BLKÖ:Abele von Lilienberg, Franz Freiherr (FML.)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 349. (Quelle)
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Abele von Lilienberg, Franz Freiherr (Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Szakosch 29. September 1766, gest. zu Gratz 17. December 1861). Sohn eines k. k. Cameral-Oberbeamten im Banate. Trat 1783 in die kaiserliche Armee, wurde 1788 Fähnrich, im April 1794 Oberlieutenant im Generalstabe, im Jänner 1797 Hauptmann, nach Mannheim’s Erstürmung 1799 Major, als welcher er 1801 zur Mappirungs-Abtheilung nach Westgalizien und dann als Leiter der Zeichnungskanzlei im General-Quartiermeisterstabe nach Wien kam. Beim Ausbruche des Feldzuges 1805 wurde A. dem Hauptquartiere des FML. Mack beigegeben. Nach dem Preßburger Frieden wurde A. mit der Leitung der Arbeiten im General-Quartiermeisterstabe in Wien betraut, am 1. März 1807 zum Oberstlieutenant, vor der Schlacht bei Aspern am 17. März 1809 zum Oberst befördert. Im Jahre 1813 wurde er General-Major, 1827 Feldmarschall-Lieutenant und Divisionär in Peterwardein. Im Jahre 1830 zum zweiten Inhaber des Infanterie-Regiments Erzherzog Stephan Nr. 58 ernannt, trat er im Jahre 1834 in den Ruhestand, den er noch volle 28 Jahre genoß. A. wurde in einem Gefechte bei Douay 1792 verwundet, wohnte den Belagerungen von Quesnoi und Landrecies bei, focht in den Schlachten bei Wetzlar, Würzburg, bei der Belagerung des Brückenkopfes zu Hüningen und der Festung Kehl. Bei Zürich rettete ihn die Karte der Schweiz in 36 Blättern, die er unterm Rocke trug, vor sicherem Tode, denn durch sie wurde die Kugel aufgehalten. 1895 wohnte er der denkwürdigen Capitulation Ulms durch Mack bei. Im Feldzuge des Jahres 1813 stürmte A. mit seiner Brigade in der Schlacht von Dresden die große Redoute in der Nähe des Thiergartens, führte bei Culm einen massenhaften Cavallerieangriff glänzend durch und nahm das brennende Dorf. In den Tagen bei Leipzig kämpfte A. in einem Vorhutgefechte bereits am 14. October, dann am 16. October und am 18., an welchem Tage er dem Feinde das Dorf Zuckelhausen entriß[WS 1], gleich darauf aber, da er seiner Ansicht entgegen, statt in Front den Aufmarsch zu machen, Bataillonsmassen bilden mußte, von vier französischen Batterien beschossen, großen Verlust erlitt. Nach der Leipziger Schlacht machte er die Cernirung Dresdens mit und kam dann zur Armee nach Italien, wo er die Schlacht am Mincio mitschlug. Es verlautete A. habe Denkwürdigkeiten seiner Zeit hinterlassen. Er war seit 1815 mit einer Mainzerin, Katharina geb. Freiin von Mappes, vermält, und verlebte anfänglich seinen Ruhestand in Mainz, nach dem Tode seiner Schwiegereltern aber in Gratz, wo er auch im Greisenalter von 95 Jahren starb. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: entrieß.