Ein Besuch in der neuen Gefangenanstalt zu Breslau

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Titel: Ein Besuch in der neuen Gefangenanstalt zu Breslau
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aus: Die Gartenlaube, Heft 11/12, S. 149–152; 157–158
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Erscheinungsdatum: 1855
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Ein Besuch in der neuen Gefangenanstalt zu Breslau.

Vor wenigen Tagen schrieben die preußischen Zeitungen: „Der Geheime Ober-Regierungsrath Jacobi hat seine Entlassung aus dem Staatsdienste nachgesucht.“ Das Auge von vielen tausend Lesern schlüpfte gleichgültig über diesen Passus fort und Mancher sagte sich wohl zum Troste: Einen mehr oder weniger. Auch wir waren nicht ganz ohne diese Beruhigung, und doch! – es drängte sich uns eine Reihe von Erinnerungen auf, die sich an die funfzigjährige Wirksamkeit dieses Mannes anknüpfen. Jacobi ist der unermüdliche Reformator des Gefängnißwesens in Preußen gewesen; er hat auf einem Felde viel geschaffen, wo Alles zu schaffen war, er hat den Geist der Humanität in die düsterste Zelle eingeführt.

Sonst und Jetzt – sie stehen sich wie Nacht und Tag gegenüber. In der Ferne liegen die Zeiten, wo das Genie eines Dambach jene Zinkkasten vor den Fenstern erfand, die den armen Gefangenen kaum eine Hand breit Himmelsbläue übrig ließen; auch jene fingerdicken mattgeschliffenen Scheiben sind nicht mehr, die dem Auge nur ein trostloses, entnervendes Dämmerlicht zuführten, über welche die Bilder der nächstliegenden Außenwelt nur wie fahle, graue Spalten der camera obscura huschten; bald wird man nicht mehr daran glauben wollen, daß das Laster einst in miserable, stumpfige, stinkende, schmutzige Zellen zusammen gepfercht war, wo eine gemeinsame Prostitution der Seelen sich in den ekelhaftesten Ausbrüchen der Rohheit Luft machte. Es ist das Alles anders geworden, Licht, Luft, Reinlichkeit und Ordnung sind die Cardinalpunkte des modernen Gefängnißwesens. Es ist in der materiellen Lage der Gefangenen durchweg eine Verbesserung eingetreten; wie weit auch über diese Aeußerlichkeit hinaus die humane Sorge des Staates sich erstreckt, was er mit der Behandlung des Gefangenen bezweckt, und was er erreicht, das sind Fragen, an denen sich das Hirn manches Weltweisen erschöpft hat.

Es war an einem schönen Sommertage des vorigen Jahres; ich wollte die türkische und alle anderen brennenden Fragen der Welt vergessen, und vertraute mich wohlgemuth dem geschäftigen Boten der Zukunft, dem Dampf und seiner schnaubenden, pfeilgeschwinden Masse an. Mein Sinn stand diesmal nach Rübezahl’s Märchenwelt, nach dem Riesengebirge, nach seinen schneeigen Gipfeln [150] und lieblichen Thälern, und rasch flog das Flachland vor des ehemaligen heiligen, römischen Reiches Streusandbüchse an meinen durstigen Blicken vorüber. Endlich lag Schlesien vor mir – zwar nur ein Schattenbild jener blühenden Provinz, die Friedrich als ein kostbares Kleinod in’s Diadem der Hohenzollern reihte, und doch schön in dem üppigen Glanze des Sommers, denkwürdig durch Wahlstätten, auf denen das Geschick manches Jahrhunderts ausgekämpft wurde, von Strömen durchschnitten, von Bergen umkränzt, lebendig und rührig in dem modernen Geiste der Industrie, traulich in der poetischen Stille der Natur, die nur von dem Rauschen der Tanne und dem Sturz des Gießbachs unterbrochen wird. Nur wenige Meilen noch, und ich sollte die Berge betreten; nur wenige Stunden Aufenhalts noch in der zweiten Haupt- und Residenzstadt Preußens. Breslau war nie mein Lieblingsort gewesen, und ich schlenderte fast widerwillig, nur des Zeitvertreibes halber vom Bahnhofe aus der Stadt zu; allenfalls knüpfte sich mein Ideengang an die beiden schmackhaften Extreme, ein Glas guten, alten Ungarnweines und eine Portion trefflichen, russischen Caviars, der eines Racenkampfes würdiger wäre, als die diplomatischen Schachzüge zwischen Nesselrode und cher Aberdeen. Doch mein Herz sehnte sich, einmal für kurze Zeit der Menschengesellschaft Valet zu sagen, Luft und Licht zu empfangen wie der vegetirende Baum, sich zu recken wie die schlummernden Riesen des Gebirges und wie die spritzende Woge des Bergquelles in lauter Lust und Uebermuth zu schäumen. Schon also stand ich an der Schwelle, die mich aus einer halbverlebten Gesellschaft in die Frische des Naturlebens führen sollte – da bannte mich ein hohes, steinernes Fragezeichen, was weiß ich’s – ein Palast der Gerechtigkeit oder des Elends – genug, mein Fuß sträubte sich vorüber zu gehen an den Mysterien unseres Geschlechtes, und mein Dämon zwang mich, von der Gesellschaft, der ich eine kurze Frist des Vergessens abstehlen wollte, das düstere Nachtstück in Augenschein zu nehmen.

Nur wenige hundert Schritte von dem niederschlesisch-märkischen Bahnhofe liegen zwei Casernen. Die eine, allen denen bekannt, die Breslau vor Jahren einmal besuchten, dient einem Cavallerieregiment; die andere ist kürzlich erbaut, groß und räumig genug, um mehr als tausend Menschen zu umfassen, die in einem schweigsamen, traurigen Exercitium wehr- und waffenlos unter den strengen Fahnen der beleidigten Gerechtigkeit dienen. Heiter genug ist der Ton des colossalen Gebäudes, das einen Raum von beinahe sieben Morgen drückt, das Stadtgericht mit seinen Thürmen, in denen der Schuldgefangene schmachtet, bildet eine imposante Front gegen die Straßen hin, die sich vor seinem Portale kreuzen. Dahinter liegt die Halle des Elends in einem hohen steinernen Achteck, von dem vier gekreuzte Flügel auslaufen, um nach den vier Weltgegenden die Seufzer des Unglücklichen zu verbreiten. Es war mir unmöglich, an den geheimnißvollen Mauern vorüber zu gehen: in den Schriftzügen der zerklüfteten Felsen wollte ich lesen; hier haftete mein Auge an einer finstern, schauerlichen Kluft der menschlichen Gesellschaft.

Es war Abend, als mir der Eintritt gestattet wurde. Die letzten Sonnenstrahlen spielten um die hohen, luftigen Fenster des westlichen Flügels und ein ausreichendes Tageslicht strömte noch durch die Rotunda der mächtigen Kuppel, die sich über der Centralhalle des Gebäudes wölbt. Lautlose Stille herrschte überall; nur mein eigener Schritt dröhnte auf dem marmornen Fußboden des untern Raumes; ich war nicht gewöhnt an den kaum hörbaren Gang des Aufsehers, der unbemerkt sein wachsames Auge in jede Zelle richten kann. Ich war in eine Art von Erdgeschoß getreten, das mit erfinderischer Oekonomie ausgebaut war; auch der kleinste Winkel war benutzt. Den Corridor entlang führte der Weg mich in die räumige Centrale, und jetzt erst gewann ich einen Blick in die Großartigkeit und Eleganz des Baues. Eine achteckige Halle erhebt sich durch vier Stockwerke und schließt mit Kuppel und Rotunda. In der Mitte des marmorgetäfelten Fußbodens arbeitet eine Dampfpumpe – aber auch ihre Bewegung ist lautlos und schweigsam, wie Alles umher. Von Stock zu Stock laufen eiserne Gallerien und Treppen in die Runde; vom ersten Stock übersieht man die von der Halle auslaufenden Flügel, wenigstens drei davon – denn der vierte, in welchem[WS 1] sich nur Weiber befinden, ist mit einer Mauer gegen die Halle abgeschlossen. Auch die Flügel sind vom ersten Stock bis zur Dachwölbung licht; an den einzelnen Geschossen winden sich Treppen zu schwebenden Gallerien empor. So ist auch der gegen die Halle abgeschlossene, für die Weiber bestimmte Flügel eingerichtet. Nur im Norden, wo Bureaus und Geschäftszimmer, dann weiter oben Lazarethe und Zellen liegen, ist der Flügel geschoßweise überdacht.

Nicht lange sollte ich auf ein Lebenszeichen der Bewohner dieser Anstalt warten. Die Glocke rief – und in Zügen marschirten die Gefangenen von den Flügeln her nach den Gallerien der Halle. Nur die Weiber fehlten und die Untersuchungsgefangenen. Vor mir schaarten sich in einem Halbkreise, der gegen Norden offen blieb, sectionsweise unter Führung ihrer Aufseher, und nach Stockwerken gesondert, hier die Gefängnißsträflinge in grauen Zwillichjacken und Beinkleidern, dort aber die Züchtlinge in Braun gekleidet. Der Director, die Inspectoren der Anstalt traten vor den Eingang des nördlichen Flügels, ein Gefangener sprach das Abendgebet und dann scholl aus vielen hundert Kehlen ein Choral, der mir wie ein Grabesgesang in’s Herz dröhnte. Ich habe die Gefangenen in emsiger Thätigkeit arbeiten sehen, und es lag nichts Erschütterndes in dem feierlichen Ernst der Situation, als ich aber von ihrem Sängerchor, das leidlich eingeübt war, Lieder vortragen hörte, bebte das innerste Mark meiner Seele. Liegt es darin, daß der Gesang an das menschliche Gefühl erinnert, daß in der Weichheit des Tenors und in der Tiefe der Baßstimme immer doch ein Menschenherz zittert, auf das eine Last des Elends gewälzt ist? Zu mir sprach aus den Klängen eine unnennbare Trauer, und es waren ja der Sänger, der Elenden so viele!

Der letzte Klang verhallte, der letzte Sonnenblick verglühte. Wie schön war nicht der Abend draußen nach der Schwüle des Sommertages! Wie lustig wogte auf Straßen und Promenaden, in Gärten und auf öffentlichen Plätzen ein heiteres Völkchen durcheinander. Wie gleichgültig gingen sie an diesem kummervollen Hause vorüber! Auf das Commandowort machten seine Bewohner Kehrt; Jeder suchte schweigend seine einsame Zelle und in wenigen Minuten lag vor jeder Thür ein aufgerolltes Bündel; es war die Bekleidung und das Fußwerk des Gefangenen, der hinter Schloß und Riegel den Schlaf in seiner Hängematte suchte.

Auch in dem Weiberflügel war Abendgebet und Gesang; sie standen vor den Zellen und auf den Gallerien; auch hier fehlten die Untersuchungsgefangenen; nur Sträflinge und Züchtlinge standen in grauer und brauner Kleidung umher. Wieder dieselbe militärische Ordnung; ein Wink der Aufseherinnen, die schwarze Kleidung und blaue Bänder um die weißen Halskragen trugen, leitete jede Bewegung der Gefangenen. Um wie viel trauriger war dieser Anblick noch! Nie kann der Mann so tief sinken als das Weib! Das Gesicht des Verbrechers trägt immer noch ein bestimmtes, festes Gepräge; der Typus dieser Weiber war meist eine halt- und charakterlose Verworfenheit, körperliche und geistige Verwahrlosung, stupide Frechheit und die tief eingeschnittene Charakteristik des äußersten Elends. Sollte man es glauben, daß milde Behandlung und Ordnung in diesem Flügel unverträglich sind?! Mit Beschämung muß ich niederschreiben, man ging damit um, die Prügelstrafe für die Weiber einzuführen, und dieser Gedanke ist – horribile dictu – in einer milden, weichen Seele entstanden. Verzweifelnd möchte man ausrufen: „gibt es wirklich keine Herrschaft der Vernunft mehr über diese entarteten Geschöpfe? Muß der brutale Schrecken regieren, der körperliche Schmerz, die unauslöschliche Demüthigung, die Profanation des letzten, edlen Fünkchens im Menschen?“ Doch nein, es liegt ein innerer Widerspruch in unserm Strafsystem; es handelt sich nicht um Erziehung zur Freiheit, sondern um Ordnung unter den Zwang, und hier, wo die Ordnung das absolute Prinzip bilden muß, mögen auch Charaktere gebrochen werden! Vielleicht ist an dem Weibe, das in dem häßlichen Geifer der Leidenschaft keiner Stimme Gehör gibt, keine Schaam mehr kennt, keine Ordnung respektirt, nichts mehr zu verderben; aber die sittliche Genossenschaft, die der Staat repräsentirt, schwächt ihre eigene Würde, wenn sie an der Stelle der Vernunft das Regiment des körperlichen Schmerzes proclamirt und die Entehrung unter ihre Erziehungsmittel rechnet.

Nahezu zwei Jahre bestand damals die Anstalt; ihr eigenthümlicher Charakter ist auf die Art ihrer Entstehung zurückzuführen. In einem ehemaligen Minoritenkloster, dem es an Raum, Luft und Licht mangelte, waren die Gefangenen in Breslau untergebracht. Es war dies das alte Inquisitorium, wenn ich nicht irre, unter Verwaltung des Magistrats, unter Aufsicht des Stadtgerichts. Die Räume waren überfüllt, bei dem Mangel an ausreichender [151] Bewegung und bei der vegetabilischen Kost hatte sich der gefürchtete Gast der Gefängnisse, der Skorbut, eingestellt und Hunderte ergriffen. Das Bedürfniß eines neuen Gebäudes war unabweislich; es wurde in großem Maßstabe gebaut, nach und nach durch Verwendung der innern Räumlichkeiten erweitert und unter die Leitung des Ministeriums des Innern gestellt. So dient es gleichzeitig zur Unterbringung von Untersuchungsgefangenen, Gefängnißstrafe Verbüßenden, Züchtlingen und Corrigenden, und hat in dem alten Minoritenkloster, dessen Räume sauber und luftig umgebaut sind, eine Filialanstalt, die dauernd nur mit 500 männlichen Züchtlingen belegt ist. Die beiden unter der Direktion vereinigten Anstalten zählten im Sommer über 1600 Köpfe!

Werfen wir einen Blick in das tägliche Leben und Treiben der Anstalt. Wenn die Luft der Freiheit durch die weiten, palastartigen Räume wehte, wenn der Proletarier seine Höhle mit diesen Zellen, die Unsauberkeit in seiner äußern Umgebung mit dieser minutiösen Ordnung und Reinlichkeit vertauschen könnte, wenn in den Werkstätten ein fröhliches Geplauder mit der Emsigkeit des Schaffens Stich hielte, dann wäre die Vorfrage des großen, socialen Schiboleths gelöst und die Paragraphen des Strafrechts blieben nur die Chimären einer bösen Vergangenheit. Aber die Menschengesellschaft bewegt sich hier in einem ewigen Cirkelschluß. Sie erkennt ein sociales Bedürfniß erst bei dem Verbrecher an, nachdem es die Ursache seines Verbrechens geworden ist, sie umgeht die große, sociale Frage, um eine Lösung außerhalb der Gesellschaft zu suchen. Es ist in hohem Grade erfreulich, wenn dem Elende wenigstens in der äußeren Pflege ein erträgliches Loos bereitet wird; die Eleganz und Sauberkeit in der Bauart des Hauses, in der Einrichtung der Zellen macht einen sichtlich guten Eindruck auf die Gefangenen und der Abstich ist bemerkbar, wenn man die weit stumpferen Gesichtszüge der Bewohner der alten Anstalt betrachtet, welche zwar reinlich und luftig ist, aber weit hinter dem äußern Habitus dieses Hauses zurückbleibt. Und doch ist es nicht anders, als wenn man einen kranken Baum aus seinem verkümmerten Erdreich in einen eleganten Topf versetzt, ihn in ein wohl eingerichtetes Treibhaus bringt, eine bestimmte Zeit dort bewahrt, um ihn eben so krank, wo nicht elender in dasselbe verdorbene Terrain zu bringen. Wer sollte nicht mit inniger Befriedigung schauen, wenn die humane Absicht die Zelle des Elenden zu schmücken sucht! Wer wollte nicht trauern, daß auch diese Behandlung nichts ist, als eine grausame Spielerei! Den Menschen, das Kind der Umstände, wollen wir bessern und der erste Artikel unseres socialen Glaubensbekenntnisses ist Achselzucken; die Zustände sind unverbesserlich.

Die neue Gefangenanstalt zu Breslau.

Dank sei dem Himmel, die Isolirzellen Pensylvaniens verschwinden allmälig von deutschem Boden! Was dem nüchternen Calcül eines transatlantischen Kopfes wie ein lehrreiches Exempel imponiren mag, vereis’t den wärmeren Hauch des deutschen Gemüthes zum Tode des Wahnsinns oder der Erstarrung. Abstumpfen und verthieren, heißt nicht erziehen! Wir sind uns nicht klar, ob humane oder ökonomische Bedenken dieser methodischen Grausamkeit den Rest gegeben haben, ehe sie noch die Prüfungszeit überstanden hat. Beide Bedenken aber haben eine tiefe, ethische Seite, und der Schaden, der dem Staate durch eine unergiebige Beschäftigung in den Isolirzellen erwächst, verschwindet vor der Gefährlichkeit des Experimentes, einen Menschen Jahre lang mit einer Beschäftigung zu quälen, die ihn durch die Pforte des Widerwillens und der Noth bald wieder aus der Freiheit in dieselbe Zelle führen müßte.

Wer schaudert nicht bei dem Gedanken, lebendig begraben zu werden, und doch ist diese Qual auf Tage zu berechnen. Man sollte nicht sagen dürfen, daß der Hungertod barmherziger sei, als der Mensch, der in seinem Besserungsfanatismus die qualvollen Augenblicke eines langsam Absterbenden durch Speise und Trank verlängert, um dem Herzen mit ewigen Nadelstichen zu entziehen, was man ihm in dem kargsten Maße gegeben hat. Es ist keine Erziehung zur Arbeit, dieser einzigen und ersten sozialen Bürgschaft, wenn man dem Elenden eine Hand voll Federn zum Reißen, oder Kuhhaare zum Krempeln giebt, es ist keine Erziehung zur Sittlichkeit, wenn man ihn von jeder Gemeinsamkeit abschneidet, den Klang der Sprache ihn entzieht, ihn von dem Anblick eines Menschenantlitzes entwöhnt; es ist keine Erziehung zur Freiheit, wenn man Leib und Seele in das furchtbare, eiserne Joch des Zwanges steckt, unter dem der eine schwielig werden und auch die andere verhärten muß. Wohl sprach der Weise des Alterthums richtig: ein Mensch, der die Gesellschaft entbehren kann, müßte ein Gott oder ein Thier sein! Was glaubt Ihr Anhänger des pensylvanischen Systems zu erziehen?! Doch mich gelüstet es nicht, Eure verlegene Antwort zu hören. –

Die Zellen sind leer; die Tagesarbeit hat begonnen. Die Hängematte ist von den Wänden abgenestelt und liegt sauber zusammengerollt an ihrer bestimmten Stelle. Auf dem geölten [152] Fußboden ist kein Stäubchen, an den Wänden kein Fleck zu entdecken, das Geschirr auf dem Sims strahlt spiegelblank, in der Tischlade liegt ein sauberes Beutelchen mit dem Putzzeuge, Tisch und Stuhl sind weiß wie Schnee, die Fenster blitzen im hellen Tageslicht, der Bewohner der Zelle kann sich Luft nach Belieben zuströmen lassen, aber Licht und Luft empfängt er durch das Kreuz der eisernen Spangen, und so sieht er das Himmelsblau in dem engen düstern Rahmen seines Elends. Hier erwartet er den Morgen, hier sieht er die Sonne untergehen. Ach! sie muß wohl oft ihren Bogen über dem Horizont beschreiben, ehe sie ihm den Tag der Freiheit verkündet, sei es, daß sie seinen letzten Seufzer nicht erhört hat, und mit ruhigem Lichte auf die geschlossenen, starren Augenlider scheint. Schweigend macht sich hier in dieser lastenden Stille wohl manche Seele auf die Wanderung; kein Auge hängt an dem letzten Zittern der Lippe, kein Auge der Liebe prägt sich die bleiernen Züge des Elends ein. Der gefangene Schreiner in der Werkstatt fügt ein dürftiges Gehäuse zusammen; was weiß er, wen es aufnehmen soll? Und wenn es ein Vater oder ein Kind, wenn es ein Bruder oder eine Schwester wäre, die Zungen sind gefesselt, das Auge darf nicht rechts, nicht links dem verführerischen Licht folgen, es sind Alle Ziffern und Buchstaben, Littera A, B, C, D, und als Taufnamen das Einmaleins in arabischen und römischen Ziffern.

Der Gefangene hat seine Zelle geordnet, seine Morgensuppe und Ration Brot verzehrt, das Geschirr wieder gesäubert und verläßt auf die Minute seine Zelle, um sich nach dem Arbeitsraum zu begeben. Hat er keine Profession erlernt, die in der Anstalt betrieben wird, so muß er dort anfangen, oder spinnen und spulen. Da sind Werkstätten für Tischler und Drechsler, für Schuhmacher und Schneider, da wird Leinewand, Kattun, Baumwolle, Zwillich oder Roßhaar gewebt, da werden Rouleaux gemalt und besonders viel Posamentirarbeiten gefertigt. In der alten Anstalt ist eine nicht unbedeutende Cigarrenfabrik, ein lithographisches Atelier, eine Druckerei und Buchbinderei; am Meisten aber sausen die Webstühle dort oder schnurren die Spulräder. Die Weiber nähen, stricken, spinnen; in der Küche fungiren Köche, andere häusliche Arbeiten werden im Erdgeschoß des Weiberflügels besorgt. In den Bureaux arbeiten Gefangene, andere wieder versehen den Dienst als Calefactoren.

Zur Mittagszeit und in der Vesperstunde wird wieder gespeist; die Suppe ist neben dem Brot die einzige Kost. Nur vier Mal im Jahre wird Fleisch gereicht. Untersuchungsgefangene und Gefängnißstrafe Verbüßende jedoch dürfen sich selbst verpflegen. Des Abends wird keine Nahrung verabreicht. Mit dem Schlage der unerbittlichen Glocke muß er zeitig sein Lager aufsuchen.

Welche Geschäftigkeit, welche Ordnung in dieser Rührigkeit! Kein Wort stiehlt dem Arbeitstage eine Secunde ab. Der Gefangene muß schweigend sein Pensum leisten; nur was er mehr schafft, ist der Antheil für seine Rechnung; er erhält aus seinen Ersparnissen, wenn er sich gut führt, kleine Genüsse, etwa Schnupftaback und dergleichen. Das Pensum gehört der Anstalt, die es so gut als möglich zu verwerthen sucht. Einzelne Arbeitszweige sind Fabrikanten in Entreprise gegeben, andere werden auf Bestellung, noch andere rein für die Anstalt betrieben. Wer sein Pensum nicht leistet, verliert die warme Kost; wer sich wiederholte Trägheit zu Schulden kommen läßt, wird in ein Disciplinargefängniß oder eine dunkle Zelle bei gewöhnlicher Kost oder bei Wasser und Brot eingesperrt; wer sich als unverbesserlich faul erweist, verfällt dann zuletzt wohl der körperlichen Züchtigung, die aber in diesem Falle schwerlich die geringste Wirkung haben dürfte. Mag sie als Schreckmittel dienen, um den Gefangenen von einer widerspenstigen Durchbrechung der Hausordnung abzuhalten; aber ein Reiz zur Arbeit ist sie nicht, es sei denn, der Wärter ginge wie im Bagno mit geschwungener Peitsche hinter dem Gefangenen.

[157] Den furchtbarsten Eindruck macht das absolute Schweigen in der Anstalt. Die Gefangenen schlafen nicht alle in Isolirzellen; so haben die Gefängnißstrafe Verbüßenden meistens Doppelzellen, in denen mehrere zusammen Quartier finden; so sind auch in den Stationen für die Züchtlinge einzelne Zellen für mehrere Personen, ja in der alten Anstalt liegen sie in Schlafsälen zu Hunderten. Aber auch hier ist das Schweigen Gebot, hier wie auf der Promenade im Hofe, zu der sie in Reihen von den Aufsehern geführt werden. Wenn die Straftheorien vor der menschlichen Vernunft sämmtlich unhaltbar erscheinen, wenn die Nothwehr der letzte Nothbehelf für ihre Erklärung ist, dann mag sich die Gesellschaft das Recht anmaßen, das Individuum gewaltsam erziehen zu wollen – wir müssen es entschuldigen. Es ist aber nicht abzusehen, wie gerade die Unterdrückung des Gefühls in dem Verbot jeder Mittheilung, wie diese Vereinsamung des Herzens einen versittlichenden Eindruck machen kann. Sind denn diese Menschen alle gleich schlecht? Verdient nicht derjenige, der in der Raserei, der Leidenschaft eine böse That beging, eine andere Behandlung, als der ergraute Züchtling, der in der Gewohnheit des Lasters sündigt und seinen Wohnsitz wechselnd nur in den Spelunken des Verbrechens und in den Mauern der Buße aufschlägt. Muß der erste Schritt auf der Bahn des Verbrechens eben dahin führen, wo die Laufbahn des Unverbesserlichen endet? Bereut nicht der Eine, wo der Andere höhnt? Warum, wenn man die Ansteckung des Lasters vermeiden zu müssen glaubt, warum classifizirt man nicht lieber, statt diese mannigfaltigen, so eigenthümlichen, halb verkrüppelten, knorrigen Gemüther wie die Front eines Regiments durch das Commandowort „Still gestanden!“ zu dressiren? Mag es gut sein, ein Gemüth, auf das man einwirken will, erst zu erschüttern, seinen Trotz zu bändigen, es durch das Gebot zu schweigen in die schreckliche Stille seines eignen Innern zu bannen. Aber, wenn die Stunde der Reue geschlagen hat, wo Mund und Herz immer noch unter unlösbaren Fesseln schmachten, wo die Mittheilung fehlt und der Seufzer an fühllosen Mauern verhallt, führt das Schweigen zu einem finstern, feindseligen Brüten des Herzens und die Stunde der Freiheit naht nicht allmälig wie die Stunde der Versöhnung mit der Gesellschaft, sie wird mit Zähneknirschen erwartet und mit einem Fluch gegen die strafende Menschheit begrüßt. Ach, in diesen Anstalten muß die Feindseligkeit gegen die Gesellschaft wie ein Wurm in dem Herzen geboren werden, der nur mit seinem letzten Schlage endet! Der unbeugsame Zwang, der sich nicht in einer gerechten, psychologischen Abstufung mildert, der keine Hoffnung läßt und kein Vertrauen gestattet, vernichtet das letzte Gleichgewicht der Seelenkräfte. Und wenn in diesen Mauern ein Mann von Beruf wirkt, wenn er persönliches Vertrauen erwirbt, die Instruktion ist das schneidende Schwert, das die angeknüpften Beziehungen des Gemüthes mit einem Schlage wieder vernichtet.

Fragt den Seelsorger, der jeden Gefangenen beim Eintritt in die Zelle begrüßt und ermahnt, der ihn allsonntäglich mit der Gewalt des einfachen menschlichen Gefühls zu der Göttlichkeit seiner Natur zu erheben sucht, fragt ihn, wenn er nicht die Gnade im Munde, die Lieblosigkeit im Herzen, und die Verblendung im Auge trägt, fragt ihn, was sein Zuspruch fruchtet, wie viele Gemüther er der Tugend erschlossen, wie viele Herzen er der Verfinsterung entrissen hat und er wird mit einem betrübten Achselzucken antworten.

Ich wohnte einem Gottesdienste in der Kapelle bei; sie liegt in einem Thurme, zu dem eine beschwerliche Treppe hinaufführt. Ein schönerer Sonntagsmorgen läßt sich nicht leicht denken; ich mußte während des Gesanges die Augen durch die Chorfenster richten und den Tag vor mir mit den Blicken eines entzückten Kindes anschauen. Es war Alles so schön in der Welt und ich zitterte, in das Menschenantlitz zu sehen, in das die Spuren des Häßlichen so tief eingeschnitten sind. Die Klänge der Orgel hallten so rein, melodisch und weich und mir war es zu Sinne, als ob da unten in der Kapelle ein Traueramt um die Menschheit gehalten wurde, die einige hundert Opfer als Sühne für ihre Verirrungen bot. Aus einer Menschenbrust kamen die Worte des katholischen Priesters, ohne oratorischen Pomp, ohne mystische Phrasen, ohne den drohenden Groll sittlicher Ueberhebung. Aber in ihrer Schmucklosigkeit glühte und strahlte der Schmuck eines milden, warmen Herzens und die sanfte Trauer eines aufrichtigen Gemüthes. Wohl war der Eine oder der Andere, dessen Antlitz bewegt war, hier und da strömte eine Thräne aus dem Auge eines Weibes. Aber die Masse saß starr und gleichgültig, kalt und theilnahmlos da und beobachtete nur das Ceremonielle des Ritus. Und wären sie Alle tief ergriffen gewesen, was hilft es, in einer Sonntagsstunde das Gefühl zu wecken, das in vielen Werkeltagsstunden zum Schweigen erdrückt wird, die Menschenwürde aufzurichten über der im Namen der Disciplin die Peitsche schwebt?! Mancherlei Gedanken bestürmten mich; einer rief dem andern zu: rette sich, wer kann – aus diesem Chaos der Zustände, wo die Macht des Guten unter dem Dämon des Bösen steht und einen zweifelhaften Werth hat.

Von gewisser Seite her ist wiederholt ausgesprochen worden, daß die Beamten eines Gefängnisses dem Dienste einer innern Mission nicht fremd bleiben und in dieser Richtung geschult werden müßten. Von Herzen stimmen wir ein, wenn an die Stelle des militärischen Zwanges der Beruf eines rein und edel gestimmten Gemüthes gesetzt wird, wenn es möglich ist, in den Herzen der Schließer und den Paragraphen der Gefängnißordnung den versöhnenden Geist der wahren Humanität heimisch zu machen. Ist das die innere Mission, so rufen wir ein freudiges „Amen!“

Und dieses Vertrauen wirkt! Lehrreich ist das Experiment gewesen, die Gefangenen im Freien zu beschäftigen. Hunderte haben, wie wir später hören, in jenen schlimmen Catastrophen, die über Schlesien hereinbrachen, hülfreiche Hand geleistet, ohne militärische Escorte, von wenigen Aufsehern bewacht und in einer Scheune bequartirt, ohne daß eine Störung der gewiß mühsam zu handhabenden Ordnung vorgefallen wäre. Weitere Anträge liegen den Kammern bereits vor, dieses System fortzubilden und den jähen Uebergang aus dem erdrückenden Zwange in die Freiheit zu erleichtern. Es läßt sich kein Lob mehr dafür ersinnen.

Der Sonntag gehört dem Gefangenen; er kann ihn mit Nachdenken zubringen, er kann den Vorlesungen zuhören, die begreiflicher Weise nur religiöse Erbauungsschriften berühren. Als Vergünstigung wird ein Besuch der Angehörigen in dem Sprachzimmer unter Aufsicht eines Beamten erlaubt. Welche Scenen mögen da vorkommen! Man kann nur eine schmerzliche Ahnung davon bekommen, wenn man das Gesuch der Angehörigen, eines Kindes, einer Mutter, eines Vaters, eines Weibes oder eines Gatten um eine Unterredung hört. Das Strafregister entscheidet, wenn nicht eine Thräne den Ausschlag über seine Bedenken giebt.

Wir machen einen Besuch in der Schule der Anstalt. Wie wird es gelingen, die jungen Sprößlinge, die auf dem Stamme des Elends und des Verbrechens gewachsen sind, zu biegen und zu ziehen? Wenn man sich das fröhliche Getümmel der Schuljugend in einer Zwischenpause oder nach dem Schlusse der Lectionen vorstellt, die frischen Wangen und die bunte Tracht mit diesen blassen Gesichtern und dieser einförmigen Kleidung vergleicht, dann schleicht eine zwiefache Trauer in die Seele – um die Knaben, die in der Verwahrlosung erzogen wurden, um die Kinder, deren Jugend mit einer so schrecklichen Erfahrung belastet wird. Es sind hübsche Schelme unter den Kindern und gewiß manche Talente; sie erhalten den gewöhnlichen Elementarunterricht, und ihre Fortschritte, besonders im Zeichnen, scheinen bedeutend gewesen zu sein. Wirkliche Zöglinge sind nur die Kinder, die längere Haft zu verbüßen haben; andere hospitiren für die kurze Strafzeit. Auch den Erwachsenen wird an gewissen Tagen Unterricht ertheilt, wenn sie nicht, doch das gehört im preußischen Staate zu den Seltenheiten, lesen und schreiben können. Die Kinder erhalten in der Anstalt natürlich auch den zur Confirmation nöthigen Religionsunterricht.

Den interessantesten Anblick gewährt die sechste Abendstunde. Wir begeben uns nach der Gefängnißexpedition, um die Einlieferung der Gefangenen in Augenschein zu nehmen. Zuweilen werden funfzig eingebracht oder gestellen sich selbst, wenn sie kürzere Gefängnißstrafen zu verbüßen haben. Sind sie gehörig registrirt, [158] so werden sie gebadet, die Kleider werden in einer erhitzten Walze gedörrt und der Gefangene dem Arzt vorgeführt, bevor er in die Zelle quartirt wird. Untersuchungsgefangene und Gefängnißsträflinge dürfen ihre eigene Kleidung tragen; ich habe Wenige gesehen, die von diesem Rechte Gebrauch machten oder vielleicht machen konnten. Am Tage nach der Einlieferung beginnt früh die Vorführung vor den Director; es ist ein unangenehmer Anblick, wenn man sie mit den unsichern, umherschweifenden Augen vor der Thür des Vorführungszimmers in Reih und Glied aufgestellt sieht. Einer der Corridors im nördlichen Flügel ist durch ein eisernes, verschlossenes Gitter getheilt. Drüben liegen die Verhörzimmer des Stadtgerichtes, diesseits sind drei Aufseher postirt; einer öffnet und schließt das Gitter, die beiden andern nehmen die Requisitionen des Stadtgerichts entgegen, die sie als Quittung der Expedition überreichen, worauf dann die Gefangenen von ihnen am Gitter an die Boten des Gerichts abgeliefert werden. Am Tage, nachdem das Stadtgericht Session gehabt hat, sieht man viele Gefangene aus den Verhörzimmern kommen und den Aufsehern gedruckte und ausgefüllte Formulare überreichen. Man sieht es an den strahlenden Gesichtern, daß sie ihren Entlastungsschein haben und mit Ungeduld auf die Abfertigung warten.

Bei der Größe der Anstalt staunt man über die geringe Zahl der Beamten. Außer der Kasse, dem Directorial- und Expeditionsbureau sind noch zwei Inspectionen, die Polizei- und Oekonomie-Inspection und die Arbeits-Inspection vorhanden, dann die Hausvaterei. Einige dreißig Aufseher versehen den Tagesdienst; drei oder vier wachen des Nachts, unterstützt von einigen Militärposten in den Höfen. Die Anstalt ist auch des Nachts mit Gas erleuchtet. Im Winter wird sie mit Wasserleitung geheizt. Was aber irgend der Comfort erheischt, was die Rücksicht auf den Gesundheitszustand und die Sicherheit der Anstalt fordert, ist in ausgedehntestem Maße vorhanden. Man staunt auf Schritt und Tritt über die erfinderische Sorgfalt, die auch das Kleinste nicht außer Acht gelassen hat.

Ich bin in die Anstalt eingetreten mit dem Gefühl der Ueberraschung; mich schlug die Großartigkeit des Anblicks; aber es war die Großartigkeit menschlichen Elends, und so mußte ich gedemüthigt und beschämt davon schleichen.

Ich hasse den Communismus, die Gemeinschaft, die kein Princip der Gerechtigkeit kennt; aber das hier ist ein Icarien des Elends, eine Gemeinschaft des Verbrechens, vor der meine Seele scheu und stumm ihre Fittige einzog. Lange noch - auf den Wanderungen im Gebirge nagte ich an den ungelösten Fragen herum und fand nur Seufzer als Antwort. Dann aber kehrte das Vertrauen zu der ewigen Gewalt der Wahrheit und Schönheit zurück; und als ich auf den Höhen der Berge stand, träumte ich von den fernen Höhen der Menschheit, denen sie auf der stillen Bahn der Culturgeschichte unbekümmert um das Geschrei des Tageswerkes mit sicherem Tacte zuschreitet, und in einer schönen, wechselvollen Harmonie aller ihrer Glieder waren die Fragen gelöst, welche die Lapidarschrift jenes Gebäudes in mir beregt hatte.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: welchen