Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Klančnik, Simon
Band: 12 (1864), ab Seite: 4. (Quelle)
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Klaischer, Johann (der erste Priester des Lazzaristenordens in Steiermark, geb. zu St. Lorenzen bei Pettau in Steiermark 1807, gest. zu Cilli 15. März 1853). Studirte zu Marburg, dann zu Gratz die Theologie und erhielt Ende Juli 1831 die h. Weihen. Nun trat er in die Seelsorge und arbeitete in derselben zu St. Lorenzen, St. Aegidi und wurde Provisor der Stadtpfarre zu Pettau. Als im Jahre 1842 die Versammlung der Töchter der christlichen Liebe des h. Vincenz von Paul durch Uebernahme des Krankenhauses zu Gratz in’s Leben trat, berief der Fürstbischof von Seckau zur Uebernahme der Leitung dieses Institutes den durch seine Frömmigkeit [5] bekannten Priester Klaischer aus Pettau. K. nahm die Stelle an und nun begann er ein Leben fast unglaublicher Abtödtung. Als im Jahre 1848 von der Regierung mehrere Töchter der christlichen Liebe nach Ungarn zur Pflege in den überfüllten Militärspitälern verlangt wurden, wurde K. zum Begleiter der nach Preßburg abgeschickten acht Schwestern ausersehen, welche mit hochherziger Selbstverleugnung ihr schweres Amt an den Cholera- und Typhuskranken und Schwerverwundeten übten. Nach seiner Rückkehr ernannte ihn der Bischof zum Subdirector des Gratzer Priesterhauses. Als einige Zeit darauf mehrere der obgenannten Ordensschwestern nach Paris reisten, um dort mit dem Mutterhause ihrer Congregation die Vereinigung zu erwirken und zu vermitteln, wurde wieder K. zu ihrem Begleiter ausgewählt. Dort hatte er Zweck, Bedeutung und Einrichtung des Ordens des h. Vincenz von Paula genau kennen gelernt, und das erste, was er nach seiner Rückkehr aus Paris in seiner Heimat in Anregung brachte, war die Errichtung eines Missionshauses für Lazzaristen in Gratz; er machte sich auch sofort anheischig, ein solches in’s Leben zu rufen. Noch im Herbste des Jahres 1851 begab er sich mit drei anderen Priestern nach Paris, um in das Noviciat der Lazzaristen aufgenommen zu werden, was auch wirklich stattfand. In der Zwischenzeit war die Vereinigung der Töchter der christlichen Liebe zu Gratz mit jenen zu Paris erfolgt und bereits auch zu St. Joseph bei Cilli ein Haus in Bereitschaft gesetzt worden, welches die vier neuen von Paris nach Steiermark zurückkehrenden Lazzaristen, Klaischer an der Spitze, aufnehmen sollte. Klaischer wurde Superior des ersten steierischen Lazzaristenhauses und Director der Töchter der christlichen Liebe in Steiermark. So hatte unbeachtet eine Einrichtung in Steiermark Wurzel gefaßt, deren Zweck und Bedeutung in ihrem vollen Umfange zu erkennen, den späteren Generationen überlassen bleiben muß. Beide Vereine entfalten eine ganz energische Thätigkeit. Aber nicht lange sollten sie sich ihres ersten Oberhauptes erfreuen, denn schon zwei Jahre später starb er, indem er bis zur letzten Stunde die Obliegenheit seines geistlichen Amtes erfüllt hatte, ohne vorangegangene Krankheit, im Alter von 46 Jahren.

Klaischer erscheint auch namentlich in slovenischen Werken als Klajscher und Klajžer. – Rozman (Jos.), Drobtince za novo leto (Klagenfurt, Leon, 8°.) X. Jahrg. (1855), S. 121. – Der österreichische Volksfreund (Wien, gr. 8°.) Jahrgang 1855, Nr. 22, S. 264–270.