Einfrieren von Gasleitungen

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Titel: Einfrieren von Gasleitungen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 4, S. 20 a
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[20 a] Einfrieren von Gasleitungen. Starker Frost ist bekanntlich ein unangenehmer Feind der Gasbeleuchtung, indem er das Einfrieren freigelegener Leitungen bewirkt. Untersucht man ein zugefrorenes Gasrohr, so findet man, daß in seinem Innern sich reifartige Gebilde angesetzt haben. Man hat früher gemeint, daß der im Leuchtgase vorhandene Wasserdampf zu Eis werde und die Röhren verstopfe, und suchte auf verschiedene Art das Gas vom Wasserdampf zu befreien. Das half aber nicht; bei starken Frösten erschienen die reifartigen Gebilde dennoch in den Röhren, und die Untersuchung ergab, daß sie aus einem der Bestandteile des Leuchtgases, aus Benzol sich bilden. Im vorigen Winter ist es nun Dr. Bueb von der Dessauer Gasgesellschaft gelungen, ein Mittel zu finden, welches diesen Uebelstand beseitigt. Es besteht darin, daß man dem Leuchtgase während der Frostzeit verdampften Spiritus zuführt. Der Spiritus wirkt dabei derart, daß das Benzol durch starken Frost nur verflüssigt, aber nicht mehr in den festen Zustand übergeführt wird. Die Flüssigkeit fließt nun in den Rohrleitungen nach abwärts und sammelt sich in den Kondenstöpfen, so daß ein Einfrieren der Leitung nicht mehr erfolgen kann. Während der starken Frostperioden des vergangenen Winters wurde das Mittel in Dessau versucht und bewährte sich vorzüglich. Damit ist ein beachtenswerter Fortschritt in der Gasbeleuchtung erzielt worden.