BLKÖ:Wolfram, Joseph (Landschaftsmaler)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wolfram, Leo
Band: 58 (1889), ab Seite: 30. (Quelle)
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Wolfram, Joseph (Landschaftsmaler, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt). Dieser Künstler, ein Zeitgenoß und allem Anscheine nach – wenigstens seine Bilder weisen darauf hin – aus Ungarn stammend, beschickte sehr fleißig die Monatausstellungen des österreichischen Kunstvereines in Wien. Er hatte daselbst auf der Wieden Nr. 807 im Jahre 1860 sein Atelier. Das ungemein malerische Volksleben Ungarns bietet ihm die Vorwürfe zu seinen Staffeleibildern, welche uns die Scenen der Puszta mit ihren Zigeunern, Betyáren, [31] Schafhirten, Csikós in immer neuen Wandlungen vorführen. Zuerst trat der Künstler 1860 in der December-Ausstellung mit einer Wiener Landschaft: „Aupartie im Winter“ (80 fl.) auf. Dann folgte eine Pause von fünf Jahren, und im Juni 1865 brachte er: „Ungarischer Bauernhof mit Pferden“; – „Zigeunerkinder in einem ungarischen Bauernhof“; im December 1867: „Zigeuner aus Szolnak“ (85 fl.) . Nun aber schickte er Jahr um Jahr auf mehrere Monatsausstellungen seine Bilder, und zwar 1868 im August: „Ungarische Zigeuner auf der Puszta“ (120 fl.); im December: „Ungarische Bauern aus dem Heveser Comitate“ (50 fl.); – „Auf der Heide von Debreczin“ (100 fl.); 1869 im Jänner: „Berittene Betyáren am Brunnen“ (100 fl.); im Febr.: „Genrebild aus Ungarn“ (100 fl.); im März: „Zigeuner aus dem Heveser Comitate“ (60 fl.); im April: „Bauernhof auf der Kerskeméter Heide“ (100 fl.); im Mai: „Ungarische Zigeuner“ (100 fl.); im Juni: „Zigeunerkinder aus Ungarn“ (60 fl.); – „Lagernde Zigeuner“ (100 fl.); im October: „Zigeuner aus Szegedin“ (120 fl.); im December: „Sommerlandschaft“ und „Winterlandschaft in Ungarn“ (je 50 fl.); 1870 im Jänner: „Serbische Zigeuner“ (120 fl.); – „Partie am Szolnok“ (120 fl.); im März: „Genrebild uns Ungarn“ (50 fl.); im Mai: „Ein ungarischer Hühnerhof“ (100 fl.); – Rumänische Flösser aus der Theissgegend“ (100 fl.); 1871: „Csárda auf der Puszta im Regen“ (160 fl.); im Februar: „Schlechtes Wetter“ (85 fl.); – „Hühnerhof“ (60 fl.); – „Genrebild aus Ungarn“; – „Zigeunerleben“; – „Ungarischer Zigeunerbub“ (50 fl.); –- „Ungarischer Schafhirt“ (50 fl.); im Mai: „Zigeuner am Brunnen“ (140 fl.); im Juni: „Zigeuner“ im October: „Ungarische Winterbild“ (70 fl.); 1872 im Jänner: „Puszta-Wirthshaus“ (175 fl.); – „Ungarisches Fuhrwerk“ (85 fl.); – „Wandernde Zigeuner“ (85 fl.); im Februar: „Pirschgang im Winter“ (85 fl.); im März: „Drahtbinderbuben“ (75 fl.); – „Ungarische Zigeunerknaben“ (60 fl.); 1873 im Februar: „Auf der Wanderschaft“ (60 fl.). Nun, ein Callot ist unser Künstler nicht, und offen gesprochen, die Sujets seiner Darstellungen sind wenig anziehend; aber der Künstler ist wahr und treu in der Auffassung, sorgfältig in der Ausführung, er handhabt den Pinsel, dem wir manchmal einen anderen Vorwurf wünschten, mit einer gewissen Eleganz und ist wohl nach Vastag der beste Zigeunermaler der Gegenwart.

Kataloge der Monatsausstellungen des österreichischen Kunstvereines (Wien, 8°.) 1860: December; 1867: December; 1868: August, December; 1869: Jänner, Februar, März, April, Mai, Juni, October, December; 1870: Jänner, März, Mai, Juni; 1871: Jänner, Februar, März, Mai, Juni, October; 1872: Jänner, Februar, März, Mai; 1873: Februar.