Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft
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8. Ueber elektrodynamische Wellen im Luftraume.


höchsten Punkte und wächst wieder auf ihren Anfangswerth, wenn wir nach kommen. Aehnlich in D. In C hingegen bleiben bei der Drehung die Funken unverändert bestehen, sie sind eher etwas stärker im höchsten und im tiefsten Punkte, als in den bisher von uns betrachteten. Uebrigens fällt dem Beobachter auch der Umstand auf, dass die Umkehr des Vorzeichens in C bei einer viel kleineren Verschiebung erfolgt, als in B und D, sodass auch in dieser Hinsicht ein Gegensatz der Umkehr in C und derjenigen in B und D hervortritt.

     Noch auf eine andere sehr directe Weise können wir das Bild, welches wir von der elektrischen Welle entworfen haben, bestätigen. Stellen wir nämlich jetzt die Ebene unseres Kreises anstatt in die Schwingungsebene in die Wellenebene ein, so ist die elektrische Kraft in allen Theilen des Kreises gleich stark, und bei gleicher Lage der Funken wird die Intensität derselben einfach dieser elektrischen Kraft proportional sein. Die Funken sind nun, wie zu erwarten, in allen Entfernungen Null im höchsten und im tiefsten Punkte des Kreises, im Maximum in den Punkten, welche in einer Horizontalebene mit dem Einfallsloth liegen. In eine der letzteren Lagen bringen wir also die Funkenstrecke und entfernen uns langsam von der Wand. Wir bemerken: Unmittelbar an der leitenden Metallfläche sind keine Funken vorhanden, doch treten schon in sehr kleinem Abstand solche auf; dieselben wachsen schnell und erreichen in B relativ beträchtliche Stärke, um dann wieder abzunehmen. In C sind sie wieder äusserst schwach, wachsen aber wieder bei weiterem Vorschreiten. Ein nochmaliges Abnehmen findet allerdings nicht statt, sondern wegen der wachsenden Annäherung an die primäre Schwingung wachsen auch die Funken dauernd weiter. Würden wir in dem Intervall A D die Stärke der Funken durch eine Curve veranschaulichen, die wir mit positivem und negativem Vorzeichen auftrügen, so würden wir angenähert unmittelbar die gezeichnete Curve erhalten. Vielleicht wären wir daher auch besser von diesem Versuch ausgegangen. Allein in Wirklichkeit ist er nicht so auffallend, wie der erstbeschriebene, und ausserdem erscheint der periodische Wechsel eines Vorzeichens als ein deutlicherer Beweis einer Wellenbewegung als ein periodisches An- und Abschwellen.

     Wir sind nunmehr ganz sicher, in A und C Knotenpunkte,