Chronicon der mecklenburgischen Regenten/Das Dritte Buch

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aus: Chronicon der mecklenburgischen Regenten
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[637]
Das dritte Buch.
Liber III.
Von den Herren der Kissinern genandt von Rostock, und wie Herr Burwin,
Herrn Burwins Sohn, der erste Herr von Rostock gewest.
[s 1]
Dynastia Rostochiensis.
Das erste Capitel.

[637] BUrwin[s 2] davon ist obvernommen,
Der hat ein Burwin[s 3], ist kommen Burewinus, Kissinorum primus Dynasta.
[638] Erstlich an der Rostocker Land,[s 4]
Tugendhafft und in Ehren bekand,

[639]

Die Danischburg gab er Dobberan,
Ein Königs Tochter zum Weibe gewann,
Margaretha von Dennemarck Edel gebohrn,
Drey Söhne gebahr ihm auserkohrn,
Baldemar, Heinrich, Erich zart,
Blind er in der Jugend ward,
Dazu zween Söhne gefänglich ihn nahmen
Worumb hab ich nicht können rahmen,
Heinrich und Erich ohn Erben so starben,
Dobberan mit ihrem Vater erwarben.

Das II. Capitel.
Von Boldemar dem andern Herren der Kissin genandt.

BOldemar krich das Regiment,
Von dem sind Bothen ausgesand Boldemarus.
Von Holstein krich er balde Gemahl,
Nicolaum gebahr und sünder Zahl
Von seinen Feinden muste leyden,
Sie raubten und brandten bey seinen Zeiten,
Er liess einen Sohn, der war nicht weiss.
Hat hinterlassen wenig Preiss.

Das III. Capitel.
Von Nicolao Herrn Boldemarn Sohn, genant das Kind von Rostock, von dem Rostock an Dennemarck kommen.

In Büchern man beschrieben find, Nicolaus.
Wehe dem Land welch hat ein Kind
Zum Herren, Herr Nicolaus hat nicht Witze,
Derhalb muss auf dem Esell sitze,
Man schlug ihm erst eine Freyte an
Des Graffen von Lindau Tochter zu han,
Wiederrieff die ihren Vater bald,
So gab doch GOtt der Jungfrauen Salt,
Dem König von Norwegen ward gegeben
Und endet also in Ehrn ihr Leben,
Marggraff Albrecht gab ihm bald darnach
Sein Tochter, bracht ihn in Ungemach
Beatrix war das Fräulein genandt
Die schmähet er auch, und nahm zur hand
Von Pommern Bogschlaffs Tochter fin
Wisla von Rügen, des Rades schien
Ihm that, und Molcker Anhang
Ein Rauben und Brennen anfang,
Wohl aus der Marck Otto und Herrmann
Den Rostocker brachten nahe die Fahn,
Zwischen der Sültze und Gneyen eben,
Das Wasser war mit Eise begeben,
Darum es brachte dem Lande Schaden,
Man hätte süss am Bauch müssen waden,
Die Herren hatten geschwohren ein Eyd,
Ihren Schimpff zu rächen, der Rath geleit
Batt, und kam mit krummer Hand,
[640] Schnackenborg, Rensau Hauptleute sand,
So ward der Zorn geleget bald,
Silber und Gold das hat Gewalt,
Kein Schloss ist nicht so hart ermassen
Ein Esel mit Golde würde eingelassen,
Von jeglicher Hufen müssen geben,
Ein Silber Marck, die kam ihm eben,
Sie zogen abe nach Rüger Ort,
Der Fürst der Rügen nahet ihn fort,
Das kam ihm aber nicht zu Glücke,
Seines Hauptes ward verwund ein Stücke,
Die Seinen musten geben gleich
Von Hufen wie Rostock sauberlich,
Nicht lange das Eiss in Stücke zerfloss,
Die von Rostock gantz sehre verdross,
Des ausgegeben Pfennig gut
Die Bürger die trugen nicht guten Muth.

Das IV. Capitel.
Wie Rostock die Zeit an Dennemarck kam, als lebet König Erich durch etliche von Rathe genand, Schnackenburg und Rentzau, wie das aber wieder gegen Mecklenburg kommen, ist im ersten Buch in Geschichten des Löwen angezeiget.

ALte Schuld die rostet nicht,
So bin ich offt von Volcke bericht, Rostochium Daniae tributarium.
Schnackenberg und er Cord Rensau
Die hatten mit Macht und auch mit Drau
Des Kindes von Rostock oberster Rath
Vertrieben die Molcke aus ihrer Stadt,
Er Friedrich und Johann genandt,
Ritter, sandten ihr Boten zur hand
Zu den Bürgern die waren in Grimme
Sie gaben ihm so viel süsser Stimme,
Und von dem Löwen ihn riethen sehre
Zuletzt sie brachten durch ihre Lehre
Von Schnackenberg, Albrecht gefangen ward,
Er Cord von Rensau nicht gar zart,
Gesetzet beyde in Bottelie,
Die Bürger wurden Sorgen frie,
Und zogen mit ihn in den Sauss,
Brenten den Löwen beyde Hoff und Hauss,
Sie sprachen: Des Löwen achtet nicht,
Dem Wendischen Herren gebet keine Pflicht,
Der König von Dennemarck Erich gut,
Der meint* euch gerne mit guten Muth, *al. nimt
Und mach auch euch vertheidigen wollen
Ob der Marggraff Zinss will hohlen,
Der König krieg die Stadt so in
Und that dem Molcken Hülffe schien,
Sie wüsten Buckau mit Raub und Streit,
Man siehet die Narven noch zur Zeit.

Ende des dritten Buchs.

Anmerkungen Wikisource

  1. Linie Heinrich Borwin III. (Rostock)
  2. Heinrich Borwin II.
  3. Heinrich Borwin III.
  4. Herrschaft Rostock - entstand nach der Ersten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung nach dem Tod von Heinrich Borwin II. im Jahr 1226