BLKÖ:Gemmingen zu Hornberg und Treschklingen, Sigmund Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 5 (1859), ab Seite: 131. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Sigmund von Gemmingen in der Wikipedia
Sigmund von Gemmingen in Wikidata
GND-Eintrag: 136109969, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Gemmingen zu Hornberg und Treschklingen, Sigmund Freiherr|5|131|}}

Gemmingen zu Hornberg u. Treschklingen, Sigmund Freiherr (Feldzeugmeister, Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Hornberg 26. Mai 1724, gest. zu Raab 17. Dec. 1806). Ein Sohn Eberhards (siehe die Quellen des vorigen Artikels) und ein Neffe Reinharts (s. d. S. 130). Trat am 6. August 1739 als Freiwilliger in’s Inf.-Reg. Nr. 23, dessen Oberst sein Vater war, wurde im Sept. 1741 Fähnrich, im Jänner 1742 Hauptmann, 1743 Major und focht mit seinem Onkel zugleich bei Dettingen, Rocoux und Lavfeld, machte auch die Belagerung von Mastricht (1748) mit. Im Dec. 1754 Oberstlieutenant, zeichnete er sich bei Kolin und Breslau aus und wurde bei der Uebergabe Breslau’s gefangen. 1758 ranzionirt, wurde er im October Oberst und erkämpfte sich am 20. Jänner 1760 bei Maxen das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens, indem seine Vorkehrungen das schon zu weichen beginnende Regiment Wied, welches er führte, und das unter dem furchtbaren Kugelregen des Feindes stark litt, zum Stehen brachte, und mit demselben so lange Stand hielt, bis Oberst Fürst Poniatowski mit dem Regimente Harsch heranrückte, worauf nun beide Regimenter vereint den hartnäckigen Feind angriffen, zurückwarfen und den Sieg entschieden. Noch zeichnete er sich bei Torgau und Pretschendorf, dann bei Freiberg (1762) aus. Am 1. Jän. 1771 rückte er zum General-Major, am 1. Mai 1773 zum Feldmarschall-Lieutenant vor und wurde 1778 Inhaber des Inf.-Reg. Nr. 21. Bei Ausbruch des Türkenkrieges übernahm er, am 31. März 1788 zum Feldzeugmeister ernannt, das Commando des Reservecorps bei Semlin. Im April 1790 trat er in den Ruhestand und starb zu Raab im Alter von 82 Jahren.

Ersch (J. S.) u. Gruber (J. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 57. Thl. S. 299 [nach dieser geb. 1727[. – Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden (Wien 1857, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) S. 105 u. 1743. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 670 [nach diesen beiden geb. 26. Mai 1724). – Neue Annalen der Literatur des österr. Kaiserthums (Wien, Doll, 4°.) I. Jahrg. 1807. Intelligenzblatt, October Sp. 185.