Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wertheim, Ignaz
Band: 55 (1887), ab Seite: 119. (Quelle)
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3. Gustav Wertheim (geb. zu Wien im ersten Drittel des laufenden Jahrhunderts). Ein Sohn Zacharias Wertheim’s [S. 121, Nr. 7] und Bruder Theodors [S. 113] und Wilhelms [S. 116], widmete er sich gleichfalls dem Studium der Arzeneiwissenschaft, welches er an der Wiener Hochschule beendete. Der ärztlichen Praxis sich zuwendend, erwählte er sich als specielles Fach das der Hautkrankheiten, war einige Zeit (1847/48) in dem von seinem Vater geleiteten Wiener Israelitenspital thätig und errichtete dann ein besonderes Institut für Hautkranke. Am 13. April 1855 hielt er in einer Versammlung der Gesellschaft der Wiener Aerzte einen Vortrag über die sogenannten Bartfinnen (Sycosis), bei welcher Gelegenheit er ein neues Heilverfahren für dieselben empfahl, das von Fachgelehrten auch approbirt wurde. In der Folge ward er Primarius im k. k. Rudolfs-Spital, in welchem er noch zur Zeit als Vorstand der Abtheilung für Hautkrankheiten und Syphilis wirkt, außerdem lehrt er als ordentlicher öffentlicher Professor der. Dermatologie und Syphilis an der Wiener Universität. In seinem Fache ist er auch schriftstellerisch thätig. Anfänglich schrieb er für die in Prag herausgegebene „Vierteljahrschrift für praktische Heilkunde“ Berichte über die Thätigkeit auf der Klinik für Hautkrankheiten im Wiener allgemeinen Krankenhause; dann aber veröffentlichte er selbstständig: „Das Coniin und Leucolein im Wechselfieber und Typhus“ (Wien 1849, Braumüller, gr. 8°.), und seine ärztlichen Forschungen und Beobachtungen in den Sitzungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaft mathematisch-naturwissenschaftlicher Classe, und zwar: „Ueber [120] den Gang der Pulsfrequenz und der Exsudationsintensität während des Vaccinprocesses“, mit 3 Tafeln [Bd. XI, S. 692–729]; – „Ueber eine am zusammengesetzten Mikroskope angebrachte Verrichtung zum Zwecke der Messung in der Tieferichtung und eine hierauf gegründete neue Methode der Krystallbestimmung“ [Bd. XLV, 2. Abthlg., S. 167–170]; – „Ueber Aetiologie der Hautkrankheit Psoriasis (trockene oder Schuppenflechten) [Bd. XLVIII, 1. Abtheilung S. 430; 2. Abtheilung, S. 593]: – „Ueber den Bau des Haarbalges beim Menschen; ferner über einige den Haarnachwuchs betreffende Punkte“, mit 1 Tafel [Bd. XLIX, 1. Abheilung, S. 460; Bd. L, 1. Abtheilung, S. 302–314]; – „Ueber die Einwirkung des Terpentinöls bei Verbrennungen auf das Blut“ [Bd. LVII, 1. Abtheilung, S. 544; 2. Abtheilung, S. 430]. –