Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 152. (Quelle)
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Barbaro, Ermolao (Dichter, geb. zu Venedig 1770, gest. 1831). Entstammt einer vornehmen Familie Venedigs. Nachdem er seine erste wissenschaftliche Bildung von seinem Verwandten, dem Regularpriester Ludwig Barbarigo (s. d.) erhalten hatte, betrieb er als Patrizier das Studium der politischen Beredsamkeit, wendete sich aber bald ausschließlich der Poesie zu. Er trat zuerst mit einem Bande Gedichte unter dem Titel: „Poesie varie“ auf und machte sich dadurch bemerkbar. Diesen folgte ein episches Gedicht in Ottaverime: „La morte di Orlando“ (beides 1815 in gemeinschaftlicher Ausgabe in der Druckerei von Alvisopoli). Im J. 1828 schrieb er für das große Theater zu Venedig: „La Vestale.“ Seine Verse sind leicht geschrieben und lassen sich gut lesen; gleichwohl mangelt seinen Schriften eine nöthige letzte Feile. Sein bestes ist das erwähnte „Morte di Orlando.“ Er machte überdies wiederholte Reisen durch Deutschland, Holland, England und Frankreich. – Maria Licinia, geborne Erizzo (geb. um 1770, gest. 1822), seine Gemalin, eine Frau von lebhaftem Geiste und vieler Sprachkenntniß. Im Kloster della Quiete in Florenz erzogen, ward sie 1790, kaum 20 J. alt, mit Barbaro vermält. Sie befaßte sich mit Uebersetzungen aus dem Französischen, Englischen und Deutschen, worin sie Gewandtheit und Kenntniß der fremden Autoren verrieth.

Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici. (Venedig 1855, Naratovich, 8°.) S. 91 u. 92. – Allgemeine Encyklopädie der Künste und Wissensch. von J. S. Ersch und J. G. Gruber (Leipzig 1821, 4°.) I. Sect. 7. Theil. S. 349, wo mehrere Glieder dieser alten und vornehmen venetianischen Familie aufgeführt werden.