BLKÖ:Dallinger von Dalling, Johann I.

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 132. (Quelle)
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Dallinger von Dalling, Johann I. (Maler, geb. zu Wien 13. Aug. 1741, gest. 6. Jänn. 1806). Schon sein Stammvater Joachim, Stadtrichter zu Enns, war vom Kaiser Ferdinand II. 1628 in den Adelstand erhoben worden. Sein Großvater und sein Vater Franz hatten sich nicht ohne Erfolg der Malerkunst gewidmet; von Letzterem erhielt er auch Unterricht in der Kunst und machte bald bedeutende Fortschritte. 1756 ging er nach Bregenz, arbeitete daselbst in der Werkstätte eines unbedeutenden Malers, durchwanderte dann Deutschland und die Schweiz und begann erst nach seiner Zurückkunft 1759 die Wiener Kunstakademie zu besuchen, wo er unter der Leitung der Maler Vinc. Fischer und Maytens sich ausbildete. Durch Letzteren erhielt er 1764 den Auftrag, nach Frankfurt a/M zu gehen, den Feierlichkeiten der Kaiserkrönung beizuwohnen und mehrere Scenen derselben aufzunehmen, dessen sich D. auch glücklich entledigte. Durch den Leibarzt Brambilla erhielt er den damals sehr erschwerten Zutritt in die fürstl. Liechtenstein’sche Gallerie, wo er mehrere Gemälde copirte und sich die Gunst des damaligen Inspectors Fanti in solchem Grade erwarb, daß ihn dieser nach dem Tode seines Sohnes [133] selbst zu seinem Nachfolger vorschlug. Im J. 1761 nach dem Tode Fanti’s erhielt auch D. diese Stelle, welche er durch 35 Jahre bekleidete und während welcher Zeit er die an Kunstwerken reiche Gallerie ordnete, die beschädigten Gemälde trefflich restaurirte, und als der große Kunstfreund, Fürst Alois Liechtenstein zur Regierung kam, den erleichterten Einlaß in die Gallerie, sowie auch für junge Künstler die Erlaubniß, zu copiren, erwirkte; ein in Anbetracht der großen Kunstschätze, welche diese Gallerie besitzt, dankenswerthes und für die Kunst von wohlthätigen Folgen begleitetes Beginnen. D. malte viel und zwar einige große Altarbilder, dann kleine historische Skizzen, Pferd- und Schlachtstücke, von denen letztere besonders gelungen. Die meisten seiner Gemälde gingen nach Rußland und Polen; Wien besitzt deren nur wenige. Unter seinen Schülern sind zu nennen Vinc. Fischer Sohn, Goldmann und Vinc. Dorfmeister, nachmals Professor der Zeichnenkunst zu Laibach.

Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien 1823, 4°.) XIV. Jahrg. Nr. 40. – Wiens Kunstsachen oder Führer zu den Kunstschätzen Wiens mit hauptsächlicher Berücksichtigung der Gemälde (Wien 1856, L. W. Seidel, 8°.) S. 10 [nennt D. einen Maler, „der seiner geleckten feierlichen Manier nach noch ganz in die steife zimperliche Zopfzeit gehört“]. – Adelstands-Diplom vom 12. Jänner 1628. – Wappen: Ein der Quere nach zweigetheiltes Schild, oben roth, unten weiß; im unteren Felde auf einem quer liegenden gestümmelten Baumaste steht von den Füßen an in’s rothe Feld hineinragend eine gekrönte Dohle natürlicher Farbe, welche im Schnabel einen Thaler hält. Auf dem Schilde der offene Turnierhelm mit der Krone, darauf zwei mit den Sachsen einwärts gekehrte Adlersflügel, jeder in drei Theile abgetheilt; der linke gelbe mitten schwarz, der rechte weiße mitten roth. Im schwarzen und rothen Felde der Flügel ein Thaler, auf der Krone des Helms in der Mitte die gekrönte Dohle mit dem Thaler. – Siehe auch die Quellen, welche nach seinem Sohne Johann II. angemerkt sind.