BLKÖ:Hoechle, Johann Nepomuk

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Höck, Franz
Band: 9 (1863), ab Seite: 90. (Quelle)
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Hoechle, Johann Nepomuk (Historienmaler, geb. zu München 1790, gest. zu Wien 12. December 1835). Sohn des Vorigen, der auch in früher Jugend ein großes Talent für die Kunst, die sein Vater so erfolgreich ausübte, an den Tag legte. Die Leichtigkeit aber, mit welcher der Sohn arbeitete, machte den Vater besorgt und nur mit Widerstreben gab er dem lebhaften Wunsche seines Sohnes, auch Maler zu werden, nach. Den ersten Unterricht erhielt er bei dem bayerischen Hofmaler Kobell, theils im Copiren, theils im Zeichnen nach der Natur, welch’ letzteres dem talentvollen Knaben mehr zusagte. Als [91] der Vater nach Wien übersiedelte, trat der Sohn, 1804, in die Akademie der bildenden Künste daselbst ein, an welcher damals Füger [Bd. V, S. 1) als Director thätig war, dessen wie der Landschaftsmaler Dies [Bd. III, S. 286][WS 1] und Wuttky Wohlwollen der junge Künstler sich bald erwarb. 16 Jahre alt, kam H. zu dem Schlachtenmaler Duvivier nach Paris und übte sich unter dessen geistvollen Anleitung mit vielem Erfolge in der Composition. Sein langgehegter Wunsch, einen Feldzug mitzumachen, um Bataillenstücke nach der Natur aufzunehmen, ging durch das Wohlwollen Rudolph’s Grafen Wrbna in Erfüllung, dieser, in besonderer Gunst bei Kaiser Franz, erwirkte H. eine Einladung, im Gefolge des Kaisers nach Frankreich zu gehen, wo die dort eben anwesenden englischen, russischen und deutschen Truppen ihm genügenden Stoff zu Studien lieferten, wie noch mehr desselben ihm die großen Manövers zu Dijon boten, denen H. auch beiwohnte. Nicht weniger Nahrung gewährte seiner schaffenden Phantasie das herrliche, aus geraubten Kunstschätzen aller Staaten bestehende Musée Napoleon, welches eben damals wieder aufgelöst wurde. Seine Rückreise trat H. über Basel, Tirol und Oberitalien an. Eine gleich hohe Gunst wurde ihm durch seinen Mäcen Wrbna, als er, um Landschaften aufzunehmen und die vorkommenden Feste zu zeichnen, im Gefolge des Kaisers die Reise nach Rom und Neapel mitmachte. Im Jahre 1820 begab sich H. gleichfalls im hohen Auftrage nach Ofen und Pesth, wo damals das große Cavallerielager stattfand. Nach seines Vaters Tode erhielt H. 1833 dessen Stelle als Hof- und Kammermaler. Leider starb H. im besten Mannesalter, nichtsdestoweniger aber sind von ihm viele Arbeiten und darunter vorzügliche vorhanden. Von den Letzteren sind anzuführen: „Die Schlacht um Aspern“, zwei verschiedene Momente derselben nach Angabe des Fürsten Johann Liechtenstein, in dessen Besitz auch beide Bilder gelangten. – „Die verbündeten Heere, Kaiser Franz mit dem Kronprinzen Ferdinand I., von seiner Generalität umgeben, an ihrer Spitze, überschreiten die Vogesen“ (7′ 3″ H. 10″ Br., Lwd.), dieses Bild, 1815 nach der Natur entworfen und später in Wien vollendet, befindet sich in der Belvederegallerie; – „Kaiser Max auf der Martinswand“; – „Rudolph von Habsburg vor dem Priester mit dem Allerheiligsten“; – „Albrecht IV., von Templern und Johanniter-Rittern umgeben, zu Jerusalem“; – „Türke zu Pferde“; – „Kosak zu Pferde“: – „Sechs Momente aus dem Leben eines Huszaren“, auf 3 Aquarellblättern; – „Das Schloss Ambras in Tirol“, Aquarell. Auch hat Hoechle die im Steindrucke ausgeführten Skizzen zu dem Werke des Weihbischofs Jordansky: „Hauptmomente aus dem Leben des Kaisers Franz I.“ gezeichnet. Dann und wann, jedoch seltener, erscheinen Studien und Aquarelle von H. im Handel in welchem sie um gute Preise abzugehen pflegen.

Außer den bei seinem Vater angeführten Quellen: Nagler, Tschischka, Oesterreichische National-Encyklopädie, Meyer Das große Conversations-Lexikon und die Künstler aller Zeiten und Völker, auch die Verzeichnisse der Kunstwerke, welche im Gebäude der Oesterr. kaiserl. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna 1828 und 1836 ausgestellt waren.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. III, S. 280]