Die versteinerten Tänzer bei Bergelau

Textdaten
Autor: unbekannt
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Titel: Die versteinerten Tänzer bei Bergelau (WS)
Untertitel:
aus: 3. Jahresbericht der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde, S. 84-85
Herausgeber: Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1823
Verlag: Morin
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Erscheinungsort: Stettin
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe Die Mordgrube zu Freiberg
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Bearbeitungsstand
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[84] Zuletzt ist noch einer Gegend nahe an der Pommerschen Grenze zu gedenken, welche Alterthümer und Sagen enthält, ähnlich denen, bei Wurchow, deren früher Erwähnung geschehen. Etwa eine halbe Stunde nordöstlich von Bergelau an der Nordgränze des Flatower Kreises findet sich im Gebüsch ein aus rohen, unbehauenen Steinen, ohne Kitt erbautes Mauerwerk in der Gestalt eines Rechteckes 30 Fuß lang, 15 breit, 2 bis 3 hoch, übrigens schon sehr verfallen und von etwa siebenhundertjährigen Eichen überwachsen. Gegen 1000 Schritte davon nach Osten, gerade in der Mitte eines anmuthigen Thales, bilden 40 kolossale, vier bis sechs Fuß hohe, dritthalb bis vier Fuß breite und fast eben so dicke Felsblöcke, je zu zehn Fuß von einander entfernt stehend, die Peripherie eines Kreises. Einige dieser Steine sind durch ihre eigene Last so tief eingesunken, daß sie mit dem Boden fast gleiches Niveau haben: die ursprüngliche Höhe mag also wohl noch viel bedeutender gewesen sein. Kunstgerecht behauen sind sie nicht, doch ist nicht zu verkennen, daß Menschenhände müssen mitgewirkt haben, um ihnen die rohe, pyramidalische Gestalt zu geben, die sich bei ihnen allen wiederfindet. In der Mitte dieses Kreises liegen zwei ungeheure [85] Felsstücke halb in dem Boden versunken, gegen 8–10 Fuß lang und 4–5 Fuß breit. Etwa fünf hundert Schritte von da nach Norden stehen vier Hügel, regelmäßig abgerundet, kegelförmig sich zuspitzend, oben aber mit einer tellerförmigen Vertiefung, ungefähr 30 Fuß hoch und je zu zwanzig Schritten von einander entfernt. Alle vier stehen in gleicher Entfernung von dem Kreise, enthalten mehr Humus, als Sand, und sind offenbar ein Werk von Menschenhänden. Die Volkssage berichtet dieses: Als einst die Hünen, ihrer heiligen Gebote uneingedenk, am Sonnabend in dem Thale tanzten, und ihrer vierzig, im Kreise stehend, eben einen Reigen ansingen und lustige Sänger und Spielleute in der Mitte Platz genommen hatten, erzürnten die Götter darob, und verwandelten die verwegenen Tänzer in vierzig Steinsäulen und die Sänger in die bis heute noch in der Mitte befindlichen zwei Steinplatten.