz., Reissner. lxxij 512p. 8 M. – o) De Ouguella, Gil Vicente. Lisboa, Ferin. 304 p. – p) Milá y Fontanals, Obras completas, por M. Menéndez y Pelayo. III. Madr., Murillo. 565 p. 8 pes. 50. – q) J. Pérez de Guzmán, La rosa; manojo de la poesía castellana [16.–19. Jh.] Bd. I. (Colecc. de escr. castell. LXXXV.) – r) M. Junghändel, Die Baukunst Spaniens in ihren hervorragendsten Werken dargest. Lfg. 1–4. Dresden, Gilbers. fol. à 2 p. u. 25 Taf. à 25 M. 60. – s) T. de Wyzeva, Les grands peintres de l’Espagne et de l’Angleterre. Paris, Didot. 6 fr. – Vgl. ferner Bibliogr. Nr. 723. 953. 1693.

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Territoriales. a) A. E. de Molins, Diccionario biogr. y bibliogr. de escritores y artistas catalanes del siglo 19. I, Lfg. 1–17. Barcelona. 4°. p. 1–528. à Lfg. 1 pes. – b) G. de Beugny d’Hagerue, Les villes arabes d’Espagne: Tolède, Séville, Cordoue, Granade. Lille, Danel. 19 p. – c) S. Sampere y Miquel, Topografía antigua de Barcelona. Barcel., Henrich. 2 vol. 4°. 322; 633 p. – d) Ed. Toda y Güell, Bibliografía española de Cerdeña. Madr., Murillo. 4°. 326 p. 6 pes. – e) S. Botet y Sisó, Condado de Gerona, los condes beneficiarios. Ger., Torres. 4°. 80 p. 2 fr. 25. – f) J. Bassegoda, La catedral de Gerona; apuntes para una monografía de este monumento. Barcelona, Giró. 4°. 83 p. 4 fr. 50. – g) F. Fita y Juan Vilanova, Espolla y Colera, antiguedades de aquella, región pirenáica. (Bol. de la r. acad. de la hist. 17, 120–52.) – h) Jac. Vilardaga y Cañellas, Hist. de Berga y breves noticias de su comarca desde los tiempos primitivos. Barcel., Tasso. 4°. 376 p. 5 pes. 50. – i) M. Pano, Numismática de Urgel y de Rivagorza. (Bol. de la r. acad. [483] de la hist. 17, 160–5). – k) A. y P. Gascón de Gotor, Zaragoza artistica, monumental y histórica. Zaragoza, Ariño. 4°. Lfg. 1–4. à 1 pes. – l) L. Tramoyeres Blasco, Instituciones gremiales, su origen etc. en Valencia [introd. p. Pujol.] Valencia, Domenech. 1889. 444 p. – m) F. Cánovas y Cobeño, Hist. de la ciudad de Lorca. Lfg. 1–15. Madr., Murillo. 4°. p. 1–480. à Lfg. 1 pes. 25. – n) E. Hübner, Granada. (Dt. Rs. 64, 358–77.) – o) C. Justi, Aus d. Capilla real zu Granada. (Z. f. christ. Kunst 3, 203–10.) – p) G. Negro, Ingresso dell’ imperatore Carlo V. in Granada, 4. giugno 1526. Venezia, Fontana. 4°. 15 p. – q) J. Moraleda y Esteban, Numismática toledana. Madr., Murillo. 30 p. 1 pes. 25. – r) H. Peñasco de la Puente, Las sisas de Madrid; apuntes para escribir su historia. Madr., S. Martin. 54 p. 1 pes. [Verbrauchssteuern.] – s) A. Maestro y Alonso, Paginas de la hist. patria. [Alcalá.] (Revista de España 133, 102 ff.] – t) M. Añíbarro y Rives, Intento de un diccionario biográf. y bibliográf. de autores de la provincia de Burgos. Madr., Murillo. 4°. 570 p. 10 pes. – u) J. de Moret, Anales del reino de Navarra. [Neudruck]. I–V. Tolosa. 4°. xvj 383; 409; 412; 414; 404 p. à 5 pes.[WS 13]

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Portugal. a) Documents inédits conc. Vasco de Gama; relation adr. à Hercule d’Este, duc de Ferrare etc. Mâcon, Protat. 67 p. – b) G. W. Towle, Vasco de Gama; his voyages etc. (Heroes of hist.) Lond., Nelsons. 186 p. 1 sh. 6 d. – c) F. H. H. Guillemard, The life of Magellan and the first circumnavigation of the globe, 1480–1521. Lond., Philip. 353 p. 4 sh. 6 d. – d) W. Storck, Luis de Camoens’ Leben. Paderb., Schöningh. xvj 702 p. 8 M. – e) J. Ramos-Coelho, Hist. do infante D. Duarte, irmão de el-rei D. João IV.[WS 14] (s. ’90, Nr. 153 c). II. 900 p. – f) B. Duhr, Die Berichte des k. Gesandten Starhemberg über den Portug. Hof u. d. 1. Verwaltg. Pombals. (Laacher St. 38, 183–95.) – Vgl. auch Bibliogr. ’90, 4064 a. ’91, 455.

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Personalien. Akademien. Die Belgische Ak. d. Wiss. ernannte Prof. E. Hübner in Berlin zu ihrem Mitgliede. – A. Delattre wurde von der Acad. franç. zum corresp. Mitgliede gewählt; H. Doniol zum Mitgliede der Ac. des sciences mor. et polit.

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Universitäten. Prof. Alex. Brückner in Dorpat ist verabschiedet worden. – Prof. M. Philippson hat seine Brüsseler Professur aufgegeben und nimmt vom nächsten Herbst ab seinen Wohnsitz in Berlin. – Die Leipziger Professoren R. Sohm und W. Maurenbrecher und Prof. Dr. G. Meyer in Heidelberg erhielten den Titel Geh. Hofrath.

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Als Nachfolger Prof. Kaufmann’s im Ordinariat ist der ao. Prof. G. v. Below in Königsberg nach Münster berufen worden. Das in M. neu errichtete Extraordinariat wurde dem Privatdocenten Dr. H. Finke übertragen. – Der Germanist Prof. M. v. Lexer in Würzburg wurde nach München berufen. – Oberbibl. Hofrath Prof. K. Zangemeister in Heidelberg ist zum o. Honorarprof. ernannt worden, der ao. Prof. d. class. Archl. F. Studniczka in Freiburg i. B. zum o. Prof. – Ebenso d. ao. Prof. d. Geogr. Dr. R. Credner in Greifswald. – Priv.-Doc. Dr. L. Neumann in [484] Freiburg i. B. zum ao. Prof. d. Geogr. – Der class. Philologe Dr. M. Bonnet in Montpellier wurde zum Prof. in der dortigen Faculté des lettres befördert – Der Romanist Priv.-Doc. Dr. K. Appel in Königsberg wurde mit Vertretung des erkrankten Prof. A. Gaspary in Breslau beauftragt- – Prof. Fr. Novati in Genua wurde als Prof. d. Lit.-G. nach Mailand berufen, C. Salvioni zum Prof. der vergl. Sprachwiss. in Pavia ernannt.

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Habilitirt haben sich Dr. M. Herrmann aus Berlin für Dt. Lit.-G. in Berlin, Dr. A. Leitzmann aus Magdeburg in Leipzig für Germ. Philologie (Probevorlesung über Geo. Forster), Dr. Sartorius aus Erlangen in Bonn für Kirchen- u. Staatsrecht, Dr. H. Schurtz aus Zwickau in Leipzig für Geographie.

[158

Archive, Bibliotheken, Museen etc. Ernannt wurden: A.-Rath Dr. Schildt in Schwerin an Stelle des † Dr. Lindig zum Dir. des grossh. statist. Amts zu Schwerin; der Assessor am Generallandes-A. zu Karlsruhe, Dr. K. Obser, zum A.-Rath; Gymn.-Lehrer Dr. Wold. Lippert in Dresden zum A.-Secretär am dort. Staats-A.; A.-Assistent Dr. H. v. Egloffstein in Magdeburg zum grossh. Bibliothekar in Weimar; J. Ouverleaux an Ruelens’ Stelle zum Conservator d. Hss. an d. Brüsseler Bibl.; C. de Boor, 2. Custos an d. Bonner Univ.-Bibl. zum 1. Univ.-Bibliothekar in Breslau; der 1. Secretär Dr. G. Nick in Darmstadt zum Bibliothekar; Dr. H. Wendt, bisher Assistent am Germ. Mus. zu Nürnberg, zum Custos d. Stadt-Bibl. zu Breslau; Dr. W. Seelmann, bisher 3. Custos d. Univ.-Bibl. in Berlin, zum 2. Custos daselbst; Dr. A. Buchholtz in Berlin zum Assistenten an Bibl. u. Archiv d. Stadt Berlin. – Als Volontär trat bei der Leipz. Univ.-Bibl. Dr. J. Trefftz ein. – An d. Pariser Nat.-Bibl. ist M. Deprez, Vicepräsident der soc. de l’école d. chartes, zum Conservator, L. Auvray zum Unter-Bibl. ernannt, beide im département des mss. – Der Director des Städel’schen Instituts in Frankfurt a. M., Dr. H. Thode, legte seine Stelle nieder. – Der Dir. d. Schweriner Kunstsammlungen Hofrath Dr. Schlie erhielt den Prof.-Titel; ebenso der Musikschriftsteller J. Sittard in Hamburg; endlich Dr. H. Riggauer am Münzcabinet in München den Titel eines kgl. Conservators.

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Schulen. Gymn.-Dir. Dr. A. Proeksch in Eisenach wurde in gleicher Eigenschaft nach Altenburg versetzt, Gymn.-Lehrer Dr. A. Nürnberger desgl. von Neisse nach Breslau. – Ernannt wurden: Gymn.-Dir. Dr. K. Fischer in Dillenburg zum Dir. des Real-Gymn. in Wiesbaden; Prof. M. Rottmanner in München zum Rector d. Gymn. in Landshut; die Gymn.-Lehrer Dr. G. Hertel in Magdeburg und Dr. Oehlmann in Hannover zu Oberlehrern; Hilfslehrer Dr. R. Reese in Bielefeld zum Gymn.-Lehrer; der Hilfslehrer Dr. W. Fuchs zum ord. Lehrer in Memel; der Lehramtscandidat Jos. Schmidt in Marktbreit zum Assistenten an der Kreisrealschule in Passau; Dr. Fr. Thunert aus Danzig zum Hilfslehrer am Schullehrer-Seminar zu Tuchel. – Den Prof.-Titel erhielt Oberlehrer Dr. R. Hassencamp in Ostrowo. – In den Ruhestand ist Prof. Dr. Dondorff am Joachimthal’schen Gymn. in Berlin versetzt.

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Todesfälle. Deutschland mit Oesterreich, Schweiz, Ostseeprovinzen. Am 9. Febr. starb in Hamburg, 79 J. alt, der Senatssecretär [485] und Archivar Dr. O. A. Beneke, Verf. der culturhist. Studien „Von unehrl. Leuten“ u. der „Hamburg. Geschichten u. Denkwürdigkeiten“, auch Mitarbeiter der ADB. – Am 18. Mai in Wien, 81 J. alt. Geh. Hofrath E. v. Birk, bis vor kurzem Director d. Wiener Hofbibl., Herausgeber der Basler Concilschronik des Joh. de Segovia. – Am 5. Febr. in Frankfurt a. M. der Rabbiner Dr. N. Brüll, Herausgeber der „Jbb. f. Jüd. G. u. Lit.“ – Am 11. März Dr. F. Budczies, wissenschaftlicher Beirath des Märk. Prov.-Museums und 2. Vors. des VG Berlins, Verf. von kleineren genealog. und localhistor. Beitrr. – Am 19. März in Königsberg der Vorstand d. dortigen Alth.-Ges. Prussia, Prof. Dr. G. Bujack, 55 J. alt, bekannt durch zahlreiche, meist locale Arbeiten zur Prähistorie und z. G. d. Dt. Ordens. – Am 4. April in Friedberg i. H. Gust. Dieffenbach, Erforscher Hess. Althh. – Am 15. Jan. in Cottbus der dortige Gymn.-Dir. G. Dittmar im 52. Lebensj., soeben mit d. Herausgabe e. „G. d. Dt. Volkes“ (s. Nr. 39) beschäftigt.

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Am 1. Mai ist in München Ferd. Gregorovius, 70 J. alt, aus dem Leben geschieden. Die seltene Vereinigung künstlerischer u. historischer Talente, welche den Geschichtschreiber der Stadt Rom schmückten, hat erst kürzlich in dieser Zeitschrift an dem Referenten über seine G. d. Stadt Athen einen begeisterten Lobredner gefunden. Gr. hat bei dieser seiner eigenthümlichen Begabung, die doch mehr nach der schriftstellerischen Thätigkeit hinneigte, das erklärliche Schicksal gehabt, unter den Fachgenossen nur zögernd und bedingt Anerkennung zu finden. Er war aus Neidenburg in Ostpreussen gebürtig, studirte in Königsberg Theologie, wurde von der freiheitl. Bewegung der Zeit lebhaft ergriffen u. ging dann zur Geschichte über. Sein erstes grösseres Werk – wenn wir von literarischen und poetischen Arbeiten absehen – war eine G. Hadrian’s (1851; 2. Aufl. 1884). Seit 1852 weilte er dauernd in Italien, namentlich in Rom. Die Natur von Land und Volk berührte sympathisch viele Saiten seines Wesens, während er der Entwicklung der polit. Verhältnisse in der Heimath lange mit entschiedener Abneigung gegen herrschende Richtungen und Persönlichkeiten folgte. So empfänglich er für Anerkennung war, so unabhängig erhielt er sich doch in seinen Gesinnungen. Den schönsten Ehrentitel gab ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Rom, den „civis Romanus“, den er seinem Namen beizusetzen liebte. Erst 1874 siedelte er nach München über. Aber auch fortan zog es ihn alljährlich über die Alpen. Die Eindrücke Italiens verband er mit den Ergebnissen seiner Studien in den „Wanderjahren in Italien“. In Rom selbst wuchs auch sein bekanntes Hauptwerk heran, die G. der Stadt Rom im MA. (8 Bde. 1859–72; 4. Aufl. 1886 ff.); voraus ging ihm eine kleine Schrift „Grabdenkmäler der Päpste“ (1857; 2. Aufl. 1881). Es folgten von grösseren histor. Arbeiten noch: Lucrezia Borgia (1874), Urban VIII. im Widerspruch zu Spanien und zum Kaiser (1879), Athenais (1882) und endlich ein Seitenstück zu seinem Hauptwerk, die G. der Stadt Athen im MA. (1889). Der Dichtungen Gr.’s zu gedenken, ist hier nicht der Ort, und auch von Abbandlungen (besds. in den SBMAk) erwähnen wir nur noch die letzte Rede über die grossen Monarchien. Sie schloss sein literar. Wirken mit einem al fresco gemalten welthistorischen Ueberblick ab.

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[486] Am 9. Januar in Reval Th. W. Greiffenhagen, früher Syndicus und Stadthaupt in Reval, 69 J. alt; seine Schriften („Belagerg. u. Capitul. Revals, 1710“, „Conflicte m. Gust. Adolph“, „Archangel als Handelsconcurrentin Revals“, „Das Esthländ. Oberlandgericht“ u. s. f., vgl. auch Bibl. ’89, 1297. 2357. 3401. ’90, 432. 1185. 1263. 3000. 4004 a) beschäftigen sich ausnahmslos mit Liv- u. Esthländischer G. – Am 24. April in Kiel Prof. Dr. G. H. Handelmann, 64 J. alt, Director d. Schlesw. Holstein. Museums vaterl. Althh.; Verf. werthvoller localhistor. Arbeiten. – Am 1. Januar in Chur der Rhätische G.-Forscher Dietr. Jecklin; er schrieb: Volksthümliches a. Graubünden (1874–78), G. d. Kirche St. Georg bei Räzüns (1880), Sammlung d. Wappen der in Chur verbürgerten Familien. – Am 19. Juni 1890 zu Hofgastein Frhr. Rup. v. Imhof, 69 J. alt, Localforscher auf dem Gebiet der Salzburger G. u. Ldkde.; erwähnt seien seine „Beitrr. z. G. d. Jagdwesens in Salzburg“ (1888). – Am 26. April in Greifswald Dr. J. W. Lewis, ord. Prof. d. Jurisprudenz, Verf. von Arbeiten, die sich mehrfach mit G. berühren. – Am 7. März in Wien im Alter von 77 J. das Herrenhausmitglied, Hofrath Fr. v. Miklosich, der beste Kenner der Slav. Sprachen, welcher durch seine Werke, vor allem seine vergleichende Grammatik der Slav. Sprachen, den Grund zu der heutigen Slav. Philologie gelegt bat. Er edirte auch Quellen, so den Russ. Chronisten Nestor u., zusammen mit J. Müller, „Acta et dipll. Graeca medii aevi“ (vgl. DZG 4, 207 f.). – Am 24. April Feldmarschall Graf H. v. Moltke, 91 J. alt, dessen an dieser Stelle als Historikers zu gedenken ist wegen seiner Werke über den Russisch-Türk. Feldzug von 1828 u. 29 (1845, 2. Aufl. 1877) und über die Zustände und Begebenheiten in der Türkei 1835–39 (1841, 3. Aufl. 1877), nicht zu vergessen seines Antheils an den Generalstabswerken über die Feldzüge von 1859, 1866 u. 1870–71. – Am 22. Dez. 1890 in Frankfurt a. M. der dortige Stadtpfarrer geistl. Rath E. Münzenberger, 57 J. alt, wohlbewandert auf d. Gebiete ma. Kirchenarchitektur u. hierin auch schriftstellerisch thätig.

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Am 2. Februar zu Boppard a. Rh. der Breslauer Univ.-Bibl. Prof. Dr. H. Oesterley, 57 J. alt, bekannt durch seine beiden Handbücher, deren sich hoffentlich bald eine andere Hand zur Veranstaltung von zweiten neubearbeiteten Auflagen annimmt, das „Hist.-geogr. Wörterbuch d. MA.“ und den „Wegweiser durch die Lit. d. Urkk.-Sammlgn.“ – Am 17. Jan. in Dresden der frühere Bibliothekar des Königs von Sachsen, Hofrath Dr. Jul. Petzholdt, 79 J. alt, Bibliograph von Bedeutung („Bibl. bibliographica“; „Katechismus der Bibl.-Lehre“ 3. Aufl. 1877) u. s. w.; schrieb auch „Aus dem Nachlasse König Johann’s“ (1880). – Am 27. Dec. in Nürnberg, 75 J. alt, der Custos der dortigen Stadtbibl. J. P. Priem, der neben poetischen Erzeugnissen eine „G. Nürnbergs“ (1873) und e. Sammlung von „Nürnb. Sagen u. Geschichten“ (2. Aufl. 1877) veröffentlicht hat. – Am 15. April in Strassburg, 86 J. alt, Prof. Dr. Ed. Reuss, hervorragender prot. Theolog, Herausgeber der Schriften Calvin’s, Verf. einer „Hist. de l’église chrétienne au siècle apostolique“ (3. Aufl. 1864), einer „G. d. hl. Schrr.“ (vgl. Bibl. ’90, 3701) und anderer Werke zur G. d. Urchristenthums. – Am 23. März in Eichstätt der geistl. Rath Raym. Schlecht, 80 J. alt, Verf. einer „G. d. K.-Musik“ (1871) u. noch nicht publicirter localhistor. Aufzeichnungen.

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[487] Am 26. Dec. in Neapel kurz vor Vollendung seines 69. Lebensjahres Heinr. Schliemann, weltberühmt durch seine Erforschung der Schauplätze sagenhafter Griechischer Vergangenheit. Geboren am 6. Jan. 1822 zu Neubuckow in Mecklenburg, hatte Schl. nach einem wechselvollen Leben im kaufmännischen Berufe erst im reifen Mannesalter an seine Lebensaufgabe gehen können; im J. 1871 begann er mit seinen Ausgrabungen auf der Stätte des alten Troja. Die überraschenden Ergebnisse dieser Thätigkeit, das anfängliche Widerstreben besonders der Deutschen Fachkreise, mit denen der vorwärts stürmende Enthusiasmus des Autodidakten zu kämpfen hatte, die allmählige Klärung der Ansichten, Schl.’s sich steigernde Erfolge, die Funde in Mykenae, auf Ithaka, in Orchomenos u. Tiryns, das alles ist in frischer und allgemeiner Erinnerung. In einer Reihe von Publicationen sind Schl.’s Forschungen niedergelegt: Ithaka, der Peloponnes u. Troja (1869); Trojan. Alterthümer (1874); Mykenae (1878); Ilios (1881); Orchomenos (1881); Reise in d. Troas (1881); Troja (1883); Tiryns (1886). Aus dem Nachlasse erschien vor kurzem: Ausgrabungen in Troja (1891). Die Trojan. Sammlungen sind bekanntlich ein Bestandtheil des Berliner Mus. f. Völkerkunde geworden – eine grossartige Schenkung, durch welche dieser weltbürgerliche Geist die fortdauernde Anhänglichkeit an die Deutsche Heimath bethätigte.

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Am 2. Jan. in Dresden A.-Secretär Dr. L. Schwabe, 29 J. alt; er war durch s. Arbeiten üb. d. 2. Abendmahlsstreit u. üb. Sächs. G. im 16. Jh. rasch bekannt geworden. – Am 31. Mai, 65 J. alt, in Leipzig der Prof. der Kunst-G. Ant. Springer, bekannt durch hist. u. kunsthist. Werke, auch polit. Schriftsteller. – Am 28. Nov. 1890 in Friedrichshafen, 69 J. alt, der frühere Gymn.-Prof. Alb. Steudel, ethnolog. u. archäolog. Schriftsteller. – Am 4. März in Frankfurt a. M. der prakt. Arzt Dr. W. Stricker, 75 J. alt; er schrieb u. a. eine „G. d. Heilkunde in Frankfurt“. – Am 6. April in Czernowitz, 81 J. alt, der Finanzrath F. A. Wickenhauser, verdient um Geschichte d. Bukowina (vgl. Bibliogr. ’89, 4332). – Am 7. Jan. in Strassburg der Prof. der K.-G. R. Zöpffel, 47 J. alt; von seinen rein hist. Werken nennen wir „Die Papstwahlen im 11.–14. Jh.“ und seine Rectoratsrede über Joh. Sturm (1887).

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Skandinavien, England, Nordamerika etc. Am 17. Jan. zu Washington im Alter von 90 J. der frühere Amerikan. Gesandte in Berlin, G. Bancroft, der sich um die Verbreitung der Kenntniss Dt. Wissenschaft in seiner Heimath ausserordentlich verdient gemacht hat; er übersetzte Heeren’s Polit. System Europas und schrieb eine grundlegende „G. der Vereinigten Staaten von der Entdeckung Amerikas bis auf die Gegenwart“. – Am 11. Nov. 1890 in Clifton Archäolog B. H. Blacker, 69 J. alt, Gründer der seit 1879 erscheinenden „Gloucestershire’s Notes and Queries“. – Am 10. Dec. in London, 76 J. alt, Dr. R. W. Church, Dechant der Londoner Kathedrale St. Paul, Verf. eines Werkes üb. den hl. Anselm, mehrerer Essays über Dante, Spencer, Bacon u. s. f. – Am 14. Nov., 97 J. alt, der auch historisch thätige Sinologe John Fr. Davis. – Im Nov. Dr. Fr. B. Dexter, Amerikanischer K.-Historiker, Verf. v. „A sketch of the hist. of Yale university“ (1887). – Am 8. Jan. zu Stockholm der Generaldirector [488] L. B. Falkmann, 82 J. alt; er verfasste ausser anderen, rein statistischen Werken auch solche üb. Schwedische Wirthschafts-G. – Am 4. Jan. in Kopenhagen Dr. K. Gislason, ord. Prof. d. alt-nord. Sprache an d. dort. Univ., 83 J. alt, Autor zahlreicher Publicationen zur altnord., besds. Isländ. Sagen-G. – Ende Dec. in London der Journalist Fr. Hitchmann; von ihm liegen vor: „18 cent. studies“, und verschiedene Werke zur Zeit-G., u. a. über Beaconsfield u. Pius IX. – Am 2. Jan. in London A. W. Kingslake, 89 J. alt, d. Verf. e. stark antifranzös. gefärbten G. d. Krimkrieges (in 8 Bänden). – Am 1. Mai in Cambridge R. L. Luard, 66 J. alt, rühmlichst bekannt besonders durch seine zahlreichen und ausgezeichneten Qn.-Publicationen zur G. des MA. Ueber seine letzte Arbeit, die „Flores historiarum“ vgl. oben S. 412 ff. – Am 19. Dec. in Rochdale der Canonicus W. N. Molesworth, 73 J. alt, Autor einer „G. Englands 1830–74“, e. „G. der Reform-Bill“ u. anderer historischer Schrr.

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Frankreich, Belgien u. Franz. Schweiz. Am 22. Jan. in Paris der höhere richterl. Beamte Alexandre, erster Uebersetzer von Mommsen’s Röm. G., 74 J. alt. – Am 2. Mai in Paris Ad. Chéruel, 82 J. alt, Prof. d. G. in Rouen, seit 1849 auf dem Gebiete des Französ. Schulwesens thätig, Verf. e. „Hist. de Rouen“ (2 Bde. 1844) u. vieler, z. Th. umfangreicher Arbeiten zur polit. G. Frankreichs im 17. Jh. Ueber seine Ausgabe d. Mazarinbriefe vgl. DZG III, 163 f. – Am 4. Jan. in Schaerbeek (Belgien) P. de Decker, Staatsmann u. Nat.-Oekonom, 78 J. alt; auch historisch thätig, z. B. als Verf. einer „Étude polit. sur le vicomte Charles Vilain XIV“, von „Épisodes de l’hist. de l’art en Belgique“, u. e. „Biogr. de Henri Conscience“. – Am 10. Jan. in Paris der Senator L. A. Foucher de Careil, im Alter von 64 J.; er hatte sich ganz der Leibnizforschung gewidmet: eine krit. Ausgabe der Werke Leibniz’ mit verschiedenen Nachträgen von Ineditis, und Studien zu dessen Biographie sind seine hervorragendsten Werke. – Am 13. Jan. in Paris der ehemalige Seinepräfect G. A. Haussmann, dessen Memoiren 1890 erschienen. – Am 1. April in St. Michel bei Brügge der Präsident der Belgischen hist. Commission J. B. M. K. Kervyn de Lettenhove, 73 J. alt; derselbe war seit 1850 Mitglied der Brüsseler Akad., 1870–71 klerikaler Minister des Innern, ausgezeichneter Kenner der Europ. Archive, verdient besds. durch zahlr. Editionen, hervorragend mehr durch schriftstellerische Vorzüge als durch krit. Forschung. Von seinen grösseren Werken seien angeführt die „Histoire de Flandre“, die Froissart-Ausgabe mit den krit. Studien hierzu, „Lettres et négociations de Phil. de Commines“, „Relations des Pays-Bas et de l’Angleterre sous Philippe IV.“, „Marie Stuart, oeuvre puritaine“. – Am 17. Febr. in Paris, fast 90 J. alt, der Secretär der Ac. des beaux-arts A. Lenoir, Verf. von „L’architecture byzant.“, „La statistique monumentale“ (1867), „L’archl. monastique“ (1852–56). – Im Jan. in Paris A. Macé de Lepinay, von 1849–66 Prof. in Grenoble, Autor von „De Agobardi archiepiscopi Lugdunensis vita et operibus“ (1846), „Cours d’hist. des temps modernes“ (1840), „Des lois agraires chez les Romains“. – Am 8. April in Paris, 67 J. alt, der Senator Edm. Déchoult de Pressensé, berühmter prot. Theologe, Kanzelredner u. Politiker; von ihm, dem Gründer [489] der R. chrétienne u. des Bull. théolog., auch hist. Werke, wie „Hist. des trois premiers siècles de l’église chrét.“, „Jésus-Christ, son temps, sa vie, son oeuvre“, „Le concil du Vatican“. – Am 22. Dec. in Kairo Prof. Gust. Revilliod ans Genf, Aegyptologe und Verf. verschied. Abhh. sur Schweiz.-Französ. Secten- u. Ref.-Geschichte. – Am 8. Dec. 1890 in Brüssel, 70 J. alt, Ch. Ruelens, Hss.-Conservator der kgl. Bibl. daselbst, Autor mehrerer Werke üb. Bibl.-Wesen u. über Rubens, ferner einer Schrift betr. Columbus (1885) u. einer über die Peutinger’sche Karte (1884).

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Italien. Am 22. Oct. 1890 im 75. Lebensj. zu S. Fiorino bei Codogno der General Franc. Carrano; seine Werke zur Zeit-G. sind u. a.: La difesa di Venezia (1850), La vita di Gugl. Pepe (1851), Le ricordanze stor. del risorgimento italiano (1885). – Am 24. Jan. in Genua Vinc. Marchese O. P., Kunsthistoriker u. selbst ausübender Künstler; er veröffentlichte u. a. „Memorie degli artisti dominicani“. – Am 22. Febr., 64 J. alt, der Lombard. Localhistoriker Giov. Martinazzi in Mailand. – Am 1. März in Mailand, 75 J. alt, der Senator Giov. Morelli, bekannt als Kunstschriftsteller unter dem Pseudonym Iwan Lermoljeff durch seine sämmtlich in Dt. Sprache abgefassten u. in Dtld. erschienenen Schriften: sein berühmtestes Buch „Die Werke Ital. Meister in d. Galerien von München, Dresden u. Berlin“ (1880), womit er der krit. Kunst-G. ganz neue Wege wies, ferner „Die Galerien Borghese u. Doria Pamfili in Rom“ (1890) u. „Die Galerien zu München u. Dresden“ (1891). – Am 17. Mai 1890 in Rom, 48 J. alt, Prof. Cam. Re, Herausgeber der „Statuti di Roma“ u. Autor einer Studie über die „Regioni di Roma nel m.-evo“. – Am 2. Aug. in Mailand Al. Riccardi, Localhistoriker, speciell für Lodi u. Umgebung. – Am 14. Febr. in Turin, 67 J. alt, G. Roberti, bekannt durch seine Forschungen auf d. Gebiet der Ital. Musik-G., darunter „La musica ital. antica a Lipsia“. – Am 22. Febr. in Perugia Prof. Ad. Rossi im 70. J., Verf. von Arbeiten zur Kunst-G. von Foligno u. Perugia.

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Slavische Länder. Aug. Dozon, Südslavischer Folklorist, Sammler Serb. u. Albanes. Volkspoesien, Uebersetzer Bulgar. Lieder ins Französische. – Am 27. Febr. in Lemberg, 53 J. alt, Dr. F. X. Liske, Prof. d. G. an d. Universität, Autor von „Studien zur G. d. 16. Jh.“ u. eines Werkes über Ausländer in Polen [beide Poln. 1867 u. 76], Editor der Grod- u. Landgerichtsacten a. d. Zeit der Republik und Hrsgeber des Kwartalnik historyczny, in Dtld. besonders bekannt als langjähr. Mitarbeiter der Hist. Z. – Etwa Anfang April in Petersburg der archäolog. u. kunsthistor. Schriftsteuer Peter Nikolaj. Petrow, hervorragendes Mitglied d. Petersb. hist. Gesellschaft. – Am 19. März (n. St.) in Petersburg der Gelehrte u. Staatsmann P. G. Redkin, Prof. an der Moskauer u. später an der Petersburger Univ., 83 J. alt; er gab seine „Vorlesgn. a. d. G. d. Rechtsphilosophie“ in 6 Bänden heraus (1889–91).

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Preisausschreiben und Stipendien. Deutschland. Die philos. Facultät in Göttingen verlangt als neue „Beneke’sche philosoph. Preisaufgabe“ eine „G. der Dt. kaiserlichen Kanzleisprache bis auf Maximilian“. Einlieferungstermin ist der 31. Aug. 1893; der 1. Preis beträgt 1700, der zweite 680 M. (Näheres s. CBl 670–72.)

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[490] Die phil.-hist. Classe der Berliner Akademie hat bewilligt: 3000 M.dem Prof. H. Finke in Münster zur Sammlung von Urkk. z. G. d. Kostnitzer Concils in England, Spanien, Italien u. s. w., ferner 1850 M. dem Prof. E. Hübner in Berlin für seine Monumenta linguae Ibericae.

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Belgien. Der König verlieh auf Vorschlag der dafür eingesetzten Preisgerichte den grand prix für allg. Geschichte dem Prof. G. Kurth an der Univ. Lüttich für sein Werk „Les origines de la civilisation moderne“, den grand prix in Belgischer Geschichte den Herausgebern der Bibliotheca Belgica (s. Bibl. ’89, 1394 u. Bd. IV, 383), F. van der Haeghen, J. Arnold u. R. van den Berghe; diese beiden Preise werden nur alle fünf Jahre vertheilt und betragen je 25 000 fr. – Zu den bereits gemeldeten, 1892 fälligen Preisaufgaben der Belg. Akademie (s. Nr. 75) kommt noch die folgende: Studie über die staatlichen und privaten Beziehungen zwischen den Römern und den Juden bis zur Eroberung Jerusalems durch Titus (Preis: 2750 fr.).

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Antiquarische Kataloge.
Nach Mittheilungen von W. Koch in Königsberg.

Schweizer. Antiquariat. Zürich, Kat. 152: Helvetia.

J. Baer, Frankfurt a. M. Kat 276: G. u. Lit. v. Spanien u. Portugal. 1166 Nrr. – Anzeiger 411: Miscell. (fast ausschliessl. Gesch.) 585 Nrr. – 412: Gesch. 600 Nrr.

J. L. Beyers, Utrecht. Kat. 132: Gesch. u. Geographie von Europa; Heraldik, Genealogie u. Numismatik. 774 Nrr. – 133: Aussereuropäische Gesch. u. Geographie. 746 Nrr.

C. Clausen, Turin. Cat. 88: Storia d’Italia. 2651 Nrr.

J. Deibler, Wien. Antiq. Verkehr, Anhang 1: G. u. Hilfswiss. 1970 Nrr.

Dorbon, Paris. Cat. 92: Livres d’occasion (meist Gesch.). 859 Nrr.

F. Edelbeck, Münster. Kat 43: Gesch. etc. 420 Nrr.

L. Gougy, Paris. Cat. 11: Livres d’occasion (meist Gesch.). 676 Nrr.

R. Hachfeld, Potsdam. Kat 80: Gesch., Geogr. 197 Nrr.

J. Hess, Ellwangen. Kat. 32: Gesch., Geogr. etc. v. Oesterr.-Ungarn. 806 Nrr.

K. W. Hiersemann, Leipzig. Kat. 76: Trachten. 868 Nrr.

W. Jacobsohn, Breslau. Kat. 103: Vermischtes (22 p. Geogr. u. Gesch.).

S. Kende, Wien. Kat. 5 u. 6: Bibl. d. Gf. Daun u. d. Gf. Sylva-Tarouca. 476 u. 628 Nrr.

Kubasta & Voigt, Wien. Anzeiger 47: Gesch. 53 p.

K. F. Köhler, Leipzig. Kat 503: Auswahl, darunter 1293 Nrr. Gesch.

G. Lau, München. Kat. 13: Portraits. 437 Nrr.

M. Lempertz, Bonn. Kat. 180: Gesch. 4437 Nrr.

R. Levi, Stuttgart. Kat 67: Württembergica. 1321 Nrr.

P. Neubner, Köln. Kat. 30: Dt. Gesch. u. Landeskde. 1126 Nrr. – 31: Dt G. bis z. Untergang d. Merowinger. 651 Nrr.

Nicolai, Berlin. Angebote für Bücherfreunde, Nr. 34: Geschichte u. Geogr. 751 Nrr.

R. L. Prager, Berlin. Kat. 120: Rechts- u. Staatswiss., Gesch. 1254 Nrr.

F. Rohracher, Lienz. Kat 26: Wissenschaftl. Zeitschriften u. Bibl.-Werke. 330 Nrr.

L. Rosenthal, München. Kat zur Bücherauction v. 21–25. Juli. 1369 Nrr.

R. Siebert, Berlin. Kat. 205: Seltenheiten; wissenschaftl. Zeitschrr. 2146 Nrr.

M. Spirgatis, Leipzig. Kat. 1: Vermischtes, z. Th. Gesch. 824 Nrr.

P. Vergani, Milano. Kat. 68: Versch., worunter Diplomatik, Bibliographie. 1015 Nrr.

K. Th. Völcker, Frankfurt a. M. Kat. 178 u. 179: G. d. Europ. Staaten. 4478 Nrr. – 180: Kunst-G. 1922 Nrr.

Volckmann & Jerosch, Rostock. Kat 6: Mecklenburgica. 420 Nrr.

W. Weber, Berlin. Kat 165: Gesch. (Bibll. v. Weizsäcker u. M. Duncker). 135 p.

A. Würzner, Leipzig. Kat 124: Gesch., Geogr. etc. 16 p.

v. Zahn & Jänsch, Dresden. Kat. 34: Versch., meist Gesch. 620 Nrr.



Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Forschritte
  2. Vorlage: gegeprüften
  3. Vorlage: äussert
  4. Vorlage: øldkyndighed
  5. Vorlage: Irland
  6. Vorlage: 1th
  7. Vorlage: conservation
  8. Vorlage: governement
  9. Vorlage: Duchèsne
  10. Vorlage: Asburnham
  11. Vorlage: decrecho
  12. Vorlage: Reccaredo
  13. Vorlage: In den vorstehenden Absätzen über spanische Literatur fehlen an vielen Stellen Akute. Diese wurden in der Transkription ergänzt.
  14. Vorlage: irmâo d’el rei D. Joâo IV.