BLKÖ:Balassa, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 14 (1865), ab Seite: 391. (Quelle) | |||
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[BN 1] Sein Vater war evangelischer Pfarrer zu Szent Lörincz. Die niederen Schulen besuchte er in seinem Geburtsorte, später studirte er auf den evangelischen Lehranstalten zu Oedenburg und Preßburg; 1832 begann er das medicinische Studium und hörte die ersten drei Jahre auf der Universität zu Pesth, die letzten zwei zu Wien, wo er 1838 die Doctorwürde erlangte. Nun begann er auf der Klinik des berühmten Chirurgen und Operateurs Professor Joseph Wattmann die Praxis, wurde im Jahre 1841 Secundararzt im allgemeinen Krankenhause und im Jahre 1843 Professor der praktischen Chirurgie an der Pesther kön. Universität. Bevor er jedoch dieß Amt antrat, machte er Reisen und verweilte besonders in Paris längere Zeit. Im Mai 1844 wurde er zum Rath im Ministerium des Unterrichts und zum Director des Doctoren-Collegiums ernannt. Als Operateur besitzt B. einen ausgezeichneten Ruf und oft bringen die Journale Nachrichten von den glücklichen Erfolgen seiner kühnen Operationen. Auf der Höhe der Wissenschaft stehend, verfolgt er aufmerksam jeden Fortschritt derselben und sorgt in seinen gediegenen Vorträgen, daß er Gemeingut seiner zahlreichen Zuhörer werde. Auf diese Weise hat sich B.’s Ruf weit über die Grenzen seines engeren Vaterlandes verbreitet, in welchem selbst er den Ruf des populärsten und glücklichsten Arztes genießt. Obwohl als Operateur stark in Anspruch genommen, widmet er doch seine Muße literarischen Arbeiten in seinem Fache, und außer zahlreichen Berichten über seine merkwürdigeren Operationen in in- und ausländischen Fachblättern, erschienen von ihm folgende Werke: „Gyakorlati sebészet“, d. i. Praktische Chirurgie (Pesth 1844) und „Hassérvekről“, d. i. Von den Unterleibsbrüchen (Pesth 1853), von welch letzterer, von Fachmännern als besonders tüchtig bezeichneten Monographie in Wien auch eine deutsche Uebersetzung erschienen ist.
Balassa, Johann (Arzt und Fachschriftsteller, geb. zu Szent Lörincz im Tolnauer Comitate 5. Mai 1814).- Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Neues ungarisches Conversations-Lexikon (Pesth 1850, Gust. Heckenast, Lex. 8°.) Bd. I, S. 256. – Sonntags-Zeitung. Illustrirtes Volksblatt u. s. w. (Pesth, gr. 4°.) IV. Jahrgang (1858), Nr. 2, S. 10 [mit Porträt im Holzschnitt]. – Magyar néplap, d. i. Ungarisches Volksblatt (Pesth, 4°.) 1856, Nr. 6, S. 46.
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ † Balassa, Johann, Arzt [Bd. XIV, S. 391], gestorben zu Pesth 9. December 1868. B. war zuletzt Leibarzt Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth.
- Wiener medicinische Wochenschrift 1868, Nr. 100: „Nekrolog“, u. Nr. 102: „Aus dem Leben Balassa’s“. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine, 1868, Nr. 341; 1869, Nr. 343. – Neues Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1868, Nr. 349. – Neues Wiener Tagblatt 1868, Nr. 341. – Wanderer 1868, Nr. 343. – Neue freie Presse 1868, Nr. 1539: „Balassa“; Nr. 1541: „Balassa und sein Nachfolger“. [Band 22, S. 470]